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Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Titel: Macabros 086: Die Horron-Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sich
gesehen.
    Sie fuhr zusammen und war die nächsten zehn Sekunden
hellwach.
    Nein, da war niemand…
    Unverändert und fremdartig die seltsame Umgebung, die
Höhlenfriedhöfe für die Geistkörper der grauen
Riesen…
    Björn…
    Wo mochte er sein, wie ging es ihm… gab es ihn überhaupt
noch?
     
    *
     
    Es gab ihn noch.
    Doch Welten trennten ihn von der Frau, über deren Schicksal
er nichts wußte.
    Er ahnte nicht mal, daß Carminia und Aron von Zoor gerettet
worden waren, daß ihre Situation sich aber dann auf Arnagk
festgefahren hatte.
    Björn Hellmark ging hinter einem Mann her, der einen
Lederumhang trug. Der blonde Abenteurer hielt einen Degen in der
Hand, dessen Spitze fest unterhalb der Rippen seines Gegners
saß.
    Das Ziel der beiden Männer war eine Höhle, die auf dem
Meeresboden lag. Auch Hellmark und Turrak, ein Verräter,
befanden sich auf dem Meeresboden. Niemand von ihnen war mit einem
technischen Hilfsmittel für diese Exkursion unter Wasser
ausgerüstet. Das war nicht notwendig. Dieses Wasser – ein
Meer in der Welt des Mikrokosmos’ – war mit
außergewöhnlich viel Sauerstoff angereichert, so daß
sie nicht ertrinken konnten. Ihre Lungen wurden von dem
sauerstoffreichen Element durchspült, versorgten Blut und Zellen
mit dem lebensnotwendigen Stoff.
    Es war eine eigenartige Welt, in die er gegen seinen Willen
verschleppt worden war.
    Eine gewaltige Stadt stand auf dem Grund dieses Ozeans. Die
riesigen Häuser ragten als eckige und runde Türme in die
Höhe und wurden von den grünen Fluten umspült. Vor den
Gebäuden standen riesige Standbilder, die Fischmenschen
darstellten.
    Einmal warf Hellmark einen Blick zurück. Die gewaltigen
steinernen Statuen glichen aufs Haar jenen Wesen, nach denen Oceanus
sich auf die Suche gemacht hatte. Oceanus war ein Fischmensch, der
unweit des legendären Bermuda-Dreiecks der Tiefsee zu Hause war.
Dort hatte Björn ihn kennengelernt. Oceanus machte sich eines
Tages auf, um sein durch Dämonenmanipulation verschollen
gegangenes Volk zu suchen. Lange Zeit hörte Hellmark nichts mehr
von dem Fischmenschen. Und – war es Zufall, Manipulation oder
Schicksal? – hier in der Tiefe eines Ozeans, der in einem
Stecknadelkopf Platz hatte, stieß er wieder auf Oceanus.
    Björns Blicke streiften die Fassade des Gebäudes, aus
dem er getreten war. In ihm war es zur Wiederbegegnung mit Oceanus
gekommen. Auch der riesige Fischmensch aus der Normalwelt war in die
des Mikrokosmos geschleust worden. Wie das im einzelnen geschehen
war, hatte er nicht ergründen können.
    Das war schon schlimm genug. Noch schlimmer war, daß Oceanus
kein Zeichen des Erkennens gegeben hatte. Der Freund wußte
nichts mehr von ihm.
    Nur einen Moment war Björn nachdenklich und paßte nicht
auf.
    Turrak ergriff die Chance und wirbelte blitzschnell herum. In den
dunklen, tiefliegenden Augen des Mannes aus Xantilon glitzerte es
kalt. Mit beiden Händen stürzte er sich auf Hellmark und
griff nach der Hand, die den Degen hielt, um ihn dem blonden
Abenteurer zu entwinden.
    Hellmark wurde von dem Angriff überrascht.
    Er taumelte, reagierte dann aber sofort.
    Ein kurzer, erbitterter Kampf entspann sich. Es gelang Björn,
den Degen so weit zu drehen, daß er ihn frei durchs Wasser
ziehen konnte.
    Er versetzte dem Angreifer mit beiden Beinen einen Stoß vor
die Brust, daß er zurückflog. Im nächsten Moment war
Hellmark über ihm und setzte ihm die Degenspitze an den
Kehlkopf.
    »Wir hatten eine Abmachung getroffen, Turrak«, sagte der
blonde Mann rauh. »Ich denke, wir waren uns einig,
wie?«
    »Ja, natürlich…«, erwiderte der am Boden
Liegende kleinlaut. Man sah ihm an, wie sehr er sich darüber
ärgerte, daß sein Ausfallversuch so schnell abgeblockt
worden war.
    »Du scheinst sie aber vergessen zu haben… steh auf und
geh weiter, ruf dir ins Gedächtnis zurück, wie unsere
Vereinbarung lautete. Sag sie mir laut vor! Das hält dich mit
Sicherheit davon ab, nochmal das gleiche zu versuchen…«
    Turrak wußte, daß er den Bogen nicht überspannen
durfte. Hellmarks Geduld würde schnell zu Ende sein, wenn er
sich nochmal zu einer derart unüberlegten Handlung
hinreißen ließ.
    »Ich soll dich zur Höhle bringen, um festzustellen, ob
wir noch etwas für deinen Begleiter tun können«, sagte
Turrak mit belegter Stimme.
    »Da war noch mehr«, half Hellmark nach, als nichts
weiter aus dem Mund seines Feindes kam.
    »Ich soll dir den Weg nach Xantilon zeigen…«
    »Genau. Und zwar den richtigen.

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