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Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Titel: Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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seltsam gekleidete Fremde war niemand anders als der
mysteriöse Jack Hallon…
     
    *
     
    Die Dinge, die sich anbahnten, verlangten nach einer
Entscheidung.
    › Jack Hallon‹ wußte, daß er herausgefordert
war, Zeit zu gewinnen.
    Mit raschem Griff löste er zwei der glitzernden,
geschliffenen Steine und schleuderte sie in die Höhe. Im ersten
Moment sah es so aus, als würden sie wieder herabfallen. Auf
halbem Weg in die Höhe verharrten sie einen Atemzug lang, dann
glitten sie nach oben, als würden unsichtbare Hände sie
schieben.
    Hallon streckte seine Arme empor und spreizte wie ein Magier seine
Finger.
    Das Gewitter tobte mit unveränderter Gewalt. Luft und
Wände erzitterten unter heftigen Schlägen.
    Ein Blitz!
    Wie eine riesige, gezackte Schlange raste er über den Himmel
und senkte sich herab.
    Genau auf das spitze, hohe Dach der Scheune zu!
    Mit ohrenbetäubendem Krach schlug er ein.
    Und noch während der Donner verhallte, raste schon ein
zweiter Blitz auf die Scheune zu, aus deren Dachstuhl Flammen leckten
und Rauch quoll. Es schien, als würde der Blitz von jenen
glitzernden Splittern angezogen wie von einer Antenne, die ihm
entgegengehalten wurde.
    Ein zweiter, unheimlicher Knall!
    Die Erde bebte. Ein einziges, gleißendes Leuchten… dann
prasselnde Flammen, die aus den Wänden schlugen, und sich trotz
des heftigen Regens blitzschnell ausbreiteten.
    Aufregung und Entsetzen im Haus.
    »Feuer!« Der Schrei hallte durch die Räume,
über die Stockwerke.
    Innerhalb weniger Minuten wurden Maßnahmen ergriffen, das
Feuer unter Kontrolle zu bringen und zu verhindern, daß es
nicht auf die Nachbargebäude übergriff.
    Unter Einsatz ihres Lebens leiteten McForter und seine Leute die
Löscharbeiten ein. Der Zugang zur Scheune stand in Flammen.
Dicker, beißender Rauch trieb den Männern ins Gesicht.
    Schwelende, flammende Balken wurden mit Äxten
herausgeschlagen. Zischend erlosch die Glut in den Pfützen, in
die man die Balken warf.
    Zwei Männer standen auf dem Dach. Die Scheune grenzte an
einen Stall, in dem Hühner und Schweine untergebracht waren. Die
Frauen des Hauses brachten die Tiere in Sicherheit.
    Kommandos hallten durch die Nacht. Die Zurufe waren durch den
rollenden Donner kaum zu verstehen.
    »Bleib’ zurück!« Mrs. McForter, eine
große, rothaarige Frau, der man das Leben auf dem Bauernhof
ansah, die zupacken konnte und ihren Mann stand, bekam es mit der
Angst zu tun, als sie sah, daß ihr Mann durch den brennenden
Eingang laufen wollte.
    Er riß die in Flammen stehende Tür weit auf. Der
heftige Wind fachte das Feuer noch an.
    »Ich muß ›rein‹«, brüllte McForter.
»Der Mähdrescher! Er darf den Flammen nicht zum Opfer
fallen! Mit dem Löschen kommen wir nicht weit… das schaffen
wir nicht… der Brand ist schon zu umfangreich, aber was drin
steht, können wir noch retten…«
    Er sagte noch etwas. Aber das Krachen des Donners riß ihm
die Worte von den Lippen.
    McForter lief wie nie zuvor in seinem Leben.
    In der prasselnden Flammenhölle zu allen Seiten stand der
Mähdrescher, ein Objekt, das seinen Preis kostete, auf dessen
Besitz McForter stolz war.
    Das Gefährt war noch von den Flammen verschont. Das war seine
Chance.
    McForter warf nur einen flüchtigen Blick in die lodernden
Ecken. Andere Geräte und Futtermittelvorräte konnte er
abschreiben. Da war nichts mehr zu retten…
    Die Zeit eilte.
    McForter hustete. Ihm brannten die Augen. Die Gluthitze fiel ihn
an wie der heiße Atem eines Ungeheuers.
    Von Rauch und Flammen umhüllt, kletterte McForter in den
Führerstand des Mähdreschers.
    »Komm’ ’raus, James!« Die Stimme seiner Frau
übertönte das Rauschen des Regens und Prasseln der Flammen.
»Du schaffst es nicht mehr…«
    Er sah ihre Silhouette an der Tür. Mit fiebrig
glänzenden Augen starrte sie in die Scheune.
    Da war noch jemand. Doch weder McForter noch seine Frau sahen ihn.
Dabei war der Fremde nur eine Armreichweite von dem Farmer
entfernt.
    ›Jack Hallon‹ ließ sich einfach ›nach
hinten‹ fallen. Die alte Bretterwand der Scheune gab krachend
nach. Unter normalen Umständen wäre der Körper
hinausgefallen in den Hof, der vom Flammenschein des Feuers
gespenstisch erhellt war. Die ganze Szene wirkte geisterhaft. Die
schwarzen, tiefhängenden Wolken, die von bizarren Blitzen
zerschnitten wurden, der heulende, tosende Wind, der teilweise
heftige Böen mitbrachte, der wolkenbruchartige Regen, der so
stark war, daß man fürchten mußte, er würde

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