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Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Titel: Macabros 077: Zitadelle der Grausamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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fensterlosen
Kammern mit den schrägen Decken erzeugt wurde? Hier gab es
für Björn kaum noch einen Zweifel. Die Kammern waren das
wahre Geheimnis der Zitadelle.
    War er mitsamt dem gewaltigen Bauwerk einfach in einen anderen
Raum, in eine andere Zeit versetzt worden?
    Hier wieder war Fred sein Kontaktmann, über den sich einiges
erfahren ließ.
    Der Mann schien jedoch vergessen zu haben, wo er sich zuletzt
befand und wie lange er sich in diesem außergewöhnlichen
Bauwerk schon aufhielt.
    »Wo sind die drei Magier? Was für eine Bedeutung haben
sie?« wollte Björn wissen. »Außerdem haben Sie
mir immer noch nicht gesagt, vor wem Sie eigentlich geflohen
sind…«
    Während er dies sagte, blickte er sich aufmerksam in der
Runde um und lauschte auf jedes Geräusch.
    Beiläufig warf er einen Blick in die glimmende
Schachtöffnung, aus der Fred geklettert war.
    Er ahnte mehr die dunklen Kerben in der glatten Wand, als
daß er sie sah. Wie in einem Rohr ging es kerzengerade in eine
geheimnisvolle Dunkelzone, die von besonderer Bedeutung sein
mußte.
    Und jetzt kam es wieder auf. Ganz plötzlich.
    Ein leises Raunen und Klagen. Es drang aus der
Schachtöffnung. Und nicht nur aus dieser.
    Jetzt zeigte sich, daß Hunderte dieser Öffnungen
zwischen den engstehenden Säulen verteilt waren.
    Das Geräusch schwoll an. Es hörte sich an wie
aufkommender Wind, der durch bizarre Felsöffnungen streicht und
Laute bewirkt, die an die Hintergrundmusik von Sience-Fiction-Filmen
erinnerte, um das unheimliche Landschaftsbild einer fremden Welt zu
unterstreichen.
    Unter dieser Halle lagen weitere Korridore. Flure und Kammern, in
denen irgend etwas vorging, wovon er keine Ahnung hatte.
    Diesem Geräusch vorhin war er nachgegangen. Da war es jedoch
um einiges schwächer gewesen.
    Nun steigert es sich zu einem wahren Inferno.
    Die Luft erzitterte. Die unzähligen schwarzen, schlanken
Säulen begannen zu vibrieren wie die Saiten einer Harfe, als
würden sie von einer riesigen, unsichtbaren Hand gezupft.
    Macabros! grellte es durch Björn Hellmarks
Bewußtsein.
    Er wollte sofort seinen Doppelkörper entstehen lassen, um
sich darüber zu informieren, was nun tief unter seinen
Füßen am Ende der Schächte sich abspielte.
    Doch es funktionierte nicht.
    Mit Hilfe seines Doppelkörpers hätte er sich
Informationen holen können, die wichtig waren für sein
Unternehmen. Denn noch stand eine große Frage im Raum.
    Wo waren Carminia Brado und seine Freunde geblieben?
    Jene unmenschlichen, anschwellenden Schreie drangen aus den Kehlen
Hunderter, als würden unzählige gequälte Seelen die
Glut der Hölle kosten.
    »Nein!« entrann es den bebenden Lippen des Mannes aus
dem Schacht. Er preßte beide Hände an die Ohren, als
könne er nicht länger diese Laute ertragen.
    Er drehte sich wie ein Kreisel mehrmals um sich selbst.
    »Ich will nicht… so helfen Sie mir doch… wir
müssen weg von hier… zeigen Sie mir den Ausgang…
irgendwo herein müssen Sie doch auch gekommen sein.«
    Abgehackt kamen die Worte aus’ seinem Mund.
    Und diesen menschlichen, noch verständlichen Lauten folgte
plötzlich ein tiefes, tierisches Knurren.
    Fred verwandelte sich.
    Überall aus seinen Poren sprossen nun schnellwachsend Haare
und bildeten ein dichtes Kleid auf seinem Oberkörper.
    Nun war nicht mehr nur seine Brust an einigen Stellen und seine
Schulter behaart, sondern sein ganzer Oberkörper.
    Es waren schwarzbraune, lange Haare.
    Auch sein Gesicht wurde anders.
    Die Nase wurde flach und breit, die untere Gesichtshälfte wie
von der unsichtbaren Hand eines Künstlers, der weiche
Plastilinmasse bearbeitet, herausgedrückt, so daß die
tiefliegenden Augen noch weiter in den Schädel
zurückzutreten schienen.
    Das Antlitz eines Gorillas!
    »Ernesto di Capucci hätte mir helfen können –
aber du kannst es nicht. Ich hatte Berührung mit seinem Geist.
Er hätte das Tier, das die anderen aus mir gemacht haben,
auslöschen können. Er hat die Macht dazu. Und nun
flieh’ – flieh’, ehe ich überhaupt nicht mehr
weiß, wer ich bin und was ich tue!«
    Die Worte wurden mit scharfem Zischen und dunklem Jaulen
ausgestoßen. An dem Mann, der ihm eben noch
gegenüberstand, gab es nichts Menschliches mehr.
    Ein Menschenaffe taumelte auf ihn zu. Die langen, zottigen Haare
ragten durch die Risse und Löcher in der Hose, und mit
unsicheren Schritten bewegte sich der Veränderte durch die
schummrige Atmosphäre auf Björn Hellmark zu.
    Die Gedanken des Deutschen

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