Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Vergangenheit von Xantilon floh, wo er verehrt
wurde, war bereits eine Zeit angebrochen, in der die grauen Riesen
zum größten Teil schon selbständige Teleportationen
durchführen konnten. Der hier strandete, erreichte gegen seinen
Willen den Mikrokosmos und einen Ort, der zum Tabu für
Nh’or Thruu geworden ist. Das Gefäß, in dem Reste
eines versteinerten Manja-Auges liegen, ist ebenfalls noch
vorhanden… «
    Björn fand es durch einen Gedankenimpuls seines unsichtbaren
Gesprächspartners auf Anhieb.
    Es lag zwischen Steinen, war groß wie ein Kinderkopf und
beschädigt. Die durchsichtigen Flügel zu beiden Seiten des
Gefäßes waren abgebrochen. Die Innenwände schimmerten
in verschiedenen Farben, und bei genauerem Hinsehen war zu erkennen,
daß es sich um Gestalten in Menschenform handelte, die sich
schwach bewegten.
    »Dies alles wird wahrscheinlich nicht mehr
funktionieren«, meinte Al Nafuur. »Die Energien sind
erschöpft. Flüchtige Staubreste des versteinerten Auges
lassen sich gewiß noch nachweisen, doch sie reichen nicht aus,
die Grenzen niederzureißen, die die Welt des Kleinen von der
des Großen trennt. Hier kann ich nichts für dich tun, mein
Freund - Vielleicht aber kannst du im geschickten Taktieren mit
Nh’or Thruu eine Situation herausschlagen, die deine Lage
verbessert. Von diesem Ort aus, der dir Sicherheit bietet und vor
allem ein Dorn im Auge Nh’or Thruus ist, kannst du handeln. Hier
fehlt die Macht des Irren von Zoor, hier kann er nicht mal mich
wahrnehmen…«
    »Was weißt du über Carminia?« konnte
Björn die Gedanken nicht unterbinden.
    »Noch lebt sie. Aber sie ist in seiner Gewalt. Mit weitaus
besseren Chancen als zuvor kannst du sie zurückerobern. Du bist
ganz auf dich gestellt, mein Freund. Hilfe von außen kannst du
im derzeitigen Stadium nicht erwarten…«
    Björn dachte an die Freunde. Wie ging es ihnen? Was dachten
sie über sein Verschwinden?
    All diese Überlegungen konnte er nicht verbergen, und so
wurden sie auch Al Nafuur bekannt.
    »Seit mein Bruder den Kontakt zu dir gefunden hat, sind meine
Einblicke in die Welt, aus der du kommst, sehr gering geworden. Es
sind Störungen aufgetreten, die zweifelsohne direkt von
Rha-Ta-N’my stammen, um – wie ich vermute – zu
verhindern, daß mein Bruder und ich uns erkennen. Die
Brücke, die dann geschlagen würde, gereicht den Schergen
der Finsternis zum Nachteil.
    Sollte ich die Gelegenheit haben, zu erfahren, was in deiner Welt
geschieht, werde ich es dich umgehend wissen lassen. Bevor ich gehe,
kann ich noch eines für dich tun… ich kann dir deinen Feind
Nh’or Thruu zeigen, wie er wirklich ist, damit du eine
Vorstellung von ihm hast.«
    Gleichzeitig mit diesen Worten projizierte Al Nafuur ein Bild des
Irren von Zoor in Hellmarks Bewußtsein.
    Es war die erste visuelle Begegnung Björns mit seinem
Widersacher, und er begriff, daß er es mit einem wahren
Dämonen-Ungetüm zu tun hatte.
    Nh’or Thruu hatte menschliche Gestalt, war schwarz und
glänzte, als wäre er mit Lackfarbe angestrichen. Sein
Körper war verhältnismäßig schmächtig.
    Er saß in einem bizarren, von grausamen Szenen verzierten
Thron, in dem sein Körper noch kleiner wirkte.
    Das Unheimlichste war – Nh’or Thruus Kopf. Die
Schädeldecke fehlte. Sein Kopf sah aus wie eine Schüssel,
aus der ein dunkelgraues Gespinst herauswuchs, das sich
wolkenförmig über seinem Haupt verbreitete, unterhalb der
Decke weiterwucherte und ein undurchdringliches Netz bildete, das
alle Risse und Spalten füllte, jeden Schacht, jede einzelne
Kammer in dieser Unheilsburg – bis auf jenen Raum, in dem der
unbekannte graue Riese verunglückt war.
    Ein leises Stöhnen entrann Hellmarks Kehle.
    Jetzt begriff er das wurmartige Gespinst unterhalb der Decke. Das
alles gehörte zum Hirn Nh’or Thruus, und er verstand, wieso
Al Nafuur vorhin von ›Nervenenden‹ gesprochen
hatte…
    Die ganze Burg war erfüllt von dem Irren von Zoor. Teile
seines unfaßbaren Wesens lebten in den Puppen,
möglicherweise überall in dieser unglaublichen,
ungeheuerlichen Welt des Mikrokosmos, in der sie noch immer Gefangene
waren…
     
    *
     
    Baktar zog den Vorhang zurück.
    Dahinter gab es eine Tür, die in einen
ziehharmonikaähnlichen Verbindungsgang führte, der mit dem
zweiten, größeren Wohnwagen – dem ohne Fenster –
verbunden war.
    Rani Mahay hatte keine Ahnung. Die wurde ihm gleich darauf zur
Gewißheit.
    Im dem größeren Wohnwagen lag ein grauer Riese!
    Eingebettet

Weitere Kostenlose Bücher