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Macabros 087: Myriadus, der Tausendfaltige

Macabros 087: Myriadus, der Tausendfaltige

Titel: Macabros 087: Myriadus, der Tausendfaltige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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befördern konnte, ohne
selbst auch nur ›einen Schritt‹ zu gehen.
    »Nh’or Thruu, der Wahnsinnige von Zoor, konnte den Bann
nur in seiner eigenen unheimlichen Welt auslösen«, murmelte
der blonde Mann mit dem braungebrannten Gesicht. »Und auch nur
dort konnte er mir die Fähigkeit nehmen, mich zu verdoppeln und
meinen Zweitkörper nach Bedarf auszusenden. In meiner Welt aber
wirkt der Bann nicht nach. Ich bin frei, ich kann handeln. Meine
Fähigkeit war die ganze Zeit über nach der Begegnung mit
Nh’or Thruu lediglich verkümmert und auf die Welt des
Mikrokosmos’ begrenzt.«
    Ein Stein fiel ihm vom Herzen.
    Er löste Macabros wieder auf und sprach mit den Freunden
über das weitere Vorgehen. Arson entschloß sich, allein in
die Vergangenheit zu reisen, während Rani Hellmark auf der Suche
nach ›Skrophuus‹ und dem ›Schwert des Toten
Gottes‹ begleiten sollte.
    Genau zu diesem Zeitpunkt kam Pepe, Hellmarks dunkelgelockter
Adoptivsohn, auf sie zugerannt.
    Der Junge machte einen völlig aufgelösten Eindruck.
    »Björn!« rief er schon von weitem. »Björn
– Jim ist weg…«
    »Das ist kein Grund, so aufgeregt zu sein, Pepe. Ich kann
mich an viele Situationen erinnern, da bist du weg gewesen, ein
kleiner Bummel durch London oder Paris, ein Abstecher auf den
Flohmarkt nach Amsterdam, und so weiter, auf Abenteuerreise in den
Dschungel oder an die See, mit und ohne Gitarre, na, ich könnte
die Liste ohne viel Anstrengung noch weiter aufzählen.«
    Pepe verdrehte die Augen. »Das alles ist ja noch etwas
Natürliches. Aber daß Jim weg ist, hat doch einen ganz
anderen Grund.«
    Die Wahl der Worte und der Ernst, mit dem sie vorgetragen wurden,
machten Björn Hellmark stutzig.
    Im Gegensatz zu Pepes abenteuerlichen Ausflügen in die ganze
Welt, war der Aktionsradius Jims insofern beschränkt, daß
der junge Guuf praktisch in großen Städten nur in der
Nachtzeit – und da noch mit höchster Vorsicht – und an
einsamen Orten auch bei Tageslicht auftauchen konnte. Jims
Äußeres erschreckte die Menschen. Er wirkte wie ein
Dämon, war aber sonst scheu und empfindsam und fürchtete
die Menschen.
    Jim und Pepe waren dicke Freunde. So war es gekommen, daß
– außer bei den Nachrichtenübermittlungen von Richard
Patrick zu den Menschen auf Marlos – keiner ohne den anderen
etwas auf eigene Faust unternahm.
    Wenn Jim wirklich allein die Insel verlassen hatte, dann aus einem
triftigen Grund.
    »Was für einen Grund, Pepe?« fragte Björn.
    »Es muß mit der verflixten Höhle
zusammenhängen…«
    Zwischen Hellmarks Augen entstand eine steile Falte. »Ist zum
erstenmal, daß ich etwas von einer Höhle
höre.«
    »Kein Wunder, du warst lange Zeit weg, und inzwischen gab es
nach deiner Rückkehr noch keine Gelegenheit, dich wegen Jims
Zustand anzusprechen.«
    »Jims Zustand? Nun packe endlich aus, Pepe, und rede nicht um
den heißen Brei herum! Was ist mit Jim? Daß irgend etwas
anders sein sollte, ist mir ganz neu…«
    »Er war in der letzten Zeit sehr komisch, Björn, er hat
immer von einer Höhle gesprochen.«
    »Was ist das für eine Höhle, und wo soll sie
sein?«
    Pepe zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Davon hat er nie
gesprochen, er hat mich nur wissen lassen, daß seit kurzem mit
ihm etwas nicht mehr stimme. Er hatte so etwas wie Tagträume. Er
hatte das Innere einer Höhle vor Augen und behauptete, diese
Höhle hätte etwas mit ihm oder dem Guuf zu tun.«
    »Weiter, Pepe…«
    »Das ist eigentlich schon alles, Björn. Er wollte diese
Höhle suchen.«
    »Dann muß er doch einen Anhaltspunkt gehabt
haben.«
    »Möglich, aber er hat mir keinen gegeben.«
    Etwas Neues kam hinzu, das Björn beschäftigte.
    Jim, der Guuf, hatte auf eine Art und Weise die Insel verlassen,
die man als ungewöhnlich bezeichnen mußte.
    Jim war auf der Suche nach etwas.
    »Wann hat er zum erstenmal von der Höhle
gesprochen.?« fragte Björn.
    »Kurz vor deiner Rückkehr.«
    War dies Zufall oder stand es tatsächlich mit seinem letzten
Abenteuer in Zusammenhang?
    Björn hielt das letztere nicht für absurd. Er hatte
gelernt, scheinbar weit auseinanderliegende Dinge miteinander in
Verbindung zu bringen. In der Welt der Dämonen war nichts
unmöglich.
    Sie gingen zusammen mit Arson und Rani. Mahay in die Hütte,
die Jim gehörte.
    Alles war unverändert. Der Guuf hatte keine Nachricht
hinterlassen.
    »Wie hat er die Insel verlassen, Pepe? Weißt du etwas
darüber? Mit normaler Teleportation oder mit Hilfe des
Geistspiegels des

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