Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin
ließen«, vernahm Macabros
die Stimme des einen Schotten. Die beiden Männer gingen unter
dem Baum durch, auf dem er saß.
Es donnerte und blitzte mächtig.
Die Schotten begannen zu laufen. Drüben wurde mit leisem
Jaulen einer der betäubten Hunde wieder aktiv, gleich darauf kam
der zweite zu sich.
Der heftig strömende Regen veranlaßte nun auch sie
dazu, rasch ihren Zwinger aufzusuchen, der unmittelbar neben dem
Schuppen stand.
McForter und seine Begleiter hatten auch jegliches Interesse daran
verloren, weiter nach der Ursache des Verhaltens der Hunde zu
forschen.
McForter beschränkte sich darauf, noch einen schnellen Blick
in die Ställe, den Schuppen und die Scheune zu werfen. Dann
suchte er schnell das Haus auf.
Der Wind nahm jetzt Sturmstärke an, und das Gewitter war
direkt über dem Land. Der Regen rauschte in Strömen vom
Himmel, über den riesige Wolken getrieben wurden.
Das heftige Unwetter kam Macabros zugute.
Jetzt, da er um die Anwesenheit der Hunde wußte, verhielt er
sich noch vorsichtiger. Er achtete auf die Windrichtung, damit die
Tiere nicht wieder seine Witterung aufnehmen konnten.
Er versetzte sich auf das Hausdach. Dies war der höchste
Punkt auf dem Anwesen. Von hier aus nahm er die Lage der einzelnen
Gebäude von sich auf, prägte sie sich ein und
materialisierte dann mitten in der fraglichen Scheune…
Der Regen prasselte auf das Dach, der Wind pfiff und heulte im
Gebälk.
Ein riesiger Blitz spaltete den Himmel. Im Widerschein der
gleißenden Helligkeit, die durch Spalten und Ritze der
hölzernen Scheunenwände fiel, sah er wie in einem
Schlaglicht seine ganze Umgebung.
Zwei Sekunden lang war das Innere der Scheune taghell
ausgeleuchtet.
Die Südseite, die so bedeutungsvoll für sein Unternehmen
war, lag genau ihm gegenüber.
Macabros stöhnte.
An der Südseite war kein Zentimeter Freiraum mehr. Ein
riesiger, mehrere Tonnen schwerer Mähdrescher stand davor!
*
»… Wir werden einige Schwierigkeiten haben«, sagte
Björn Hellmark im selben Moment auf der unsichtbaren Insel
Marlos, »aber mit einigem Geschick dürfte es uns gelingen,
die beiseite zu räumen.«
Er teilte den Freunden mit, welche Erfahrungen er mit seinem
Doppelkörper machte.
»Die Hunde lassen sich unter Kontrolle bringen. Da haben wir
Rani und Danielle…« Er blickte den indischen Freund und die
junge Französin an, die ihm gegenübersaßen.
Rani hatte die Fähigkeit, Tiere mit seinem Willen zu
beeinflussen, Danielle de Barteaulieé verfügte über
Hexenkräfte, die hier leicht zum Einsatz kommen konnten.
Björn machte keinen Hehl daraus, daß er bei seinem
Unternehmen im Reich der Schlangengöttin gern Rani Mahay an
seiner Seite gesehen hätte. »Deine Aufgabe, Danielle,
wäre es, uns die Hunde vom Leib zu halten…«
Die hübsche Französin, deren langes, schwarzes Haar ein
junges, nie alterndes Gesicht rahmte, nickte und lächelte.
»Nichts einfacher als das. Ich werde den drei Burschen drei
Superknochen hinzaubern, daß sie ein paar Stunden zu tun
haben…«
»Vielleicht mögen sie gar keine Knochen. Wenn sie
verwöhnt sind…«, entgegnete Hellmark scherzhaft.
»Dann zaubere ich drei T-Bone-Steaks in ihre Schüsseln.
Damit sollt sich schon einiges ausrichten lassen…«
Hellmark nickte. »Wenn du die Steaks genügend stark
duften läßt, lenken wir sie bestimmt von uns ab. Doch das
ist nur eine Sache. Schwieriger wird es mit Spiegel und dem
Mähdrescher. Das eine müssen wir hin – das andere
beiseite schaffen. Und alles, ohne daß jemand auf dem Gut etwas
bemerkt…«
Björn legte seinen Plan in allen Einzelheiten dar.
»Das Ganze wird ein wenig kompliziert. Aber wenn wir alle
zusammenwirken, müßten die Vorbereitungen ohne
Zwischenfälle über die Bühne gehen. Wir werden in der
Nacht, wenn alle auf dem Gut schlafen und Danielle die Hunde
abgelenkt hat, gemeinsam den Mähdrescher hierher versetzen und
dann den Spiegel an die Südseite stellen. Sobald Rani und ich
verschwunden sind, schafft ihr den Spiegel wieder auf die Insel
zurück und den Mähdrescher an Ort und Stelle, damit
tagsüber in der Scheune alles unverändert ist. Von unseren
Aktionen darf niemand etwas bemerken.«
Ganz glücklich war Carminia Brado mit dieser Lösung
nicht. Sie wiegte nachdenklich den Kopf. »Wenn euch irgend etwas
in die Quere kommt – und nach allem, was du uns über Ak
Nafuurs Botschaft mitgeteilt hast, wird es in Luku-U’moas Welt
ziemlich heiß hergehen –, habt ihr beide nicht mal
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