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Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter

Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter

Titel: Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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die Arme.
    »Dabei ist mein Feind in dieser Welt, auch der deine«,
fuhr Sephoos ungerührt fort. Entweder konnte er seine Angst gut
tarnen oder er hatte tatsächlich neues Zutrauen gewonnen.
»Warum willst du einen töten, der dir helfen
kann?«
    »Du weißt genau, wo sie ist?«
    »Ich nehme es an. Wenn sie in der Zwischenzeit nicht wieder
bei dir aufgetaucht ist, gibt es nur die Möglichkeit, daß
sie ihm in die Falle lief.«
    Macabros trat einen Schritt zurück und senkte die
Schwertspitze. »Steh’ auf! Tu’, was ich von dir
erwarte.« Er sprach mit schneidender Stimme. Von Anfang an schuf
er klare Verhältnisse. Sephoos gehörte einer
kriegslüsternen, egoistischen Rasse an, die keine andere Art
neben sich duldete. Im Moment sah er wahrscheinlich keine andere
Möglichkeit, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, als seinem
Gegner den Vorschlag zur Zusammenarbeit zu machen.
    »Wir können beide davon profitieren«, sagte er mit
glänzenden Augen, während er sich erhob. »Nh’or
Thruus Labyrinth-Höhlen könnten ihr zum Schicksal geworden
sein…«
    »Sie war also noch ganz Mensch, als sie aus der Waben-Stadt
floh?«
    »Ja. – Aber ob sie’s jetzt auch noch ist…
Nh’or Thruu hat eigene Methoden, sich seine Feinde gefügig
zu machen.«
    »Dann führe mich! Zeige mir den Weg in das
Höhlen-Labyrinth.«
    »Tief in der Düsternis, wo die Hügel eins werden
– dort ist es«, sagte Sephoos und erhob sich mit
mächtigen Flügelschlägen. Rasch brachte er eine
große Strecke hinter sich.
    Auch für Macabros war es kein Problem, das Tempo
beizubehalten. Er erledigte das auf die ihm typische Weise.
    Er versetzte sich immer um eine große Strecke, sobald
Sephoos außer Sichtweite zu geraten drohte.
    Der Insektoide war verwirrt, als er den Fremden immer wieder unter
sich erblickte, ohne ihn dabei zu beobachten, wie er sich bewegte. Er
tauchte auf und verschwand. Wie ein Geist…
    Auf diese Weite erreichten sie die flache Hügelkette.
Dahinter lagen die Höhlen.
    Sephoos und Macabros waren zu weit entfernt von der Waben-Stadt,
als daß sie gesehen hatten, was sich in diesen Minuten dort
abspielte.
    Die Auseinandersetzung zwischen dem Insektenmenschen und Hellmarks
Doppelkörper war nicht ohne Zeugen geblieben.
    Ringsum in der Dunkelheit bewegten sich Schatten. Hunderte…
Tausende…
    Menschen, die mit Pfeil, Bogen und Schwertern bewaffnet waren,
kamen. Es war das Herr Nh’or Thruus, dem nichts entging, was auf
dieser Welt geschah, der auch wußte, was Sephoos wollte und
alles, was sich ereignete, einbezog in das makabre Todesspiel, das
sein Geist inszenierte.
    Das Heer aus der Dunkelheit verteilte sich in der Waben-Stadt. Es
bestand aus den Männern um Talmoth, aus Hunderten von Arsons und
Carminias, aus Gestalten, die in Sagen und Legenden aus fernen Welten
lebendig waren.
    Sie alle öffneten die Kammern, in denen die unreife Frucht
war und töteten mit Pfeil und Bogen oder einem Hieb ihrer
Schwerter Sephoos’ Puppen.
    Auch die Brutsklavinnen, die der Insektoide entführt hatte,
fielen dem Angriff zum Opfer. Sie setzten sich noch verzweifelt zur
Wehr, konnte zwei, drei der Angreifer zurückschlagen und ihnen
die Köpfe abreißen, so daß sie wenig später zu
Staub zerfielen. Doch gegen die Übermacht hatten sie
überhaupt keine Chance.
    Die Opfer starben stumm.
    Nh’or Thruus Heer rottete die Nachkommenschaft Sephoos’
aus.
    Zu den Opfern zählten auch die drei verwandelten
Menschenfrauen, untern ihnen die Freundinnen Janine Cardon und Bianca
Lefebre. Keine von ihnen sah mehr die alte Heimat. Ihre Körper
lagen im Staub einer fremden Welt, die nicht größer als
ein Atom war…
     
    *
     
    Dumpfer Schmerz erfüllte seinen Körper.
    Trage bildeten sich die Gedanken.
    Der blonde Mann auf dem Boden in der Mulde vor dem vertrockneten
Baum drehte sich langsam auf die Seite. Er hatte die Augen noch immer
geschlossen. Verkrustetes Blut klebte auf seinen Lidern.
    In dem geheimnisvollen Zwielicht der Mikroweit näherte sich
dem am Boden Liegenden eine Gestalt. Sie tauchte auf zwischen den
flachen Hügeln, über denen der geisterhaft
violett-grüne Schein lag.
    Es war eine Frau!
    Alt und gebrechlich, aber sie lief, so schnell sie ihre müden
Beine trugen.
    Björn Hellmark war zu apathisch und nahm seine Umgebung noch
nicht wieder wahr, so daß ihm auch der Zeitpunkt der
Annäherung der uralten Frau, die Carminia Brado darstellte,
entging.
    Die Puppe Nh’or Thruus erreichte unbemerkt ihr Ziel.
    Björn Hellmark befand

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