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Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen

Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen

Titel: Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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zwei Schritte
weiter.
    Der Dachrand! Vierzehn Stockwerke tiefer flutete der Verkehr durch
die Straßen. Zahlreiche Passanten befanden sich noch im
Freien.
    Sie war mitten in einer belebten Stadt, mitten unter Menschen
– und doch erkannte in dieser schwindelerregenden Höhe
niemand ihre Not.
    Jonathan Pallert häutete sich wie eine Schlange!
    Er legte seinen Körper ab, der ihn als Steinzeitmenschen
zeigte.
    Darunter hervor kam der Leib eines muskulösen Barbaren –
entfalteten sich knisternd zwischen den Schulterblättern
Flügel.
    Jonathan Pallert wurde zu einer menschlichen Vampir-Fledermaus,
die sich schrill kreischend auf Sabrina Wells stürzte.
    Die Sekretärin sah das nichtmenschliche Ungetüm auf sich
zukommen, während der abgelegte Körper, eine trockene,
raschelnde Haut, zur Seite flog wie eine überdimensionale
Schote, in die der Wind fuhr.
    Sabrina Wells machte nur einen Schritt zurück.
    Das reichte.
    Sie stand auf dem Dachrand und schrie wie von Sinnen.
    Die Vampir-Fledermaus war über ihr. Die mächtigen
Schwingen rauschten…
    Sabrina Wells verlor den Halt. Gellend und langgezogen hallte ihr
Schrei durch die Nacht.
    Niemand hörte ihn. Der Verkehrslärm schluckte alles.
    Einige Passanten blickten zufällig nach oben – und sahen
den dunklen, rasend schnell in die Tiefe stürzenden
Körper.
    Menschen schrien auf. Autofahrer traten auf die Bremsen und
hielten.
    Das alles aber rettete die Bedauernswerte nicht mehr.
    Sie schlug unten auf und war auf der Stelle tot.
    Die Menschen liefen zusammen. Einige deuteten nach oben und sahen
die dunkle, fremdartig wirkende Silhouette eines Geschöpfs, das
unmöglich von dieser Welt stammen konnte.
    Es war ein Flug-Barbar aus Horron, der sich mit gewaltigem Schwung
in die Tiefe stürzte, genau der Stelle entgegen, wo die reglose
Sabrina lag…
     
    *
     
    Seine Lage war aussichtslos.
    Er sah nicht die geringste Möglichkeit, das Ruder zu seinen
Gunsten herumzuwerfen.
    Björn Hellmark/Kaphoon stand hilflos im Kreis seiner
Widersacher und riskierte es nicht, auch nur eine Bewegung zu machen,
die man falsch auslegen könnte.
    Rasend schnell erfolgten seine Überlegungen. Er versuchte
Klarheit über die Tragweite der Ereignisse zu gewinnen, die sich
in schneller Folge abgespielt hatten.
    Er zweifelte keine Sekunde daran, daß er sich in der
Vergangenheit der Welt Zoor befand. Kein Zweifel kam auf, was
Apokalyptas Hinweise betraf. Sie hatte allen Grund zu triumphieren,
und ihr wahnwitziger Plan, ihn in der Vergangenheit, in der Welt des
Atoms auszulöschen, schien aufzugehen.
    Alles griff wie ein Rädchen ins andere.
    Er befand sich in der Zeit, als Kaphoon existierte, und dies war
die Stunde, in der er vor zwanzigtausend Jahren – wenn er
›seine‹ Gegenwart zugrundelegte – schon mal mit diesen
Mächten konfrontiert worden war.
    Aber etwas stimmte da nicht…
    Es berührte Hellmark eigenartig, daß er aus der Zukunft
geholt worden war, um Kaphoons Schicksal an sich selbst
nachzuvollziehen, praktisch stellvertretend für ihn den Tod zu
erleiden.
    Um Kaphoons Wiedergeburt in Zukunft zu verhindern, der als
Björn Hellmark im zwanzigsten Jahrhundert erscheinen sollte,
wäre es richtiger gewesen, Kaphoon auszulöschen, um die
Wiedergeburt zu verhindern. Sie war von einem anderen
›Todestag‹ Kaphoons abhängig.
    Apokalypta hatte eigentlich nur die Möglichkeit, die Existenz
Hellmarks auszulöschen, dann in die Normalwelt
zurückzukehren und mit ihrer Monster-Flotte in den Kampf
einzugreifen, in den die Menschheit – ohne es zu ahnen –
inzwischen verwickelt war. Apokalypta lag daran, schnell zu einem
Erfolg zu kommen. Sie wollte die ungleiche Situation wieder
ausgleichen, die durch das Überlaufen des
Dämonenfürsten Molochos zu den Menschen entstanden war. Der
Dank der Dämonengöttin Rha-Ta-N’my war ihr
gewiß.
    Hellmark wurde mit Gewalt dem Thron entgegengeschubst, auf dem der
Behelmte mit dem Spitzbart und den finster blickenden Augen
saß.
    Wer war das? Die ganze Zeit über fragte er sich das schon. Er
kramte in seiner Erinnerung, aber es gab keinen Hinweis auf die
Person, vor der er nun stand.
    »Auf die Knie, Elender!« ertönte Apokalyptas Stimme
hinter ihm. »Wie kannst du es wagen, vor Turrak aufrecht zu
stehen?!«
    Die Dämonin war von ihrem Reittier gesprungen und stand mit
leicht gespreizten Beinen schräg hinter Hellmark. Sie ließ
ihr breites Kampfschwert durch die Luft sausen.
    Björn nahm die schattenhafte Bewegung aus den

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