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Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Titel: Macabros 077: Zitadelle der Grausamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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im Yogasitz mitten in das Gebilde und beugte sich dann langsam
nach vorn, bis seine Stirn die steinige Erde berührte.
    Er fiel in einen tiefen Schlaf, in dem sein Körper vollkommen
steif wurde und alle Sinne ihre Funktion einstellten.
    Seine Atmung wurde auf einen einzigen Atemzug in der Minute
reduziert, ebenso sein Herzschlag.
    Wäre jetzt ein ahnungsloser Spaziergänger vorbeigekommen
und hätte den ganz in Schwarz Gekleideten mit der Maske gefunden
– es hätte für ihn keinen Zweifel daran gegeben,
daß dieser Mann tot war.
    Er war starr und kalt wie ein Stein.
    Doch dabei blieb es nicht.
    Mit jeder Sekunde, die verstrich, wurden die Umrisse des
Körpers verwaschener, schemenhafter und bildeten
schließlich nur noch einen Schatten, der mit der Nacht, die ihn
umgab, eins wurde.
    Ernesto di Capucci, der Magier aus dem Mittelalter der Erde,
tarnte sich und tauchte ins Unsichtbare ein, um von den drei
Schwarzen Magiern, mit denen er in Fehde lag, nicht entdeckt zu
werden.
    Er verschwand im Nichts.
    Sein Körper und sein Geist waren in diesen Minuten vollkommen
ausgeschaltet, schienen nicht zu existieren und konnten doch nur eine
geraume Zeit diese Situation ertragen, um aus dem zeitweiligen
Verschwinden kein ewiges zu machen…
    Dies war jedesmal das Risiko, das di Capucci einging, um seinen
Feinden zu entkommen.
    Und während er verschwand im Reich zwischen den Räumen
und Zeiten, wo er sich wie in einer Blase, die durch das Nichts
schwebte, einnistete, saß ihm auch nicht die Angst im Nacken,
die er empfand, seitdem er die magische Barriere, die die Zitadelle
umgab, überwunden hatte.
    Denn zu jener Zitadelle, in der die grausamen Magier ihre
Heimstatt fanden, hatte Apokalypta, die ›ewige
Unheilbringerin‹, einst den Grundstein gelegt.
    Und wie die unheimliche Alptraumstadt, die jenseits von Raum und
Zeit aufkreuzen konnte, so war auch diese Zitadelle imstande, in
jeder Zeit und an jedem Ort der Erde aufzutauchen und die unheimliche
Macht zu repräsentieren, die hinter den düsteren, massigen
Mauern herrschte…
     
    *
     
    Björn Hellmark hielt den Atem an.
    Die Schritte kamen näher.
    Die Ankömmlinge, die sie verursachten, mußten jeden
Augenblick um die Gangecke biegen.
    Fred und er waren aber so nahe an diesem Durchlaß, daß
sie beim Eintritt der anderen sofort gesehen werden würden.
    Björn handelte wie gewohnt schnell und entschlossen.
    Ehe Fred sich versah, packte Hellmark ihn und zog ihn ins Dunkel
hinter die schlanken, glatten Säulen, wo sie sich
verbürgen.
    Keine Sekunde zu früh!
    In der Düsternis, nur zehn Schritte von ihnen entfernt,
tauchten die Ankömmlinge auf.
    Der eine sah aus wie Fred vorhin: Ein Affenmensch! Er trug eine
silbern schimmernde Rüstung und in einer Scheide ein langes,
außergewöhnlich breites Schwert. Über die Schultern
hatte der Affenmensch sich zwei bewußtlose Personen
geworfen.
    Bei ihnen handelte es sich um einen Mann und eine Frau.
    Der zweite Unheimliche war fischgesichtig.
    Im ersten Moment wurde Björn unwillkürlich ’an die
dämonischen Ursen erinnert, die sich auf dem Grund der Weltmeere
der Erde verbargen und denen er einen empfindlichen Schlag versetzte,
indem er ihren König Sequus getötet hatte.
    Der Fischgesichtige mit dem spitzen Helm aber hatte vier Augen,
auf jeder Gesichtshälfte zwei!
    Im Gegensatz zu dem Affenmenschen schleppte er drei Personen.
    Zwei hatte er über die Schultern geworfen. Seinen linken Arm
hatte er über die nach vorn hängenden Beine gelegt, damit
die Last nicht wegrutschte. In der rechten Hand schleifte er wie
einen Sack einen dritten Menschen hinter sich her, dessen Kleidung
zerfetzt war, und der sich ebenfalls nicht mehr rührte.
    Die Lichtverhältnisse waren zu schlecht, als daß
Hellmark und Fred Einzelheiten erkannt hätten.
    Nur eins wurde ihnen klar.
    Da wurden neue Menschen herangebracht.
    Woher kamen sie aber und wie gelangten sie in die Klauen dieser
Ungeheuer?
    Wenn die Veränderten in der Lage waren, sich jederzeit neue
Opfer zu holen, dann bedeutete dies, daß die Zitadelle sich in
der Nähe einer menschlichen Siedlung befand.
    Also lag sie in diesem Moment auf keinen Fall in der fernen
Arktis.
    Als die Wände in der Eiszitadelle ihre massive Struktur
verloren, war etwas geschehen, was sie an einen anderen Ort und
möglicherweise auch in eine andere Zeit katapultierte.
    Der Gedanke daran erfüllte Hellmark mit Grauen und ließ
ihm bewußt werden, wie aussichtslos seine Lage war.
    Aber noch nie hatte er

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