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Macabros 090: Höhle des Unheils

Macabros 090: Höhle des Unheils

Titel: Macabros 090: Höhle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wirksam.
    Ein dumpfes, unheilvolles Knurren drang aus der Tiefe seiner
Kehle, die Augen glitzerten kalt und mordlüstern.
    Kein Zentimeter der weißen Haut war mehr zu sehen. Peter
Grohner sah wild und zottig aus. Er war ein Wolfsmensch!
    Drüben im Forsthaus öffnete sich die massive
Holztür.
    Drei Männer traten hervor. Sie sprachen miteinander und
lachten. Zwei rauchten. Im Hintergrund war ein engumschlungenes
Pärchen zu sehen, das tanzte.
    Eine vierte Person tauchte auf.
    Es war der Schläger.
    Er Wandte sich an die drei Besucher und stimmte in das Lachen mit
ein. Es ging recht heiter zu dort drüben.
    Da wurde die Miene des Schlägers plötzlich ernst.
    »Das gibt es doch nicht«, sagte er, als sein Blick
über den freien Platz ging und an dem dunklen Mercedes 280 SE
hängenblieb. »Der Kerl ist ja immer noch da. Da muß
ich wohl noch mal etwas nachhelfen. Vielleicht erwartet er von mir,
daß ich ihm beim Anschieben helfe. Da ich ein freundlicher
Mensch bin, tu ich das auch…« Mit diesen Worten spuckte er
sich in die Hände, lief die Treppen hinunter und überquerte
mit schnellen Schritten den Platz.
    Der Schläger ging um den Wagen herum. Die Tür zum
Fahrersitz stand noch immer weit offen.
    »Na? Unerwartete Schwierigkeiten? Ich bin Spezialist für
deren Beseitigung…«
    Mit diesen Worten packte er schon zu. Er riß Peter Grohner
am Revers nach vorn. Sein Wortschwall brach abrupt ab, als er in das
mit zottigem Fell bedeckte Gesicht sah, in die kalt glitzernden
Raubtieraugen, in denen er seinen Tod las.
    Grohner schlug einmal zu. Seine Klauenhand krachte auf den Nacken
des Schlägers. Der ging mit dumpfem Aufschrei in die Knie.
    Ein zweiter Hieb!
    Der Schläger fiel zurück, ehe er sich zur Seite werfen
und außer Gefahr bringen konnte.
    Dann fiel der Wolfsmensch mit wildem Knurren über ihn
her…
     
    *
     
    Das Ganze spielte sich schnell und grausam ab.
    Die drei Männer unter dem rotbeleuchteten Eingang der
›Roten X-Bar‹ mitten im Wald vor den Ausläufern des
Taunus wunderten sich zwar, daß sie niemand mehr wahrnahmen.
Aber sie maßen dem keine Bedeutung bei.
    Eine Superblondine, nur mit einem winzigen Slip bekleidet, hatte
sich inzwischen zu ihnen gesellt und verabschiedete sich von den
Gästen mit Nackenkraulen und Küßchen.
    Der Wolfsmensch kam um das Fahrzeug herum.
    Er trat aus der Schattenzone, überquerte den Platz und
näherte sich der Gruppe, ohne daß die auf ihn aufmerksam
wurde. Man drehte ihm den Rücken zu.
    Da knurrte der Wolfsmensch.
    Mit einem leisen ›Heh?‹, das über die Lippen der
Superblondine drang, wandte sie sich um. Aus ihrem ›Heh‹
entwickelte sich ein gellender, markerschütternder
Aufschrei.
    Der Wolfsmensch stand da mit gefletschtem Gebiß, riß
seine mit Krallen bewehrten Hände in die Höhe und griff
sofort und ohne Grund an.
    Es war ein wildes, unberechenbares Tier, das da stand, nur von dem
Trieb beherrscht zu töten…
    Die beiden direkt vor dem Wolfsmensch stehenden Gäste des
Etablissements erwischte es zuerst.
    Die Krallenhände packten die Köpfe und schlugen sie
gegeneinander. Der dritte Besucher sprang mit federndem Sprung zur
Seite.
    Der Unheimliche reagierte sofort.
    Im nächsten Moment gab es einen Kampf zwischen dem Gast, der
fliehen wollte, und dem zottigen Wesen, das mit Peter Grohner nichts
weiter mehr gemeinsam hatte als dessen Kleidung…
    Die Kraft des Wölfischen war ungeheuerlich.
    Wo die Pranke hinschlug, wuchs kein Gras mehr.
    Das Geschöpf war besessen von seinem Trieb. Alles, was sich
ihm in den Weg stellte, schlug es nieder.
    Kreischend sprang die Halbnackte die Treppe hoch und rief gellend
um Hilfe.
    Der Wolfsmensch setzte ihr nach, war angelockt durch das Leben
hinter jenen Mauern.
    Er schlug die Tür ins Schloß, drehte den Schlüssel
herum, steckte ihn ein und lief dann geduckt dem Mädchen nach,
das hinter einem Vorhang verschwand.
    Dies war der Augenblick, da Jim, der Guuf, sich von seinem
Beobachtungsplatz löste. Wie ein Nebelstreif unter den
wärmenden Strahlen der Sonne - so verging sein
Körper…
     
    *
     
    Im selben Moment machte Macabros eine weitere erstaunliche
Entdeckung.
    Die deutlich registrierte Körperschwäche, der
Gewichtsverlust verging. Jim wurde auf seinen Armen merklich
schwerer, als wäre etwas in ihn zurückgekehrt, das er
wenige Minuten zuvor verloren hatte…
    »Jim? Hallo wach’ auf!« Er schüttelte ihn. Jim
murmelte etwas.
    »Kannst du mich hören, Jim?«
    »Ja…« Es klang noch sehr leise. Jim

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