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Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Titel: Macabros 077: Zitadelle der Grausamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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lange durch.
    Der Kühler war zerstört, und die Motortemperatur
würde rasch steigen.
    Den Kopf nach hinten gewandt, die Schulter leicht zur Seite
gedreht, fuhr sie das schwere Fahrzeug nach unten.
    Ohne sich noch umzusehen, was auf dem Platz vor der Hütte
passieren könnte, riß sie das Steuer herum und drohte bei
der vorhandenen Geschwindigkeit umzukippen.
    Doch sie hatte nochmal Glück.
    Mit beiden Händen griff sie ins Steuerrad, wendete den Wagen,
legte den Vorwärtsgang ein und preschte dann in die Tiefe.
    Auf dem Platz vor der Hütte sah es aus, als hätte eine
Bombe eingeschlagen.
    Von dem Knochenmann fand man keine Spur mehr, ebenso wenig von den
Freunden. Auch Morgan war nirgends zu sehen.
    Von panischer Angst erfüllt, raste Eve Finigan die
Serpentinenstrecke nach unten.
    Sie schnitt die Kurven und unternahm waghalsige Manöver, um
ihre Geschwindigkeit nicht drosseln zu müssen.
    Eine Zitadelle mitten auf der Lichtung, auf der sie vor wenigen
Stunden noch gemeinsam spazieren gegangen waren!
    Eve Finigan begann spätestens in diesem Augenblick an ihrem
Verstand zu zweifeln.
    Sie mußte aus dem nächsten Ort Hilfe holen. Das war
Yuma. Ob der Sheriff ihr Glauben schenken würde?
    Aus der aufgeschlitzten Motorhaube drangen Dunstschwaden. Das
Wasser kochte.
    Wie lange würde das der strapazierte Motor noch
durchhalten?
    Eve hoffte nur, so lange wie möglich. Jede Meile, die sie
zwischen sich und das Grauen brachte, war eine Meile der Rettung
näher.
    Der Weg wurde steiler, dafür aber gerader. Die Fahrerin
beschleunigte.
    Dann mußte sie den Wagen plötzlich nach links
herumreißen, weil die Kurve kam, an die sie nicht mehr gedacht
hatte.
    Dies wurde ihr zum Verhängnis.
    Das Fahrzeug geriet ins Schleudern.
    Eve Finigan lenkte noch dagegen. Doch zu spät.
    Der Wagen wurde auf die andere Seite gerissen, überschlug
sich und rollte dann den steinigen Bergpfad nach unten.
    Etwa fünfhundert Meter von der Einmündung zur
Hauptverkehrsstraße entfernt kam das Fahrzeug zum Stehen.
    Mit Donnergetöse krachte es gegen die Baumreihe und blieb
daran kleben.
    Der Oldsmobile war schrottreif.
    Ein Kotflügel wurde abgerissen, flog durch die Luft und
landete in der Gabelung eines Baumes. Das Lampenglas zersplitterte in
tausend Scherben.
    Der rechte Kotflügel blieb dran. Der Scheinwerfer
funktionierte noch. Grell leuchtete er den steinigen, bergigen Pfad
hinab wie ein einsames, großes, weit geöffnetes Auge, das
aus sich heraus strahlte.
    Der Wagen lag auf dem Dach. Die Räder drehten sich noch,
wurden langsamer und standen dann still.
    Nach dem ohrenbetäubenden Lärm entstand eine geradezu
unheimliche Ruhe.
    Im Innern des Wagens rührte sich nichts mehr.
     
    *
     
    Björn Hellmark reagierte sofort.
    Er ließ es erst gar nicht dazu kommen, daß der
unbekannte Angreifer aus der Schachtöffnung im Boden ihm die
Beine unter dem Leib wegreißen konnte.
    Daß er dies beabsichtigte, konnte Björn nur
vermuten.
    Der blonde Mann mit dem sonnengebräunten, scharf
geschnittenen Gesicht drehte den Spieß kurzerhand um.
    Er bückte sich blitzschnell, legte das Schwert neben sich,
packte die beiden aus dem Loch ragenden Arme und richtete sich
ruckartig auf.
    Dies alles war das Werk weniger Sekunden.
    Hellmark ließ sich einfach zur Seite fallen und ließ
die Arme des Fremden nicht los.
    Wie ein Stopfen aus der Flasche, so rutschte der Unbekannte aus
dem von einem dunklen, roten Glühen erfüllten Schacht.
    Der Mann stöhnte unterdrückt.
    Vor Überraschung hatte er Hellmarks Fußgelenke
losgelassen, der erstaunt feststellte, daß der andere gar nicht
so kräftig war, wie er aufgrund der Umklammerung zunächst
annahm.
    Das Gesicht des Fremden war fahl und eingefallen, die Augen lagen
tief in den Höhlen.
    Die Schultern waren breit, die Hüften schmal. Der Fremde trug
eine zerfetzte Hose am Leib. Sein Oberkörper war nackt.
    Und bei ihm fiel Hellmark etwas auf.
    In unregelmäßigen Abständen wuchsen dichte
Haarbüschel mitten auf dem Brustbein, dann wieder in Höhe
des Magens, sogar auf den Oberarmen.
    Dies erweckte den Anschein, als hätte man den Fremden
rasiert, als hätte er auf der Haut ein dichtes Fell gehabt.
    Der Mann aus dem Schacht hatte die Augen halb geschlossen.
    Er wirkte müde und abgeschlafft, als hätte der Versuch,
aus der Tiefe emporzuklimmen, ihn große Anstrengungen
gekostet.
    Sein Atem ging schnell und flach.
    Björn hatte sein Schwert so weit herumgezogen, um es sofort
greifen zu können, falls die Situation es

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