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Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Titel: Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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nörgelnden
Mann zurückkehren, mächtig und einflußreich. Er hat
es nie für gut geheißen, daß ich Rha-Ta-N’my
angebetet, den Weg zu ihr gesucht habe. In diesen Tagen geht es
einfacher als früher. Die Mächte der Finsternis
erschließen sich uns…«
    Eine Verirrte!
    Sie hatte einen Weg gefunden, die Tür in das Grauen weit
aufzustoßen und dies noch für ihr Heil zu halten. Sie sah
nicht ihren Untergang, der hier erfolgen mußte, gleich in
welcher Form ihr Menschendasein sich in das einer ›Schwarzen
Priesterin‹ vollziehen würde…
    »Lange Zeit der Vorbereitung war notwendig, wie auch sicher
bei dir.« Sie sprach sehr hastig. »Um diese Stunde
möglich zu machen… bedurfte es großer Anstrengungen.
Aber nun haben wir’s geschafft. Wir werden den Thron finden, von
dem aus wir als Gekrönte für Rha-Ta-N’my, versehen mit
den Insignien der Schwarzen Priester, uns erheben
werden…«
    Sie sah sich suchend um.
    Dann ging sie weiter.
    Hellmark hielt sich an ihrer Seite.
    Er fand, daß es ein glücklicher Umstand war, Maureen
begegnet zu sein. Die Zurückhaltung der Dämonen hatte mit
ihrer Anwesenheit zu tun.
    Maureen hatte für nichts sonst Augen und war wie eine
Besessene, die dennoch mit der Logik einer Verrückten ein Ziel
ansteuerte, das offensichtlich nur sie zu kennen schien.
    Sie reagierte nicht auf die rätselhafte Landschaft, durch die
sie mit einem Mal gingen. Rotglosend zeichnete sich zu beiden Seiten
und vor ihnen ein geisterhaft wirkendes Tal ab, in dem zahllose
Pyramiden standen, große und kleine, die sich irgendwo in
unwirklicher Tiefe verloren…
    Schwarze Vögel, Rha-Ta-N’mys Lebenssymbol, einer ihrer
zahlreichen Körper, in denen sie sich am liebsten zeigte,
schwebten lautlos mit mächtigen Flügelschlägen auf der
Stelle…
    Sie kamen um keinen Zentimeter weiter voran.
    Björn war überrascht, daß das Innere der
›flüsternden Pyramide‹ eine solche Ausdehnung
hatte.
    Entweder wurden ihre Sinne getäuscht, oder sie wanderten seit
einiger Zeit im Kreis herum – oder sie hatten unbemerkt die
Schwelle zu einer anderen Welt überschritten und befanden sich
beide schon seit geraumer Zeit nicht mehr auf der Erde…
     
    *
     
    »Da!« Ihr Ausruf erfolgte unvermittelt.
    Maureen O’Brians Gesichtsausdruck veränderte sich
plötzlich.
    In der pulsierenden rötlichen Dunkelheit rechts neben ihnen
nahmen sie beide fast zur gleichen Zeit eine große Nische wahr,
in der ein bizarrer, von einem wilden Himmel gekrönter Thron
stand. Der Thron bestand aus einem Gewimmel allerlei Getiers und
bösartig aussehender Reptilien. Erst bei genauerem Hinsehen war
zu erkennen, daß der ›Himmel‹ über dem Thron
gespreizte Flügel besaß, wie sie am besten einem
urwelthaften Riesenvogel zuzuschreiben waren.
    Über der linken Lehne des Thrones lag ein schwarzes,
durchscheinendes Gewand, rechts neben der Lehne befand sich ein
niedriger Tisch, auf dem mehrere seltsam geformte, schwarze
Behältnisse standen und ein Glas, in dem eine Flüssigkeit
wie Säure dampfte.
    Maureen O’Brian stürzte dem Thron entgegen und riß
sich auf dem Weg dorthin die Kleider vom Leib, als würde eine
unsichtbare Stimme, die nur in ihrem Kopf saß, sie dazu
veranlassen.
    Das Teuflische, das sie bewußt oder unbewußt seit
einiger Zeit gewollt hatte, kam nun voll zum Tragen.
    Hellmark sah außer dem Thron und dem bizarren
Flügelhimmel noch mehr.
    Da war ein großer, runder Fleck, der fahl schimmerte, wie
ein Loch in der Decke mitten zwischen den Flügeln.
    Er sah eine mondhelle Nacht über einem alten Park, als er
rasch näher trat.
    Maureens heller Schrei lenkte seine Aufmerksamkeit einen Moment
ab.
    Nackt, wie Gott sie schuf, sprang sie auf den Thron, riß das
schwarze, durchscheinende Gewand empor und schlang es um ihren
weißen, makellosen Körper, der durchschimmerte. Sie
bückte sich nach dem halbgefüllten Glas, setze es an ihre
Lippen, kam aber nicht mehr dazu, auch nur einen Schluck zu
trinken.
    Da griff Hellmark ein.
    Er schlug ihr das Glas aus der Hand, das klirrend vor dem
Thronsitz zersprang. Die dampfende Flüssigkeit bildete eine
Lache auf dem Boden, warf Blasen, und im gleichen Augenblick ging ein
wildes Raunen, Stöhnen und Ächzen durch das Innere der
Pyramide, als würden tausend Stimmen gleichzeitig ihr Leid
klagen.
    Dann ging es drunter und drüber.
    Aus der rotglosenden Schattenwelt lösten sich die
unheimlichen Dämonen. Sie traten in solcher Stärke auf,
daß selbst Björn Hellmark davon

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