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Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen

Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen

Titel: Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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letzte Bemerkung
einzugehen.
    Plötzlich war da das Geräusch…
    Ein dumpfes Rauschen! Wie von Flügelschlägen…
direkt über dem Dach des Hauses!
    Instinktiv riß Hellmark den Kopf in die Höhe und
starrte gegen die Decke, als sei damit zu rechnen, daß sie sich
jeden Augenblick öffne, um den, der sich außerhalb befand,
hereinzulassen…
    Im nächsten Moment reagierte Björn Hellmark. Er
mußte sich Gewißheit verschaffen und einer eventuell ihn
bedrohenden Gefahr entgegenwirken.
    Er verdoppelte sich.
    Mit seinem Originalkörper blieb er im Innern des Hauses,
Macabros ließ er außerhalb materialisieren.
    Was er dann sah, verschlug ihm den Atem…
     
    *
     
    »Du gehörst mir… du wirst tun, was ich von dir
verlange, denn mein Wille ist von nun an der deine…«
    Er vernahm die Stimme in sich, obwohl seine Sinne so tot waren wie
ein Stein. Fietje Freesmann lebte nicht mehr, und doch konnte er sich
bewegen. Er richtete sich zu voller Größe auf, und sein
Vater, den durch den Angriff der beiden fliehenden Vampire das
gleiche Schicksal getroffen hatte, reagierte in dieser Sekunde
ebenso.
    In der Leichenhalle war es kalt und dunkel.
    Doch sie spürten die Kälte nicht und nahmen ihre
Umgebung nicht wahr.
    Mit den beiden Untoten ging eine seltsame Verwandlung vor. Die
weißen, wie aus Stein gemeißelten Gesichter wirkten
kantig und hart. Die Augäpfel waren blutunterlaufen, und links
und rechts aus den Mundwinkeln ragten zwei weiße
Vampirzähne.
    Paul und Fietje Freesmann waren zu Vampiren geworden.
    Aber Vampire ganz eigener Art. Die Entwicklung war noch nicht
abgeschlossen. Sie ging weiter. Ein leises Rascheln und, Knistern
unter den weißen Totenhemden unterbrach die Stille der
Leichenhalle.
    Zwischen den Schulterblättern entstand unter dem Hemd eine
Ausbuchtung, die sich rasch vergrößerte und den weiten
Stoff prall füllte. Dann ratschte es. Es hörte sich an, als
ob ein Stück Stoff zerriß. Hart mit hornigen Schuppen
besetzt, stießen die Spitzen von wachsenden Schwingen durch den
Hemdrücken und schufen sich Raum.
    Der Wachstumsvorgang spielte sich im Zeitraffertempo ab.
    Dunkle, tierische Laute entrannen den Kehlen der beiden
Männer, die nicht mehr lebten und doch zu Werkzeugen einer
fremden, unsichtbaren und unfaßbaren Kraft wurden.
    Die Stimme war in ihnen wie ein Geist. Der bestimmte ihren Willen,
das, was sie tun mußten…
    Vater und Sohn Freesmann bewegten sich schwerfällig und
roboterhaft durch die finstere Leichenhalle, wo es außer den
beiden Bahren, auf denen sie gelegen hatten, noch drei weitere gab.
Unter einem Laken, das weiß aus der Dunkelheit leuchtete,
zeichneten sich die Umrisse eines weiblichen Körpers ab.
    Doch diese Tote bewegte sich nicht. Sie war auf natürliche
Weise gestorben und nicht in Berührung mit den Fremden einer
jenseitigen Welt.
    Die matten, gebrochenen Augen der beiden Männer waren
geradeaus gerichtet. Sie nahmen ihre Umgebung wahr wie durch einen
dichten Schleier, der vor ihren Augen hing.
    Paul Freesmann näherte sich einem der winzigen, vergitterten
Fenster. Das Quadrat war nicht größer als dreißig
auf dreißig Zentimeter, zu klein, als daß ein Mensch
hindurchkäme.
    Freesmann streckte beide Hände nach den Metallstäben
aus, umfaßte sie und riß mit einem kurzen, scharfen Ruck
daran.
    Was nun geschah, hätte jedem Beobachter einen eisigen Schauer
über den Rücken rieseln lassen.
    Die einbetonierten Rundeisen bewegten sich knirschend im
Mauerwerk. Verputz bröckelte ab, die Steine oben und unten, wo
die Stäbe eingelassen waren, brachen aus der Mauer! Welch’
ungeheure, unkontrollierbare Kraft erfüllte den Körper des
Mannes, der zu seinen Lebzeiten zu einer solchen Tat nie fähig
gewesen wäre.
    Dumpf kullerten die ausgebrochenen Steine vor die Füße
des Mannes, der mit bloßen Händen das Mauerwerk weiter
demolierte und auf diese Weise das Fensterquadrat erweiterte.
    Fietje Freesmann interessierte sich für das Vorgehen seines
Vaters überhaupt nicht. Er näherte sich der Tür. Seine
braunen, mit großen, federähnlichen Schuppen bedeckten
Flügel waren leicht gespreizt. Die linke Schwinge berührte
die kahle, weißgetünchte Wand neben der Tür, als er
sich halb umdrehte und nach der Klinke griff.
    Die schwere Eichentür war von außen verschlossen. Doch
der Untote benötigte keinen Schlüssel, um sie zu
öffnen.
    Mit harter Hand riß er an der Klinke. Ein metallisches
Krachen mischte sich in das fast monoton wirkende Rieseln und
Schaben, das

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