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Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Titel: Macabros 086: Die Horron-Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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der
umgewandelte Jonathan Pallert in die Welt des mikroskopisch Kleinen
vorzustoßen, so wollte er das unbeachtet aller Risiken tun.
Vielleicht war es von Horron aus möglich, zu Hellmark
vorzustoßen. Rani Mahay war der festen Überzeugung,
daß das Auftreten eines Horron-Barbars in dieser Zeit und
dieser Welt sicher kein Zufall war. Er glaubt, daß die
Umwandlung Jonathan Pallerts offensichtlich nur in eine Zeit fallen
konnte, als Hellmark in der Mikroweit gefangen war, daß sein
Auftauchen dort möglicherweise etwas mit den Ereignissen in der
›Normalwelt‹ zu tun hat. Alles nur Vermutungen – Rani
wollte sich Gewißheit holen.«
    Ak mußte den Zurückgekehrten erklären, was ein
Horron-Barbar war.
    »Die Rasse ist angeblich seit langer Zeit ausgestorben. Sie
hat sich über mehrere Stadien hinweg entwickelt, ihre Geburt
erfolgte wie beim Menschen aus der Urmasse. Mit einigen recht
bedeutsamen Unterschieden allerdings:
    Alles Leben kommt aus den Urwassern einer Welt. Die
Horron-Barbaren, seit Anbeginn im Mikrokosmos beheimatet, sind reine
Wassergeschöpfe, die nach der Entwicklung einzelner Organe sich
immer mehr spezialisierten. Schließlich gab es einen Sprung in
der Evolution, der – ich weiß leider nicht allzuviel
darüber – noch immer ungeklärt ist. Ausschlaggebend
jedoch war – wie in der Entwicklung jeder denkenden Lebensform
– der Wille nach Freiheit. Geist und Wille sind die
Antriebsfedern, die zuerst da sein müssen, ehe das
›stoffliche Gerüst‹, also der Körper, entstehen
kann. Auf Horron verändern sich die Urformen, die ersten
geflügelten Barbaren tauchen auf, der Exodus aus der Wasserwelt
nimmt seinen Anfang. Die Erklärung ist einfach: Sie können
das Wasser als Lebenselement nicht mehr vertragen. Zwar haben
›Flüchtlinge‹ noch Kiemen, aber die verkümmern
mit der Zeit immer mehr.
    Die Geflügelten suchen nach neuen Inseln und Kontinenten, um
sich dort niederzulassen und zu vermehren. Bei dieser Gelegenheit
stoßen sie auf andere Rassen und Völker. Die
Geflügelten sind Vampire, das muß ich noch
hinzufügen«, sagte Ak Nafuur rasch, indem er abwechselnd
einen Blick auf Carminia, Arson und Friedrich Chancell warf.
»Sie trinken das Blut ihrer Opfer und rotten andere Lebensformen
radikal aus. In einer späteren Zeit dann verlieren sich die
Flügel, verkümmern zu Stummel und verschwinden
schließlich ganz. Die Horron-Barbaren sind nicht mehr in der
Lage, sich frei wie ein Vogel in die Lüfte emporzuschwingen. Sie
sind an das Festland gebunden und werden gezwungenermaßen
ortsansässig. Dies ist jedoch nur ein Teil der
Entwicklungsgeschichte, die sich im Mikrokosmos abspielte, in der
Welt des winzig Kleinen, die unseren Blicken nicht zugänglich
ist.
    Aber dann geschieht etwas völlig Unerwartetes,
Unerklärliches. Die Horron-Barbaren sind in ihrem
Expansionstrieb nicht zu bremsen. Ihre Lebensform scheint dazu
auserkoren, alle Bereiche des Kosmos zu erobern. Ob diese Entwicklung
natürlich ist oder gesteuert wird durch Kräfte aus der
Finsternis, läßt sich auch von meiner Seite nicht
eindeutig sagen. Obwohl ich das eigentlich wissen müßte,
wie ihr euch denken könnt. Schließlich war ich lange Zeit
ranghoher Statthalter der Dämonengöttin Rha-Ta-N’my.
Als solcher habe ich Einblicke in die Welt, Absichten und Strategien
jener gewonnen, die das Universum unterwerfen wollen. In der
Entwicklung der Horron-Barbaren kommt es zu einem erneuten,
gewaltigen Evolutionssprung. Sie sind urplötzlich nicht mehr nur
auf die Mikroweit fixiert – sie können ihre Lebensform auch
in dieser, der ›Normalwelt‹, wie wir sie zeichnen, zur
Entfaltung bringen. Der Keim kam aus Horron und wurde wie eine Saat
in die Erde in den Körper von Menschen gelegt. Das geschah vor
unvorstellbar langer Zeit. Die für diese Manipulation
Auserwählten merkten jedoch davon nicht das geringste.
Generationen vergingen. Nichts geschah. Der Keim aber wurde mit jeder
Zeugung weitergegeben, blieb aber unerkannt im Gengefüge der
geborenen und derart manipulierten Menschen.
    Erst in diesen Tagen kam es dann zum ersten Ausbruch, zur
erkennbaren Geburt eines Horron-Barbaren. Ein Mann mit Namen Jonathan
Pallert, der bis zu dem fraglichen Zeitpunkt ein ganz normales Leben
führte und fest überzeugt davon war, ein Mensch zu sein,
wird zum blutrünstigen Horron-Barbar, zu einem geflügelten
Vampir, legt seine menschliche Gestalt ab und fällt über
ahnungslose Menschen her und tötet sie…«
    »Das ist ja furchtbar«,

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