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Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Titel: Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ausgeleuchtet.
    Das Licht der Leuchtstoffröhren an der Decke der kahlen Halle
drang bis in die hintersten Winkel und Ecken. Bis zur Decke waren
manche Kisten hochgestapelt. Der mittlere Gang führte
kerzengerade bis zum entgegengesetzten Ende der kahlen
Lagerhalle.
    Weitere Gänge zweigten zu den Seiten ab.
    Soldaten mit ihren Gewehren im Anschlag durchkämmten das
Lager und begutachteten den Zustand der Kisten.
    »Keine verdächtigen Spuren«, lautete die Meldung
der Männer.
    Hätten sie eine Kiste geöffnet, wären sie anderer
Meinung gewesen. Allerdings hätte dies nicht viel an der
Tatsache geändert, daß man den auslösenden Faktor
für den Alarm nie klären konnte.
    Aus einer Kiste fehlten mehrere Kilo Sprengstoff.
    Macabros hatte sie mitgenommen. Noch ehe durch den von ihm
ausgelösten Alarm die Soldaten in die Halle gestürmt kamen,
hatte er sich jedoch schon wieder abgesetzt.
    Hellmarks Doppelkörper war aufgelöst.
    An dem verrufenen ›Ort der Geister‹ waren zur gleichen
Zeit vier Menschen damit beschäftigt, die Sprengladungen an den
von Björn angegebenen Stellen zu deponieren.
    In der Mitte zwischen den Steinquadern wurde der erste Sprengsatz
in die Erde vergraben.
    Hellmark vermutete, daß die Platzmitte auch das Zentrum der
Pyramide sein würde, die sie vor Mitternacht noch
erwarteten.
    Da er sich jedoch nicht sicher war, mußte er Vorkehrungen
treffen, um die Wirkung zu streuen. Vier weitere Sprengsätze
wurden in einem großen Kreis rund um diesen Mittelpunkt
angebracht.
    »Wenn es wirklich zum Feuerwerk kommen sollte«, murmelte
Björn, »dann müßt ihr weit vom Schuß
sein!«
    Die Kabel, die er mitgebracht hatte, waren lang genug, um auch das
auszuführen.
    Unter der lockeren Erde verscharrt würden sie niemand
auffallen. Sie liefen bis hinter die Bodenwelle, hinter sehr weit
entfernt stehende Bäume, die den Beobachtern Schutz bieten
sollten.
    Der Himmel war etwas bewölkt. Manchmal kam die volle Scheibe
des bleichen Mondes ganz hervor, und das Licht tauchte die
wildromantische Gegend in geisterhafte Atmosphäre.
    Noch zwei Stunden bis Mitternacht…
    »Die Vorbereitungen sind abgeschlossen.«
Unwillkürlich hatte Björn die Stimme gesenkt. Die Umgebung
veranlaßte unbewußt zum Leisesprechen. »Ihr
wißt Bescheid. Sobald ich im Innern der Pyramide verschwinde,
beginnt die Zeit zu laufen. Wir haben alle die gleiche Zeit zur
Verfügung: genau zwei Stunden. In dieser Spanne muß es mir
gelingen, einen Hinweis auf die zweite ›flüsternde
Pyramide‹ Rha-Ta-N’mys in dieser Welt zu finden und die wir
hier erwartete in die Luft zu sprengen. Das ist nur in der Zeit
möglich, wo die Pyramide voll materiell und in dieser Welt
existent ist. Dann – so Ak Nafuur – ist sie ein Teil dieser
Welt, und wir können sie zur Ruine machen…«
    »Und wenn du nach zwei Stunden noch nicht wieder
zurückgekehrt bist, Björn. Was dann?« fragte Danielle
de Barteaulieé besorgt.
    »Zündet ihr trotzdem die Sprengsätze. Dann wird es
wahrscheinlich nicht mehr gelingen, in dieser Nacht auch noch den
Standort der zweiten ›flüsternden Pyramide‹ und den
zweiten Weg in das Reich Rha-Ta-N’mys zu finden, weil wir
bereits am ersten gescheitert sind… Aber eine Gewißheit
zumindest werde ich mitnehmen, nämlich die, daß es diesen
›Ort der Geister‹ nicht mehr geben wird, egal wie unsere
Mission auch ausgeht…«
     
    *
     
    Sie zogen sich auf ihre Beobachtungsplätze zurück.
    Danielle, Pepe und Rani waren so weit voneinander entfernt,
daß sie im dichten Gestrüpp und tiefen Schatten der Nacht
einander nicht sehen konnten.
    Die Kabel waren mit den Batterien verbunden, die sie aktivieren
mußten, um die Sprengsätze in die Luft zu jagen.
    Mit jeder weiteren Minute, die verstrich, stieg die Spannung.
    Björn Hellmark tauchte im Dunkeln zwischen den Bäumen
unter. Von den Freunden war weit und breit nichts zu sehen.
    Unheimliche Stille lag in der Luft.
    Hart und tiefschwarz waren die Schatten, die die großen,
knorrigen Bäume warfen, die verkrüppelten Kiefern und
Fichten, die aussahen, als hätte ein scharfer Wind sie zerzaust.
Aber selbst die Luft bewegte sich nicht an diesem Ort des Grauens, um
den eine eigenartige, beängstigende Aura lag.
    Hellmarks Brust hob und senkte sich unter tiefen, ruhigen
Atemzügen.
    Er konnte verstehen, weshalb Menschen diese Gegend unheimlich
fanden. Man hatte ständig das Gefühl, beobachtet zu werden,
und er hoffte nur, daß alle ihre gezielten Vorbereitungen nicht
bemerkt

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