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Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Titel: Macabros 085: Oceanus' Totenheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Lebewesen gleichzeitig in
sich.
    Jeder Kopf handelte selbständig, war eine blutrünstige,
gierige Bestie, erfüllt von Vernichtungswillen und einem
unstillbaren Hunger.
    Die zähnestarrenden, geifernden Mäuler brachten
hundertfachen Tod.
    Die fliehenden Fischmenschen, die auf rätselhafte Weise vom
Stein zu lebendigem Fleisch geworden waren, hatten überhaupt
keine Chance.
    Die vorschnellenden Köpfe fanden blitzschnell und genau ihr
Ziel.
    Die nadelspitzen Zähne bohrten sich in Arme und Beine. In
einer Wolke aus grünem Blut wurden die Fischleiber zerrissen.
Mehrere Monsterköpfe gleichzeitig teilten sich das Opfer, von
dem nichts mehr übrig blieb. Die Fischkörper wurden von den
Tentakelköpfen des Monsters zerrissen und verschlungen.
    Whiss gab ein unterdrücktes Stöhnen von sich,
während er vorsichtig um Hellmarks linkes Ohr spähte.
    »Es kommt näher«, wisperte der Kleine aufgeregt.
»Wir sollten so schnell wie möglich das Weite
suchen…«
    »Wir warten noch ab«, stieß Hellmark hervor.
»Wenn wir keine Möglichkeit mehr sehen, können wir
immer noch davonlaufen. Aber wenn wir jetzt auf uns aufmerksam
machen, dann…«
    »Wo ist da der Unterschied?« fiel Whiss ihm einfach ins
Wort. Er redete jetzt mit einer Stimme, die Björn vollkommen
fremd war und die Whiss noch nie benutzt hatte. »Er frißt
Steine, die vor Schreck lebendig werden!«
    »So sieht’s aus, Whiss. Aber ich glaube, die Dinge
liegen ein bißchen komplizierter.«
    »Er wird uns fressen, wir dürfen nicht
hierbleiben.«
    »Wenn er dich erwischt, wird er enttäuscht sein«,
konnte sich Björn Hellmark trotz des Ernstes der Lage diese
Bemerkung nicht verkneifen.
    »Wie meinst du das?« fragte Whiss spitz, der bereits
etwas zu ahnen schien.
    »Du bist ein Happen für den hohlen Zahn… das
Urviech hat ganz andere Brocken notwendig. Wahrscheinlich
liebt’s nicht nur Fisch und wird sich mit Begeisterung auf uns
stürzen, wenn es merkt, daß es Abwechslung gibt.«
    »Vielleicht will es von dir überhaupt nichts wissen,
weil du ihm zu schwer im Magen liegen würdest«, Whiss
antwortete mit Hellmarks Stimme, so daß er meinte, sich vom
Tonband zu hören. Der Kleine in seinem Nacken versuchte sich in
Galgenhumor, den Björn zutage befördert hatte.
    »Ich verschwinde jetzt, und du kommst mit. Ich halt das nicht
länger aus«, fügte Whiss hinzu.
    Er duckte sich, als wolle er springen. Auch Hellmarks Muskeln und
Sehnen waren zum zerreißen gespannt.
    Das einzige, was ihm blieb, war die Flucht. Der Koloß kam
näher und…
    Nein…, jetzt verhielt er in der Bewegung. In dem
aufgewühlten Wasser trat Beruhigung ein. Gleichzeitig hörte
auch die Bewegung der Statuen auf.
    Gespannt wartete Björn Hellmark auf die weitere Entwicklung.
War das alles nur eine Art Verschnaufpause, die das Meeres-Ungeheuer
einlegte, oder hatte es den unheimlichen Angriff abgeschlossen?
    Das letztere schien der Fall zu sein.
    Die Tentakeln wurden kürzer, die schwarzen Köpfe mit den
grausam anzusehenden Mäulern und den Reißzähnen
klebten nun ganz dicht an dem prallen, formlosen Leib. Er sah aus wie
bespickt, wie ein gigantischer See-Igel, der sich kriechend vom Ort
des Entsetzens zurückzog. Er näherte sich dem titanischen
Loch in den unterseeischen Bergen. Die Öffnung sah einem weit
aufgerissenen Fischmaul nicht unähnlich. Ringförmig um die
Öffnung spannte sich ein dicker, aufgeworfener Wulst, der aussah
wie aufgesetzt.
    Als das unheimliche Geschöpf den Straßenzug hinter sich
ließ, war erst das ganze Ausmaß der Zerstörung zu
erkennen.
    Die Sockel, auf denen vorhin noch die riesigen Statuen der
Fischmenschen gestanden hatten, waren umgekippt und geplatzt wie
überreifes Obst. Überall verstreut lagen Steine.
    Es schien, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Das Ende der
Straße war ein einziges Trümmerfeld.
    Von den geheimnisvollen Statuen, die beim Auftauchen es
Unheimlichen zu gespenstischem, unwirklichem Leben erwacht waren,
ließ sich keine Spur mehr erkennen.
    Das Monster kroch in den Höhleneingang, füllte ihn fast
völlig aus. Dunkelheit hüllte es ein. Wie riesige,
glühende Kohlen wirkten sekundenlang die Augen in einigen
Köpfen, ehe auch sie von dem kriechenden Leib in die Finsternis
gezogen wurden.
    Eine halbe Minute verging, eine ganze… Noch immer wagte
Björn Hellmark es nicht, das schützende Versteck zu
verlassen.
    Auch Whiss verhielt sich in dieser Zeit noch völlig
abwartend. Doch dann, als Hellmark sich bewegte, schüttelte er
sich wie

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