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Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Titel: Macabros 085: Oceanus' Totenheer
Autoren: Dan Shocker
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so, wie sie an diesem
Abend von den meisten auf der YOUNG LOVE gesehen worden war. Jung,
schön und verführerisch.
    Genauso ging sie zur Kabine des Kapitäns.
    ›Rosemary Williams‹ verstand es ausgezeichnet, kein
Geräusch zu verursachen, jedem auszuweichen und nicht gesehen zu
werden. Der erste, der sie sehen sollte und durfte, war Kapitän
Counter.
    Sie klopfte an.
    »Ja, bitte?« ertönte die dunkle, markante Stimme
des Mannes hinter der Tür.
    Sie war nicht verschlossen.
    Die schöne Frau mit dem Superbusen drückte die
Klinke.
    »Erschrecken Sie nicht, Käpt’n«, sagte die
Eintretende mit sanfter Stimme. »Ich bin’s, Rosemary
Williams…«
    Counter saß an seinem Tisch und überlas noch mal den
Bericht, den er per Funk an die Reederei gegeben hatte. In ihm war
die Rede von der verschwundenen Frau, von den Umständen, die
auch zum wahrscheinlichen Tod eines weiteren Passagiers mit Namen
John Racliffe geführt hatten.
    Counter klappten die Mundwinkel herab.
    »Rosemary… Williams?« stotterte er fassungslos.
    Sie stand in der Tür und lächelte ihn an. »Ja,
Käpt’n! Ich glaube, ich bin Ihnen eine Erklärung
schuldig. Deshalb bin ich gekommen, um sie zu geben…«
    Die Frau trat über die Schwelle, drückte die Tür
hinter sich zu und lächelte wie eine Schlange…
     
    *
     
    Die unsichtbare Insel zwischen Hawaii und den Galapagos hieß
Marlos. Ihre genaue Lage war auf keiner Karte der Welt eingezeichnet.
Nur wer von ihr wußte, konnte sie auch aufsuchen oder
verlassen.
    Es handelte sich um ein kleines Häuflein Vertrauter, die dazu
in der Lage waren: Hellmarks Freunde, Menschen, die guten Willens
waren, die um bestimmte Gefahren wußten und sich dafür
einsetzten, die dafür Verantwortlichen auszuschalten.
    Marlos war ein Glücksfall der Natur. Dämonen und
bösartige Finsterlinge waren außerstande, die Insel jemals
aufzusuchen. Jedem Menschen aber war es möglich, dorthin zu
gelangen, wenn er mit jenen Kontakt hatte, die von Marlos
geprägt waren.
    Mit dem unsichtbaren Eiland hatte es seine besondere Bewandtnis.
Es war etwas dran an den Worten, die ausdrückten, daß die
Landschaft Menschen formte. Dies traf für Marlos in besonderem
Maß zu.
    Wer sich längere Zeit auf der unsichtbaren Insel aufhielt,
entwickelte eine außergewöhnliche Fähigkeit. Der-
oder diejenige war imstande, sich durch reine Gedankenkraft an jeden
beliebigen Ort zu versetzen.
    Für alle, die sich schon längere Zeit auf der Insel zu
Hause fühlten, war diese Fähigkeit schon etwas
Alltägliches.
    Pepe und Jim, der Guuf, gebrauchten sie ständig, um in der
Weltgeschichte herumzugeistern. Sie machten häufig davon
Gebrauch, wenn sie Lust hatten, einen bestimmten Ort irgendwo in der
Welt aufzusuchen. Da blieb es sich egal, ob es sich dabei um New
York, London oder Paris oder ein gottverlassenes Nest mitten im
afrikanischen oder indischen Dschungel handelte.
    Nur ein einziger Gedanke genügte, um sie dann wieder an den
Ausgangspunkt zurückzutragen, wenn sie genug von einem Ausflug
hatten oder eine brenzlige Situation es verlangte.
    Die Unheimlichen aus der Geisterwelt, die Björn Hellmark, dem
Herrn von Marlos, den Garaus machen wollten, nahmen keine
Rücksicht darauf, wie alt oder jung ein Gegner war. Wenn sie die
Gelegenheit fanden, Pepes oder Jims habhaft zu werden, würden
sie sie nutzen.
    Doch Pepe, Hellmarks Adoptivsohn, und Jim, der Guuf, wußten
um die Gefahren, die auf sie lauerten. Und sie waren auf der Hut.
    Außer den beiden Jungen hielten sich zur Zeit noch Al Nafuur
– der ehemalige Schwarze Priester Molochos –, Danielle de
Barteaulieé und Rani-Mahay auf der Insel auf. Danielle, die
schöne Französin, deren Anmut und Jugend nicht mehr
vergingen, war noch zu kurz auf der Insel, um aus eigener Kraft zu
›kommen‹ oder zu ›gehen‹. Sie war auf die Hilfe
ihrer Freunde angewiesen.
    Einer, der gerade in der letzten Zeit sehr häufig von der
Fähigkeit der Teleportation Gebrauch machte, war Rani Mahay, der
Koloß von Bhutan, wie man ihn auch nannte. Das ging auf die
Zeit zurück, in der Rani Mahay noch als Raubtierbändiger im
Zirkus auftrat. Bei dieser Gelegenheit befand er sich ohne jeglichen
Schutz in der offenen Arena mit ungezähmten Raubkatzen.
Nervenkitzel für die Zuschauer, die während der Darbietung
durch Mahay nicht zu atmen wagten.
    Rani Mahay hielt die wilden Tiere mit reiner Gedankenkraft unter
Kontrolle. Sein Wille war jederzeit Herr der Situation. Nie war es zu
einem Zwischenfall gekommen, bei
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