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Macabros 090: Höhle des Unheils

Macabros 090: Höhle des Unheils

Titel: Macabros 090: Höhle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Körper.
    Macabros spähte vorsichtig zu dem Polizisten hinüber,
der nur fünf Schritte von ihm entfernt stand. Er sah den blonden
Mann nicht, der hinter dem Wagen die Plane vorsichtig hochhob.
    Macabros sah den Toten, der den Eindruck erweckte, als hätte
ein wildes Tier ihn angefallen. Es war der Schlägertyp aus der
Bar, der unter den Krallenhieben und Bissen eines unheimlichen
Geschöpfs gestorben war.
    Dies alles war der Beweis!
    Jim hatte nicht geträumt. Er hatte jede Einzelheit
mitbekommen. Diesen Ort gab es wirklich, und es gab den
Wolfsmenschen, den man verzweifelt in dem nahen Wald suchte.
    Plötzlich erschollen von dort her laute Rufe.
    Äste knackten, dann fielen mehrere Schüsse. Auf dem hell
erleuchteten Platz wurde es schlagartig still. Einige Mädchen
wichen ängstlich in Hausnähe zurück.
    »Da ist er!« Der Schrei kam aus dem Wald und war
deutlich zu hören.
    Erneut Schüsse…
    »Verdammt!« brüllte eine andere Stimme. »Der
ist doch schon mehrfach getroffen. Er läuft weiter…«
– Eine Gewehrsalve… dann Flüche…
    »Es hat keinen Sinn. In der Dunkelheit kommen wir nicht
weiter. Ich kann ihn nicht mehr sehen. Der Kerl ist wie vom Erdboden
verschluckt…«
    Wenige Minuten später kam das Leuchten der Lampen im dunklen
Wald wieder näher. Der Suchtrupp kehrte unverrichteterdinge
zurück. Er brachte einen Verletzten mit, der
überraschenderweise von dem Wolfsmenschen angefallen worden war.
Den Mann hatte es böse erwischt.
    »Da hilft alles nichts«, hörte Macabros wenig
später die Stimme eines Polizisten, der sich mit einem Kollegen
unterhielt. »Ich würde nicht dran glauben, hätte
ich’s nicht mit eigenen Augen gesehen. Die Kugeln sind glatt in
seinen Körper gegangen, ohne ihn zu fällen… Ich
hab’ mal gelesen, daß Werwölfe nur mit geweihten
Silberkugeln zu erlegen sind. Ich fange an, mich zu fragen, ob dies
noch das zwanzigste Jahrhundert oder das Mittelalter ist, ob ich
träume oder wache…«
    Der Mann war nervös. Er rauchte seine Zigarette fahrig und
ohne Genuß.
    Es ist das zwanzigste Jahrhundert, hätte Macabros den
Männern, die blaß und verwirrt zusammenstanden, am
liebsten zugerufen. Die Fremden, die einst von den Sternen kamen,
Barbaren wurden und Rha-Ta-N’my zu Füßen lagen,
versuchen durch ihren Magier-Priester wieder Fuß zu fassen. Sie
können Vampire und Werwölfe hervorrufen, können Tote
zu einem grauenvollen, ghulischen Leben erwecken, wenn die magische
Kraft wirksam wird. Und sie ist wirksam geworden! Sie hat
Jahrtausende in den Totems der Höhle mitten im afrikanischen
Busch geschlummert. Etwas hat sie befreit. Wahrscheinlich der Besuch
Jims…
    Dies alles hätte er am liebsten jenen zugerufen, die mit den
Dingen konfrontiert worden waren und Verantwortung trugen. Aber er
wußte, was ihn erwartet hätte. Mißtrauen,
Spott… Man hätte ihn ausgelacht und ihm vor allem erst mal
auf den Zahn gefühlt, wer er war und woher er kam… Er war
frei wie ein Vogel, respektierte Recht und Gesetz und verteidigte es,
wo es in seiner Macht stand, wollte aber nach Möglichkeit nichts
mit staatlichen Stellen zu tun haben, wenn ihm nur Nachteile daraus
erwuchsen. Was in diesem Fall sicher geschehen würde…
    Der Wolfsmensch war auf der Flucht. Die Schüsse hatten ihn
nicht daran hindern können, geschweige denn erledigen.
    Vor Jims Augen hatte sich ein Mann in einen Werwolf verwandelt.
Aber es war keine Vollmondnacht. Entgegen den Gesetzen des
Lycanthropismus war die Verwandlung geschehen. Es waren die Gesetze
der Guufs, die einst am Horn von Afrika landeten und die
geheimnisvolle Kraft ihres Wissens in uralten, handgeschnitzten
Totems zurückließen. Der Speicher war vermutlich der Kopf
jenes Magier-Priesters, den Ak Nafuur in seiner Botschaft
erwähnte.
    Ein Guuf-Kopf in den Totemschnitzereien bestand nicht aus Holz,
sondern war echt! Aber die Totems waren spurlos
verschwunden…
    Macabros entwickelte blitzschnell seine Idee.
    Er löste sich auf, materialisierte mitten im dunklen Wald,
blickte sich aufmerksam nach allen Richtungen um und lauschte auf das
leiseste Geräusch.
    Noch zweimal unternahm er einen solchen Teleportationssprung.
    Und dann hörte er das Geräusch!
    Leises Rascheln. Jemand schlich sich in seiner Nähe durch die
Dunkelheit…
    Auf Zehenspitzen, das Geräusch des anderen für sich
ausnutzend, näherte sich Macabros der Stelle. Er sah die dunkle
Gestalt. Sie drehte ihm den Rücken zu und lief leicht nach vorn
gebeugt zwischen den dunklen Stämmen

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