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Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Titel: Macabros 085: Oceanus' Totenheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Rosemary Williams…
     
    *
     
    Björn Hellmark stand wie erstarrt.
    Die Straße, die vor ihm lag, führte kerzengerade in
gebirgiges Gelände, das schwarz und drohend die Stadt von dieser
Seite begrenzte.
    Dort waren das Wasser und der Boden aufgewühlt.
    Aus einer finsteren Öffnung, die so groß war wie die
gigantischen Türme der ausgestorbenen Stadt, kam ein
unglaubliches Lebewesen, das wie ein Krake mit zahllosen Tentakeln
ausgestattet war.
    Es bewegte sich auf einem tonnenartigen Leib, der sich wie
Kaugummimasse formen und verändern ließ.
    Auf den Tentakeln saßen gräßliche Köpfe,
für die es nichts Vergleichbares auf der Erde gab.
    Die Schädel waren schwarz und schienen aus zahllosen breiten
Muskelbändern gebildet, so daß sie ein streifiges Aussehen
erhielten.
    Die breiten Mäuler waren mit schräg gestellten,
rasiermesserscharfen Zähnen bespickt, so daß man den
Eindruck gewann, der ganze Rachen bestünde nur aus
Zahnreihen.
    Die Augen in den Köpfen waren groß und starr, zwei
schwarze Pupillen, die aussahen, als wären sie Löcher.
    Von hunderten solcher Augenpaare wurden Björn Hellmark und
Whiss angestarrt, und der kleine geflügelte Begleiter auf
Hellmarks Schulter machte einen entsetzten Sprung und verbarg sich im
Nacken seines großen Freundes.
    »Wo sind wir denn hier hingeraten, um Himmels willen?«
fragte er, bibbernd vor Angst.
    Vor Aufregung zuckten die Noppen auf seinem kahlen Kopf, und
mehrere der fühlerartigen Auswüchse begannen
unkontrollierte Bewegungen zu machen, rutschten nach außen und
gaben seltsam sirrende Laute von sich.
    Unwillkürlich zuckte Hellmarks Rechte zum Gürtel, wo
für gewöhnlich sein Schwert steckte, wenn er sich auf
abenteuerlichen Wegen befand. Doch die Waffe war nicht da. Das
›Schwert des Toten Gottes‹ war zurückgeblieben im
Palast Turraks, einer Verbündeten Apokalyptas in dieser
grausamen, mörderischen Welt.
    Er war ohne jeglichen Schutz, nur auf seine bloßen
Hände angewiesen, wenn er unerwartet in eine Auseinandersetzung
oder eine Gefahr geriet.
    Und diese Gefahr bahnte sich bereits an.
    Der Gigant mit den unzähligen Tentakelköpfen, die gierig
nach allen Richtungen ihre furchtbaren Mäuler aufrissen,
wälzte sich näher.
    Das mit Sauerstoff angereicherte Wasser ringsum begann zu brodeln.
Dumpfes Donnern erfüllte die Atmosphäre, lief durch den
Boden und ließ ihn erbeben.
    Hellmark wagte nicht, sich zu bewegen. In unmittelbarer Nähe
einer steinernen Riesenstatue wähnte er sich sicher.
    Das Ungetüm war auf Nahrungssuche. Die schrecklichen
Köpfe glitten an den langen, dicken Tentakeln durch das Wasser,
über die Dächer der Türme und Häuser hinweg. Der
formlose Gigant wälzte sich breiig vom Ende der Straße her
auf die ersten Gebäude zu. Würde er sich jetzt aufrichten,
hätte er sie um ein Vielfaches überragt!
    Auch Whiss verhielt sich völlig still.
    Björn war der Überzeugung, daß er mit Stillhalten
eine ganze Menge erreichen konnte. Vielleicht kam das Monster nicht
näher, vielleicht hielt es sich weiterhin am Ende der
Straße auf. Wenn sie sich nicht regten, waren sie in den
›Augen‹ des Ungetüms möglicherweise nur ein Teil
des Steines. Und an Steinen konnte es nicht interessiert
sein…
    Da mußte Björn Hellmark alle Erfahrungen über den
Haufen werfen, die er bisher in seinem Leben gemacht hatte.
    Was am Ende der Straße geschah, gehörte in einen
Alptraum – und nicht in die Wirklichkeit. Vielleicht aber war es
gerade die Wirklichkeit des Mikrokosmos’, in dem die Gesetze der
›Normalwelt‹ ihre Gültigkeit verloren. Die letzte
Statue riß die Arme in die Höhe, die Steinmauern erwachten
zum Leben, als das grauenhafte Monster mit den hundert Köpfen
und seinem unförmigen, schwarzen, pochenden Leib die ganze
Straße ausfüllte…
     
    *
     
    Im ersten Augenblick meinte er, einer Halluzination, einer
Sinnestäuschung zum Opfer zu fallen.
    Er schloß krampfhaft die Augen und öffnete sie wieder
in der Hoffnung, daß die Szene nicht mehr vorhanden sei.
    Doch die Dinge hatten sich nicht verändert.
    Die erste Statue sprang vor dem sich heranwälzenden
Ungetüm davon. Die zweite auf der anderen Seite folgte.
    Drei, vier weitere lösten sich von ihren Sockeln und
versuchten mit kraftvollen Armbewegungen dem Sog zu entkommen, der
durch das Auftauchen des Tiefseeungeheuers entstanden war.
    Alles dort vorn geriet in Bewegung. Und der tödlichen Gefahr
des Tentakelköpfigen entkam keiner.
    Das Monster vereinigte zahllose

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