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Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen

Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen

Titel: Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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war Apokalypta…
    Hellmark kam es vor wie eine Ewigkeit, während er wie auf
unsichtbarem Kraftfeld nach unten sank.
    Die Stille und das grün-violette Licht umgaben ihn. Er sank
mitten hinein.
    Dann war die Abwärtsbewegung zu Ende.
    Björn Hellmark stockte der Atem, als er sah, was sich
außerhalb der Glaswand vor ihm ausbreitete.
    Ein anderer Kontinent! Eine Stadt! Horron, der Kontinent der
Vergessenen…
    Er schaute gewaltige, verlassene Bauwerke, die aussahen wie runde
und eckige Türme, die vom Meeresboden in schwindelerregende
Höhe ragten. Straßen, die aussahen wie zerklüftete,
riesige Canyons… vor den Gebäuden Statuen von einer
Größe, die den Türmen manchmal nur geringfügig
nachstanden. Die Statuen stellten Fischmenschen dar, die
hocherhobenen Hauptes und mit starrem Blick Straßen und
Plätze füllten.
    Unendliche, unheimliche Stille. Nichts bewegte sich.
    Hellmark schluckte, als er dies in seiner ganze Tragweite
erkannte. Auch das Wasser stand still, wie erstarrt, das Plankton und
Unterwasserpflanzen bewegten sich nicht. Es gab keine
Strömung.
    Wo die Zeit stillstand oder rückwärts lief, konnte keine
Bewegung stattfinden.
    Eine tot Stadt, eine tote Welt!
    »Und hier bleibst du zurück. Selbst dein Schwert
würde dir jetzt nicht weiterhelfen«, vernahm er die Stimme
der grausamen Apokalypta über sich. Wie eine Drohung schwebte
sie über seinem Haupt. »Alle Statuen, die du siehst, waren
einst am Leben. Ein ganzes Volk kehrte zurück in das Vergessen.
Du wirst von Stunde an zu ihm gehören. Ich werde dich jetzt
verlassen. Turrak wollte dir gern noch Lebewohl sagen, dich sterben
sehen – aber er hat in diesem Moment wohl Wichtigeres zu tun. In
und um Xantilon fallen bedeutsame Entscheidungen. Mit deiner
Vernichtung wird der Ablauf der Dinge verändert.
Rha-Ta-N’my wird einkehren in die Welt, aus der du
kommst…«
    Sie schwebte nach oben und entschwand seine Blicken.
    »Der Schacht wird sich füllen mit Wasser, sobald ich ihn
verlassen habe«, hörte er ihre verwehenden Worte. »Du
aber wirst in der Straße zwischen jenen stehen, die es schon
seit Urzeiten nicht mehr gibt…«
    Dann war Björn Hellmark allein…
     
    *
     
    Ein Schrei!
    ›Jonathan Pallert‹ warf die Arme hoch und drehte sich um
die eigene Achse.
    Nicht er hatte den Schuß abgegeben – die Kugel
durchschlug von außen das Fenster und traf den Horron-Barbaren
zwischen den Schulterblättern.
    Draußen auf dem Fenstersims stand ein Polizist.
    Mahay warf sich nach vorn, als auch Pallert die Konsequenz aus der
veränderten Situation zog.
    Der Flug-Vampir in der Gestalt des Menschen machte in seiner
Todesangst einen wahren Hechtsprung auf den uniformierten Beamten zu,
der mit einer solchen Reaktion nicht gerechnet hatte.
    ›Jonathan Pallert‹ sprang durch das Fenster, das ein
Schußloch aufwies. Es zersplitterte völlig. Der Polizist
schrie auf. Mit beiden Armen stieß Pallert ihn in die Tiefe,
während die obere Schicht seines Körpers sich ablöste
und als welke Hülle nach unten segelte. Im Sprung wurde
›Pallert‹ zum Urmenschen und dann zum geflügelten
Vampir, der in die Luft emporschnellte, ehe er den Boden mit den
Füßen berührte.
    ›Pallert‹ war verletzt, aber nicht tödlich.
    Unten auf der Straße war der Teufel los.
    Mehrere Polizeifahrzeuge hatten den Bezirk abgeriegelt. Zwischen
den Streifenwagen befand sich auch Tony Masters’ Ford
Mustang.
    Rani Mahay, der auf die Straße stürzte und die wilde
Ballerei mitbekam, erfuhr, daß auf dem Revier schwerwiegende
Nachrichten eingegangen waren. Der Mann im Leichenhaus war tot
aufgefunden worden, der Diebstahl der Hautsäcke erkannt,
Jonathan Pallerts Auto war aus der Tiefgarage des
»Karkins-Gebäudes« entwendet worden… das alles
ließ mit einem Mal gänzlich neue Überlegungen zu. Und
dann tauchte Tony Masters im Revier auf und fügte seine
Wahrnehmungen hinzu.
    Der Captain zögerte keine Sekunde, einen blitzschnellen
Schlag gegen ›Pallert‹ in die Wege zu leiten.
    Dabei gerieten sie mitten in die Gefahr für Mahay.
    Scharfschützen der Polizei ging nicht zimperlich um mit ihrer
Munition. Und »Jonathan Pallert« wurde getroffen. Der
Flug-Vampir taumelte wie ein welkes Blatt durch die Luft.
    Die Polizisten liefen los. Rani Mahay hatte sich ebenfalls sofort
in Bewegung gesetzt, als er sah, daß ›Pallert‹
erwischt wurde.
    Der Flug-Vampir fiel zu Boden und raffte sich wieder auf. Er
torkelte auf die Brücke zu, unter der ein kleiner Fluß
strömte.

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