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Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Titel: Macabros 077: Zitadelle der Grausamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sich?
    Plötzlich funktionierte sein Gedächtnis wieder.
    Unwillkürlich umklammerte er den Griff seines Schwertes
fester, als sei er darauf gefaßt, sich jeden Augenblick zur
Wehr setzen zu müssen.
    Er hielt den Atem an und ließ seine Blicke über Decke,
Wände und den Boden schweifen.
    Ein seltsamer Verdacht kam ihm: Die Deckenschrägen und
ungeraden Wände waren beabsichtigt und erfüllten einen
magischen Sinn!
    Dinge und Substanz wurden materiell, und solche aus Materie
verloren ihre Struktur. Rätselhafte Gesetze, die den Menschen
unbekannt waren, kamen hier zur Geltung.
    Die Erbauer der Eiszitadelle, in die er mit den Freunden eindrang
– waren es nichtmenschliche Wesen aus einem anderen Universum
gewesen?
    Es war müßig, sich diese Frage zu stellen. Selbst ihre
Beantwortung hätte nicht das geringste an seinem
augenblicklichen Schicksal geändert.
    Auch der Spiegel der Kiuna Macgullyghosh und der
»Geist-Spiegel« aus dem Garten des Hestus stellten
geheimnisvolle Gebilde dar, mit denen es möglich war, die
Grenzen der dreidimensionalen, bekannten Welt zu sprengen.
    Die Zitadelle im ewigen Eis der Arktis war eine magische Falle,
wie Ak Nafuur, der ehemalige Molochos, es richtig erkannt hatte.
    Allerdings hatte sein Wissen nicht genügt, die Gefahr
für sie alle zurückzuweisen. Sie hatten sich benommen wie
die Narren.
    Waren alle seine Freunde und Carminia den gleichen Weg gegangen,
oder waren sie in alle Himmelsrichtungen verstreut, da die magische
Falle viele Kammern und Räume hatte, die jene seltsamen Decken
und Wandschrägen aufwies?
    Waren Carminia, Rani, Arson und Ak Nafuur in diesem Augenblick
möglicherweise ihm ganz nahe, oder waren sie ihm so fern,
daß jegliche Entfernungsangabe versagte und zur Abstraktion
wurde?
    Er starrte auf die blakenden Fackeln, die in eisernen Halterungen
steckten und das grobe Mauerwerk rötlich beleuchteten.
    Ein öliger, ranziger Geruch lag in der Luft, den Björn
Hellmark den Fackeln zuschrieb.
    Er ging an den Wänden entlang. Die Fackeln befanden sich in
regelmäßigen Abstanden an der Wand.
    Der blonde Mann mit dem Schwert verharrte plötzlich im
Schritt.
    Da war ein Geräusch!
    Ein leises Wimmern drang durch die dicken Wände und erreichte
sein Ohr.
    Menschliche Stimmen! Ein Klagen und Stöhnen…
    Hellmark lief den schummrigen Korridor entlang und richtete dabei
sein Augenmerk unablässig auf die Mauer, in der Hoffnung einen
Durchlaß oder einen Einstieg in den Raum dahinter zu
finden…
    Und er fand ihn!
    Ein schmaler Seitengang mündete auf den Korridor. Wenige
Schritte weiter folgte ein Durchlaß in einen Raum, in dem
steinerne Säulen so dicht beieinander standen, daß sie
aussahen wie ein herabgelassenes, überdimensionales Gitterwerk,
das irgend etwas, irgend jemand aufhalten sollte.
    Hier drin war es düster.
    »Hallo? Ist da jemand?« fragte Björn leise.
    Er hoffte auf eine Antwort. Von den Freunden. Vielleicht waren sie
doch hier. Wie er…
    Die Antwort kam. Doch auf eine andere Weise, als er sie sich
vorgestellt hatte.
    Aus dem Boden vor ihm ragten plötzlich zwei Hände, die
blitzschnell seine Fußgelenke griffen und sie
umklammerten…
     
    *
     
    Sie glaubte wahnsinnig zu werden vor Furcht und reagierte auf eine
Weise, die sie selbst nicht für möglich gehalten
hätte.
    Eve Finigan riß die Gangschaltung nach vorn und legte den
Rückwärtsgang ein.
    Sie gab Gas.
    Der Motor tourte durch, die Reifen drehten sich blitzschnell,
wirbelten Sand und Steine in die Höhe, und der schwere Wagen
machte einen Satz nach hinten.
    Die beiden unheimlichen Rittergestalten mit dem Affen- und dem
vieräugigen Fischgesicht hatten mit dieser Reaktion
offensichtlich nicht gerechnet.
    Sie wurden auf die Seite geschleudert, rollten über den
Boden, und ihre stählernen Rüstungen schepperten.
    Die Frau versuchte dem Grauen zu entkommen.
    Auf dem Platz vor der Hütte hatte alles begonnen. Nun war sie
vom Regen in die Traufe geraten.
    Es gab keine Möglichkeit, den Wagen zu wenden und dann im
Vorwärtsgang den Pfad nach unten zu rasen.
    Rückwärts mußte sie in die Tiefe rollen. Und das
mit hoher Geschwindigkeit, um so schnell wie möglich aus dem
Einflußbereich der grauenhaften Gestalten zu gelangen.
    In halsbrecherischer Fahrt wagte Eve Finigan das
äußerste.
    Sie mußte mindestens bis zum Lagerplatz vor der Hütte
kommen, um dann den Wagen zu wenden und hinunterzusausen auf die
Straße, die rund fünf Meilen von der Hütte entfernt
lag.
    Hoffentlich hielt das Auto so

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