Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Titel: Macabros 085: Oceanus' Totenheer
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Durch dämonische
Manipulation war sein ganzes Volk ins Unglück gestürzt
worden. Oceanus war überzeugt davon, daß seine Rasse nicht
ausgestorben war, sondern noch lebte. Er vermutete, daß sein
Volk in einer anderen Dimension in die Irre geführt worden war.
Es gelang ihm, das Tor in jene Dimension zu finden. Er nannte das Tor
den ›Elefantenfuß‹, weil es genauso aussah… Dort
tauchte Oceanus in das Meer ein. Ich bin dem Fischmenschen noch ein
einziges Mal begegnet. Er war sehr zuversichtlich, die Spur seines
verschollenen Volkes wiederzufinden. – Danach habe ich nie
wieder etwas von ihm gehört oder gesehen, obwohl ich einige Male
seinen Meerespalast aufgesucht habe. Die Räume sind leer und
verlassen…
    Und seltsam… die ganze Atmosphäre der Vereinsamung finde
ich hier wieder. Aber das ist noch nicht alles. Auch die Statuen der
Fischmenschen… sie sind ihm so ähnlich und manchmal
muß ich daran denken, daß… aber nein, das ist sicher
absurd. Auf welche Weise soll Oceanus’ verschollenes Volk in die
Welt des mikroskopisch Kleinen geraten sein? Ich kann es mir einfach
nicht vorstellen…«
    Aber er wußte auch, daß die Verbindungen der
Dämonischen untereinander oft so fest verknüpft waren, um
einen solchen Fall als »unmöglich« zu
apostrophieren.
    Die Welt der Finsternis hatte tausend Tore, Hintertüren,
geheimnisvolle, unenträtselte Labyrinthe, durch die andere
Dimensionen, andere Reiche, Makro- und Mikrokosmos erreicht werden
konnten.
    Und so verwarf er den seltsamen Gedanken nicht, der sich mit
Oceanus und seinem verschollenen Volk beschäftigte…
     
    *
     
    Er beobachtete Whiss, der eine Kehrtwendung machte und sich dann
Richtung Höhleneingang absetzte.
    Der Kleine hielt sich dicht an den Hauswänden, den
Türmen und Statuen, um einem eventuellen Beobachter aus der
Höhle keinen Anhaltspunkt für seine Annäherung zu
geben.
    Whiss hatte einige Schwierigkeiten, gegen die Strömung
anzukommen. Er kam nur langsam voran.
    Hellmark lief geduckt die Straße entlang, ebenfalls im
Schutz der Häuser und steinernen Figuren.
    Wo die Schuttberge der Sockel lagen, verharrte er im Schritt und
verfolgte mit seinen Blicken Whiss, der sich von der linken Seite her
dem aufgesetzten Wulst rings um den Eingang näherte.
    Der vogelähnliche Begleiter Björns konnte in den
kleinsten Winkeln, Vorsprüngen, Nischen und Spalten Unterschlupf
finden. Er wartete spähend und lauschend einige Sekunden ab und
glitt dann – indem er sich an der dunklen, glatten Wand
entlanghangelte – in den finsteren Höhleneingang.
    Whiss entschwand Hellmarks Blick.
    Alles blieb still.
    Whiss schien – wie verabredet – sehr vorsichtig
vorzugehen.
    Hellmark nahm sich die Zeit, die Steingestalten näher zu
betrachten. Er kletterte auf den Sockel jener Statue, die nun als
erste jene Grenze bildete, die das Vorfeld zur Region des Monsters
bildete und von diesem in eine wahre Schutthalde verwandelt worden
war.
    Er tastete den rauhen, schuppigen Stein ab. Teilweise war er
überwachsen von Tang und Algen.
    Die Meeresflora hatte auch an einigen Gebäuden Fuß
gefaßt. Das war ihm gleich zu Anfang aufgefallen. Aber er
vermißte die anderen, typischen Lebewesen der See. Fische…
Bisher hatte er – außer den steinernen Riesenstatuen
– keinen einzigen gesehen.
    Mieden sie diese Stadt, diesen ganzen Kontinent, der – wie
Apokalypta behauptete – nur von Wasser bedeckt war?
    Hing es mit dem Ungeheuer in der Höhle zusammen, daß
die anderen Lebewesen diesen Ort fürchteten?
    Oder war es einfach so, daß in diesem Wasser keine Fische
herkömmlicher Art existieren konnten?
    Horron – der Kontinent der Vergessenen – unterstand
eigenen Gesetzen… niemand kannte sie…
    Björn ging gründlich mit seiner Untersuchung des
Gesteins vor, während ihn tausend Gedanken
beschäftigten.
    Die Statue war aus kaltem, kalkigem Gestein. Das rührte sich
nicht unter seinen Händen. Auch die Mimik des Fischmenschen
veränderte sich nicht.
    Hatte ihn vorhin ein Spuk genarrt?
    War mit dem Auftauchen des Ungeheuers eine Halluzination
entstanden, der sowohl Whiss als auch er zum Opfer gefallen
waren?
    Bekämpfte das Monster die unterseeische Stadt und vernichtete
alle Anlagen, die offensichtlich intelligente Lebewesen geschaffen
hatten, im Laufe der Zeit?
    War das riesige Ungeheuer der Grund dafür, daß dieser
Kontinent verlassen wurde oder ausgestorben war? Hatte es
möglicherweise alle Einwohner in einem wahnwitzigen Angriff
vernichtet – und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher