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Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Titel: Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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die
Gelegenheit, einen Rückzieher zu machen, ihr seid hilflos
drüben gefangen während der Zeit, in der der Spiegel hier
auf Marlos steht…«
    »Das stimmt.« Björn und Rani waren sich des Risikos
bewußt. »Aber wenn es wirklich keinen anderen Ausweg gibt
als Flucht – werden wir schon einen Weg finden, sie dann
durchzuführen, wenn der Spiegel Kiunas uns den Ausstieg
ermöglicht. Immer dann, wenn Nacht in Abertoyle ist, sollte der
Spiegel bereit stehen…«
    Wäre ein Außenstehender durch Zufall Zeuge dieser
Besprechung geworden, er hätte entweder an seinem oder dem
Verstand der anderen zu zweifeln begonnen.
    Wie konnten zwei Personen – in diesem Fall die Frauen
Carminia und Danielle – einen tonnenschweren Mähdrescher
beiseite schaffen, ohne daß davon im Haus etwas bemerkt
wurde?
    Sie konnten es. Sogar ein einzelner war dazu imstande.
    Zum Beispiel Macabros, der einen ersten Versuch unternahm.
    Er umfaßte eine Stange an dem metallenen Ungetüm. Im
nächsten Moment verschwanden beide aus der nächtlichen
Scheune – Macabros und der Mähdrescher.
    Alles, was Hellmarks Doppelkörper berührte, konnte er an
jeden beliebigen Ort versetzen.
    Das geschah in dieser Sekunde.
    Macabros materialisierte mit dem Mähdrescher auf Marlos. Nur
wenige Schritte von ihnen allen entfernt stand das gewaltige
Gefährt mitten auf dem feinen weißen Sandstrand.
    Pepe und Jim sprangen sofort auf, um sich das Gefährt aus der
Nähe anzusehen.
    »So etwas müßten wir uns anschaffen«,
krähte der schwarzgelockte Pepe.
    »Das war’ doch was!« fiel Jim in das
Triumphgebrüll mit ein. »Die Arbeit ginge einem nur so von
der Hand.«
    »Wir würden mit hundert Sachen über die Felder
rasen, das Korn wäre blitzschnell eingeholt. Mann, das
wär’ ’n Vergnügen.«
    Man sah es ihnen an: am liebsten hätten sie sich auf den
Mähdrescher gesetzt und wären mit ihm losgefahren.
    »Ich lege ein gutes Wort bei Mr. McForter ein«, meinte
Björn. »Da wir arme Leute sind, wird er ihn uns vielleicht
von Fall zu Fall mal leihen… aber erst müssen wir sehen,
daß wir ihn nicht verärgern. Carminia… Danielle…
am besten wird es sein, wenn ihr beide gleich mitkommt und euch einen
Eindruck von eurem neuen Betätigungsfeld macht…«
    Sie berührten wie Macabros das Gefährt, ohne selbst eine
Vorstellung von dem Ort zu haben, an den sie kommen sollten. Sie
ließen sich von Hellmarks Doppelkörper führen und
teleportierten im gleichen Moment wie der.
    Macabros kannte den Fixpunkt genau. Er kam präzise an der
gleichen Stelle an. Mit ihm materialisierten der Mähdrescher und
seine beiden Begleiterinnen.
    Im Wetterleuchten der Blitze, die noch immer die Nacht erhallten,
fanden Carminia und Danielle Gelegenheit, sich die Umgebung zu
betrachten. Macabros zeigte ihnen, daß genau an der Stelle, wo
die Maschine stand, der Spiegel der Kiuna Macgullyghosh plaziert
werden sollte.
    »Morgen nacht, um die gleiche Zeit, werden wir das
Unternehmen starten. Bis dahin bleibt uns noch genügend Zeit,
alles zu besprechen…«
    Sie kehrten nach Marlos zurück.
    Keiner von ihnen bemerkte mehr die Gestalt, die gleich darauf
durch die Wand kam, vor der der Mähdrescher stand.
    Der Mann war groß, schlank, hatte dunkles Haar und kluge
Augen, denen nichts zu entgehen schien.
    Sein Körper verschmolz mit der Dunkelheit der Scheune.
    Der Mann lächelte amüsiert.
    Die ganze Zeit über war er anwesend gewesen, ohne daß
ihn jedoch jemand wahrgenommen hätte.
    Die Linien um seine Lippen wurden hart, als er daran dachte, was
er gehört und gesehen hatte.
    »Es wird dir nicht gelingen«, murmelte er leise.
»Du hast die Rechnung ohne den Wirt gemacht, Björn
Hellmark…«
    Ein gewaltiger Blitz erhellte die Nacht und das
Scheuneninnere.
    Einen Moment lang war die Gestalt, die halb aus der Holzwand
getreten war, einwandfrei zu sehen.
    Sie trug dunkelblaue, seidig schimmernde Kleidung. Die Hosen lagen
so eng an wie eine zweite Haut, das Oberteil fiel blousonartig. Um
die Hüften trüg der Fremde einen breiten, mit glitzernden
Steinen besetzten Gürtel, in dem ein Krummdolch und ein
zusammenschiebbares Schwert steckten, das im Moment nicht länger
war wie der Dolch.
    Wie dieser Mann sich kleidete, konnte er unmöglich aus dieser
Zeit oder dieser Welt stammen. Die Art und Weise, wie er aufgetaucht
war, bewies ebenfalls, daß er jenseits dieser Welt zu Hause
war.
    Dennoch war er kein Fremder. Wäre Brian Thomason jetzt hier
gewesen – er hätte ihn sofort erkannt.
    Der

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