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Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Titel: Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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was ist
geschehen?« fragte er mit hohler Stimme.
    Sie hörte ihn gar nicht!
    Sie setzte ihren Weg fort, als gäbe es ihn nicht…
    Da trat Bob Millan vor seine Schwägerin, stellte sich
zwischen sie und die riesige Pyramide, die gut ein Drittel der
großen Rasenfläche einnahm.
    Das Maul des Maskengesichts hinter ihm, nur sechs oder acht
Schritte noch von ihm entfernt, war weit aufgerissen, als wolle der
steinerne Koloß ihn jeden Augenblick verschlingen.
    »Gib mir Antwort, Brenda!« Bob Millan war bemüht,
den Blick auf ihre Augen zu richten, nicht dauernd hinab sehen zu
müssen auf das, was sie in Händen hielt.
    »Wie kommst du hierher?« fragte Brenda Millan mit
erschreckend ruhiger Stimme. »Ich kann mich nicht daran
erinnern, dich eingeladen zu haben…«
    »Ich bin von ganz allein gekommen, um euch… zu…
überraschen«, er sprach stockend, als stecke ihm ein
Kloß in der Kehle.
    Die Überraschung galt nicht mehr Brenda und Dorothy. Nun
erlebte er sie mit allen Fasern seines Herzens.
    »Geh’ mir aus dem Weg«, fuhr seine Schwägerin
ihn an. »Ich muß in die Pyramide… ich will meinen
Freunden zeigen, daß ich ihren Ruf vernommen und verstanden
habe.«
    »Brenda!« Er packte sie bei den Schultern und starrte
wie hypnotisiert in ihre Augen, um den Blick nicht wieder auf das
grausige Objekt und ihre blutigen Hände richten zu müssen.
»Du bist… wahnsinnig… du hast… Dorothy
getötet…«
    »Ich habe sie geopfert, Bob«, entgegnete sie kühl.
»Genauso wie man es von mir erwartet hat… und wenn du mich
nicht sofort losläßt, wirst du bald dort sein, wo Dorothys
Geist jetzt ist. In den Gefilden der Dämonengöttin
Rha-Ta-N’my. Wir haben den Kontakt zu ihr gefunden, Bob –
Philip und ich – allerdings war ich schneller als mein langsamer
denkender Mann.«
    Er konnte ihre Stimme nicht mehr hören.
    Wie eine Flutwelle schwappten seine aufgerührten Gedanken und
Gefühle, seine Ratlosigkeit und das namenlose Grauen über
sein Bewußtsein hinweg.
    Er vergaß, was er tat.
    Er schlug Brenda Millan laut schallend ins Gesicht, immer wieder.
Und dabei schrie er.
    »Du hast sie umgebracht… Wahnsinnige…
Mörderin… ich werde dich dafür töten…«
Seine Hände legten sich wie selbständige Lebewesen um ihren
Hals und drückten zu.
    Das leise Kichern aus ihrem Mund trieb ihn fast zum Wahnsinn.
    »Hexe! Stirb!« preßte er gequält hervor.
    Mit aller Kraft drückte er zu. Seine Knöchel traten
weiß hervor.
    Er hatte das Gefühl, mit beiden Händen einen glatten,
unnachgiebig harten Stein zu umfassen.
    »Nichts, Bob Millan… gar nichts wirst du
ausrichten!« sagte sie kalt und gefühllos. Ihre Stimme
klang nicht gepreßt, sie litt nicht unter Luftmangel. »Du
kannst mich nicht töten, nicht… so… Es ist die Kraft
Rha-Ta-N’mys, die in mir zu wirken beginnt. Laß sofort
los, gib den Weg frei… oder ich werde dich vernichten, Bob
Millan, mit der neuen Kraft, über die ich hier auf meinem
Anwesen verfüge.«
    Schweiß brach ihm aus. Seine Hände begannen zu zittern.
Er verbrauchte seine Kraft, ohne jedoch etwas auszurichten.
    Da mußte er loslassen, ob er wollte oder nicht. Es schien,
als würden unsichtbare Finger die seinen
auseinanderdrücken.
    Bob Millan flog zurück wie unter einem Stoß gegen die
Brust. Er landete auf dem feuchten Rasen, unmittelbar vor der
untersten Stufe, die zu dem weißen Maskengesicht
emporführte.
    Er wollte sich sofort wieder erheben.
    Es ging nicht!
    Seine Hände klebten am Gras fest, als befände sich dort
Klebstoff besonderer Art.
    »Ich werde mich später um dich kümmern, Bob
Millan…«, zischte die wahnsinnige, besessene Brenda Millan.
»Vielleicht auch nie… möglich, daß ich dich
vergesse und du für alle Ewigkeit meinen Garten zierst…
merkst du, wie er sich dich einverleibt?«
    Das Grauen schnürte Millans Kehle zu.
    Das Gras um ihn begann plötzlich zu wachsen.
    Es überwucherte mit rasender Geschwindigkeit seine Finger,
die er nicht vom Boden lösen konnte, seine Handrücken und
erreichte seine Anngelenke. Gleichzeitig verstärkte sich ein Sog
unter seinem Körper, als wolle die Erde ihn langsam in sich
hineinsaugen…
     
    *
     
    Seit Jahren hatten sie es praktiziert, und nun erntete eine die
Früchte.
    Brenda Millan – eine Hexe des Okkulten, eine Anhängerin
der Schwarzen Magie, eine Sklavin und Dienerin Rha-Ta-N’mys.
    Die Kräfte aus der Finsternis, die Schwarzen Priestern durch
Rha-Ta-N’my verliehen wurden, begannen sich in Brenda Millan

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