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Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Titel: Macabros 085: Oceanus' Totenheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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stand. Das war Al Nafuurs Domizil. Der
Priester hatte sich nach dem letzten Abenteuer schweigend in seine
Hütte zurückgezogen und war bisher nicht wieder
aufgetaucht. Al hatte den Inder wissen lassen, daß er Ruhe zum
Nachdenken brauche.
    »Bis nachher! Ich werde euch auf alle Fälle mitteilen,
was bei der Begegnung mit Rich herausgekommen ist. Ich muß ihn
anspitzen darauf zu achten, ob einer seiner Leute schon mal etwas von
– einer fliegenden Pyramide gehört hat…«
     
    *
     
    Bevor er Marlos verließ, warf er noch einen Blick in die
Hütte, in die sich Al Nafuur zurückgezogen hatte.
    Der Mann mit dem vollen weißen Haar saß an dem
klobigen Tisch und schrieb eifrig.
    Er blickte kaum auf, als Mahay eintrat.
    »Alles in Ordnung, Al?« erkundigte sich Rani.
    Der Gefragte wiegte den Kopf. »Wie man’s nimmt«,
wich er aus. »Es gibt plötzlich einige Probleme, mit denen
ich zwar gerechnet habe, die ich aber nicht so schnell
erwartete.«
    »Was ist los, Al?« Rani merkte dem Freund an, daß
er bedrückt war.
    »Ich hatte gehofft, euch viele Dinge verraten zu können,
mit denen ich zu tun hatte, als ich noch Molochos war. Einiges ist
auf diesem wunderbaren Fleck Erde auch zu Papier gekommen, wie du
weißt. Aber nun treten plötzlich Schwierigkeiten
auf…«
    »Welche Schwierigkeiten?«
    Al Nafuur seufzte. »Erinnerungslücken… Ich finde
bestimmte Zusammenhänge nicht mehr, auch wenn ich mir noch so
sehr das Gehirn zermartere. Ich versuche, das Geheimnis und die Lage
der Höhle herauszufinden.«
    »Welche Höhle, Al?« Rani hörte zum erstenmal
diesen Begriff aus dem Mund des Priesters.
    »Sie liegt nicht in dieser Welt. Von ihr aus existiert ein
direkter Zugang zu Rha-Ta-N’my, der
Dämonengöttin.«
    Rani schluckte. Diese Worte trafen ihn wie Hammerschläge.
    Al Nafuur versuchte in der Ausweglosigkeit, in die sie ganz
offensichtlich geraten waren, eine völlig neue und
äußerst gefährliche Karte ins Spiel zu bringen.
    Er blickte auf. »Ich kenne den Zugang schon lange. Der Weg
führt direkt in den Rachen des Ungeheuers. Sieben gigantische
Drachen bewachen den Eingang in Rha-Ta-N’mys Welt. Nur die
engsten Vertrauten und Eingeweihten dürfen sich dieses Zugangs
bedienen. Der Weg durch die Dimension des Wahnsinns ist wie ein
Dschungel, gefährlich und verwirrend. Unbequem und unbekannt
sind die zahlreichen Nebenpfade, die nicht in den direkten Zugang
führen. Man kann sie benutzen – vorausgesetzt, daß
man in diesem Dschungel nicht durch eine andere, unbekannte Gefahr
auf der Strecke bleibt…«
    Der Inder atmete tief durch. Er ahnte, was in dem Freund vorging.
Al Nafuur versuchte als äußerste Möglichkeit einen
Plan zu entwickeln, der einen direkten Vorstoß in die Welt der
Dämonengöttin ermöglichte!
    »Ein wahnwitziges Unternehmen!«
    »Ja«, nickte Al Nafuur. »Aber alles, was wir bisher
unternommen haben, war nicht minder wahnwitzig. Es ist nur alles noch
mal verhältnismäßig glimpflich abgegangen. Der
direkte Kontakt mit Rha-Ta-N’my ist beim geringsten Fehler, den
wir uns erlauben, absolut tödlich. Schlimmer noch! Erleidet ein
ungebetener Gast in ihrem Einflußbereich den Tod, dann ist
für denjenigen mit dem Sterben noch keineswegs alles zu Ende.
Über den Tod hinaus hält sie das Grauen für ihre
Feinde aufrecht. Und das möchte ich uns allen ersparen…
daran erinnere ich mich eigenartiger Weise nämlich noch sehr
gut…«
    Er sprach jedoch nicht darüber.
    »Du kalkulierst also einen direkten Vorstoß zu
Rha-Ta-N’my ein?«
    »Ja«, entgegnete Al Nafuur mit fester Stimme. »Wenn
Hellmark lebt, dann werden wir bei ihr erfahren, wo er sich befindet
und welche Möglichkeiten wir haben, zu ihm zu stoßen.
Allerdings wird das mit einem hohen Opfer für denjenigen
verbunden sein, der sich bereit erklärt…«
    »Ich wäre sofort bereit, das Unternehmen zu
starten«, fiel der Koloß von Bhutan dem Priester ins Wort.
»Ich bin bereit, mein Leben für Björn zu geben, wenn
ich die Gewißheit erhalte, daß der Einsatz nicht umsonst
ist…«
    Nafuur nickte bedächtig. »Ja, ja, ich weiß«,
sagte er leise. Seine Augen waren auf Mahay gerichtet, doch sein
Blick schien durch den Inder hindurchzugehen in eine unsichtbare,
fremde und ferne Welt. »Aber ich frage mich, warum ausgerechnet
du das Opfer bringen willst. Es gibt andere – die weniger
wichtig sind. Zum Beispiel – ich… ich bin ein alter Mann,
meine Tage sind gezählt…«
    »Du bist sehr wichtig, Al. Du allein besitzt das Wissen
über

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