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Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Titel: Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wenigstens noch einigermaßen früh ins
Bett…«
    »Dann wirf mal einen Blick auf die Uhr. Noch eine halbe
Stunde bis Mitternacht…«
    »Verdammt«, entfuhr es McGrey. Das machte ihn zu allem
Überfluß auch noch völlig munter. »So spät
wollte ich gar nicht ins Bett.«
    »Ich habe eine Bitte an dich, es noch ein bißchen vor
dir herzuschieben. Maureen ist verschwunden, George…«
    Die Mitteilung traf den dicken Sergeanten wie ein Schlag ins
Gesicht. »Das gibt es nicht, George!«
    Die Ehe der O’Brians galt als vorbildlich.
    George O’Brian war stets als Glückspilz angesehen
worden, daß er die schönste Frau in Drogheda zur Frau
bekommen hatte.
    Sean McGrey war als junger Bursche selbst hinter der rassigen
Maureen her gewesen, aber dann hatte sie sich für den
eleganteren, gewandteren George O’Brian entschieden. Wie das
Leben so spielt…
    »Bei euch war doch alles in bester Ordnung.«
    »Das meinten alle. Seit drei Jahren kriselt es. Keiner hat
etwas bemerkt. Maureen entdeckte plötzlich ein Hobby, dem sie
sich ganz hingab.«
    »Ein Hobby ist kein Grund, daß eine Ehe in die
Brüche geht, George…« Sean McGrey griff nach der
Zigarrenschachtel, nahm eine dicke Zigarre heraus und schnupperte
daran.
    »Das kommt auf das Hobby an. Okkultismus, Hexenglaube,
Magie… sie hatte schon immer eine Schwäche dafür. Aber
dann schloß sie sich in Dublin diesem Zirkel an. ›
Vereinigung der neuen Hexen‹ hieß der
Verein…«
    McGrey nickte. »Hexenzirkel sind allgemein in Mode gekommen,
George… ob in Dublin, London oder Glasgow. Wir leben in einer
komischen Zeit. Manchmal habe ich das Gefühl, wir entwickeln uns
nicht fort, sondern gehen rückwärts… Das Mittelalter
steht vor der Tür. Hexenkult, Satansanbetungen… bedenkliche
Sachen, die da teilweise passieren. Solange die Vereinigungen sich
zum Ziel gesetzt haben, die Praktiken, die damals üblich waren,
mehr oder weniger wissenschaftlich zu untersuchen und keine
kriminellen Ziele verfolgt, Menschen gefährdet oder
geschädigt werden, ist dagegen auch wenig
einzuwenden…«
    »Die Gruppe, der Maureen angehörte, hat komische Sachen
gemacht. Sie hat im einzelnen nicht darüber gesprochen, aber
ihre Art zu leben hat nach und nach alles bei uns auf den Kopf
gestellt. Sie sprach manchmal, wenn sie sich unbeobachtet glaubte,
seltsame Beschwörungsformeln, zündete schwarze Kerzen an
und verbrannte geheimnisvolle Ingredienzien, die ich nicht
kenne… ihr ganzes Wesen veränderte sich. Wir bekamen mit
einem Mal Streit. Ich ließ sie von einem Privatdetektiv
beobachten. Maureen hat mich in den letzten drei Jahren permanent
betrogen. Ich sage das dir als erstem und einzigem, weil du mein
Freund bist. Ich glaube, sie hat dies alles nicht mehr aus eigenem
Willen oder eigenem Antrieb getan. Sie stand – wie unter einer
Droge – unter dem Einfluß eines bösen und
mächtigen Willens. Zuletzt wußte sie sicher nicht mehr,
was sie eigentlich getan hat. Sie wollte die Dämonengöttin
sehen…«
    Nach den Worten seines Freundes war McGrey nicht gleich in der
Lage, etwas zu sagen.
    »Hast du eine Vorstellung, wo Maureen jetzt sein
könnte?« fragte er schließlich mit belegter Stimme.
Er legte die Zigarre wieder in die Kiste zurück. Der Appetit zu
rauchen war ihm vergangen.
    »Ja, Sean, und das ist der Grund, weshalb ich dich anrufe.
Ich möchte dich bitten, mich zu begleiten…«
    »Wenn es das ist, gern George. Du weißt, daß ich
dir einen Gefallen tu’…«
    »Vielleicht wirst du ihn mir weniger gern tun, wenn ich dir
sage, wohin die Fahrt gehen soll.«
    »Mich kann nichts erschrecken, George.«
    »Wir müssen zum ›Ort der Geister‹,
Sean.«
    McGrey klappten die Mundwinkel herunter.
    »Willst du damit sagen, daß Maureen…«
    »Hundertprozentige Sicherheit habe ich nicht, aber
andererseits auch kaum Zweifel. Sie hat während der letzten Tage
einen ruhelosen, getriebenen Eindruck gemacht. Es ging mir in den
letzten Tagen nicht gut, wahrscheinlich war auch Maureens Zustand
daran schuld, daß ich mich nicht wohl fühlte. Ich habe die
Geschäfte etwas schleifen lassen. Ich wollte in Maureens
Nähe sein. Es war zu spüren, daß sie eine Krise
durchmachte. Ständig war sie mit irgendwelchen
Beschwörungsformeln und Anrufungen beschäftigt. Sie hatte
sich in ihr Zimmer eingeschlossen, und ich hörte sie stundenlang
geheimnisvolle Dinge murmeln, Namen rufen… ich glaube, einer
hieß Rha-Ta-N’my…«
    »Was soll das sein?«
    »Keine Ahnung, Sean. Irgendein Dämon

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