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Macabros 090: Höhle des Unheils

Macabros 090: Höhle des Unheils

Titel: Macabros 090: Höhle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Handschuhfach nahm und dann anfing, das Blut abzuwischen. Dazu
benutzte er Speichel.
    Sein Gesicht war glatt und kräftig, das Kinn energisch. In
den Augen funkelte es gefährlich, wenn er an die Niederlage und
den Betrug dachte.
    Und er konnte nicht mal mit seinen Freunden oder sonst einem
Bekannten darüber sprechen, auf welche Weise er seine
Verletzungen davongetragen hatte. Über die »Rote
X-Bar« durfte er kein Wort verlauten lassen.
    Wenn Hella, seine Frau dies erfuhr, war der Teufel los.
    Es war zum Verrücktwerden. Da schlug er mal über die
Stränge, und dann mußte ihm das passieren. Er hatte sich
die erste Hälfte dieser Nacht wahrhaftig anders vorgestellt.
    Er zog die Beine an und rutschte hinter das Steuer. Als er die
Tür zuziehen wollte, um zu starten, sah er es… sah er
ihn.
    Jim, den Guuf!
    Peter Grohner klappten die Kiefer auseinander.
    Was war das? Narrte ihn ein Spuk? Gab es Geister?
    Jim war etwa zehn Schritte von ihm entfernt. Das rötliche
Licht spendete genügend Helligkeit, daß er das eigenartige
Geschöpf deutlich erkennen konnte.
    Grohner schloß die Augenlider, preßte sie fest
zusammen und öffnete sie wieder.
    Die Erscheinung blieb…
    Verdammt! Hatten die ihm etwas in den Whisky gegeben? Er hatte
doch nicht soviel getrunken, daß er Geister sah.
    Grohner saß da wie erstarrt, nur seine Augen schienen noch
zu leben.
    Der seltsame Mensch mit dem unheimlichen Kopf starrte zu ihm
herüber. Er blieb stehen, stand nur da…
    Grohner schluckte und wollte etwas sagen, als er es
fühlte.
    Etwas fiel ihn an wie eine unsichtbare Raubkatze. Es prallte gegen
seine Brust, warf ihn zurück und nahm ihm den Atem.
    Wie ein Mantel stülpte es sich über ihn. Einen Moment
empfand er panische Angst und war von einer Sekunde zur anderen
stocknüchtern.
    Vor seinen Augen begann alles zu kreisen, und Grohner wußte
nicht mehr, wo oben und wo unten war.
    Er faßte noch den Gedanken zu starten, steckte auch noch den
Schlüssel in das Zündschloß und kippte dann vom Sitz,
weil er die Besinnung verlor.
    Was sich nun abspielte, ähnelte den Ereignissen, die einige
tausend Kilometer weiter nördlich am gleichen Abend eine junge
Fabrikantentochter namens Marikje Adeninnen gemacht hatte.
    Grohners Bewußtlosigkeit währte nur einige Sekunden.
Als er sich wieder aufrichtete, wußte er nicht ob Sekunden oder
Stunden vergangen waren.
    Er brauchte einen Augenblick, um sich wieder zu orientieren und
stöhnte leise, weil er sich beim Sturz vom Sitz die Schulter
verrenkt hatte. Der Schmerz wirkte nach und behinderte ihn in seiner
Beweglichkeit.
    Grohner hatte keine Furcht mehr.
    Er wußte auch nicht, wovor er sich noch fürchten
sollte, denn das, was er vorhin gespürt hatte, umgab ihn jetzt
wie ein Fluidum, war mitten in ihm…
     
    *
     
    Zur gleichen Zeit auf einer fernen Insel, die keine Landkarte der
Welt verzeichnete.
    Marlos…
    Macabros hielt in Jims Blockhütte Wache. Björn, Carminia
und die anderen waren damit beschäftigt, die Exkursion in den
Dschungel vorzubereiten.
    So wurde Macabros Zeuge, wie Jims Verhalten sich plötzlich
änderte.
    Er wurde unruhig, sein Atem ging schneller und flacher, die
Augenlider zuckten.
    »Jim!« rief Macabros und faßte den Guuf an den
Schultern. »Hörst du mich? Werde wach!«
    Jim murmelte unverständliche Worte. Nur hin und wieder war
ein Wortfetzen zu verstehen.
    »… nein… will nicht… laßt mich
los…«
    Es war ein Wispern, ein Herausstoßen der Luft.
    Sein Schlaf wurde noch unruhiger.
    Er biß die Zahne aufeinander, der Schweiß brach ihm
aus.
    Er schien mit irgend etwas zu kämpfen.
    Macabros schob beide Arme unter den Körper des Jungen und
nahm ihn vom Bett hoch.
    Da merkte er etwas, das ihn verwirrte und mit Sorgen
erfüllte.
    Jim fühlte sich um ein Mehrfaches leichter an. In diesen
Sekunden, da er ihn aufnahm, hatte er mindestens fünf bis sechs
Kilo weniger als vorher!
     
    *
     
    Grohner starrte hinüber zu dem stillen Haus.
    Ein amüsiertes Lächeln spielte um seine Lippen.
    Er wußte, welche Leute da drin waren, und mußte auch
an den Schläger denken.
    Unruhig trommelte Peter Grohner mit seinen großen,
muskulösen Händen auf das Lenkrad.
    Die ersten dunklen Haare begannen auf den Handrücken zu
sprießen.
    Das gleiche passierte im Gesicht.
    Die Partie um die Mundwinkel wurde hart, innerhalb weniger Minuten
wuchs ein fellartiger Pelz auf seiner Haut, selbst die Zähne
veränderten sich. Eine schreckliche Zauberkraft, die ihn
berührt hatte, wurde

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