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Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Titel: Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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nicht dagegen zur Wehr setzen können,
auch wenn du deine ganze Kraft aufbietest…«
    Instinktiv erfaßte der Inder die große Gefahr. Aber es
war so, wie Brian Thomason sagte. Es gelang ihm nicht, dem Bann zu
entfliehen, der ihn umhüllte wie ein Mantel.
    Thomason bewegte sich kraftvoll und elastisch, obwohl er so matt
und schwach aussah. Er griff nach dem ›Kalten Licht‹,
umfaßte es fest.
    »Gehen wir. Schnell…« Er drängte zur Eile.
    Rani Mahay handelte wie eine Marionette. Sein Blick war starr,
seine Bewegungen steif. Die Kraft, die von seinem Willen Besitz
ergriffen hatte, warf jeden Widerstand nieder. Mahay hatte das
Gefühl einer großen Taubheit in allen Gliedern. Sein Hirn
war unfähig, aus eigenem Antrieb zu denken.
    Er tat genau das, was Brian Thomason von ihm erwartete.
    Er faßte ihn bei der Hand.
    »Gehen wir gemeinsam in meine Wohnung, in die Fulton Street
nach New York. In das verbrannte Apartment. Dort wird uns kein Mensch
suchen…« Thomason beschrieb das ›Ziel‹, das sie
ansteuerten, genau…
    Rani Mahay teleportierte an Ort und Stelle.
    Die neue Umgebung schälte sich wie ein sich entwickelndes
Bild aus einem stumpfen, matten Grau, das ihn umgab.
    Das war Thomasons Wohnung.
    Schwarz, eine verbrannte Stätte. Auf dem Boden standen noch
Wasserlachen.
    »Hier wird uns kein Menschen vermuten«, sagte da eine
Stimme aus dem Hintergrund. Der Triumph, der in ihr mitschwang, war
unüberhörbar. »Fast alles ist so verlaufen, wie ich es
mir vorgestellt habe…«
    Zu Rani Mahay und Brian Thomason trat eine weitere Gestalt.
    Es war Jack Hallon.
    Er trug den obligaten grauen Anzug, in dem Thomason ihn zum
erstenmal in seinem Traum sah.
    Mit einem maliziösen Lächeln um die Lippen, umrundete er
Rani Mahay, der die Gestalt wahrnahm wie durch einen Nebel.
    »Man muß nur Geduld und Zeit mitbringen«,
triumphierte Hallon. »Zwar ist mir nicht alles gelungen, aber
doch eine ganze Menge. Ich hatte die Absicht, diesen Hellmark in den
Tod zu schicken. Ich habe zu spät daran gedacht, welche Mittel
er einsetzen konnte, um dem Anschlag zu entgehen. Doch die Tatsache,
daß er davongekommen ist, hat ihn gleichzeitig nachlässig
werden lassen.
    Ich konzentrierte meine ganze Kraft auf Brian Thomason…«
Breitbeinig stand Jack Hallon vor den beiden Männern, die die
Worte mitbekamen, als würden sie aus einem tiefen Schlaf
erwachen.
    »… daß dabei sein Organismus bis zum
äußersten gefordert wurde, nahm ich gern in Kauf. Thomason
war von Anfang an als Handwerkszeug auserwählt. Daß er in
Flammen erwachte - war mein Verdienst. Daß er nicht darin umkam
– ebenfalls das meine. Die Schüsse auf ihn hätten ihn
auf der Stelle getötet, wenn ich nicht gewesen wäre. Dies
alles war notwendig, um ihn gewissermaßen zu
›präparieren‹. In einem langen, eingehenden
Gespräch fand ich ausreichend Gelegenheit, seine Psyche
umzupolen, den hypnotischen Keim zu legen, der von niemandem bemerkt
werden konnte. Wer Magie geschickt anwendet, dem wird man nie auf die
Schliche kommen. Thomason hat seinen Auftrag erfüllt. Er hat die
›Ewige Flamme‹ erbeutet. Nun brauche ich sie nur noch dahin
zu bringen, wohin sie gehört. Nicht zu Luku-U’moa - sondern
in die Hände des Schlangengottes, der mich mit seiner
Dankbarkeit überschütten wird. Luku-U’moas Reich wird
untergehen. Die ihr jetzt noch dienen, werden kämpfen für
den, der neuer Statthalter sein wird. Das bin ich. Für euch
beide aber habe ich keine Verwendung mehr«, mit diesen Worten
nahm er Thomason das geheimnisvolle kalte Licht aus der Hand,
betrachtete es mit glänzenden Augen. Satanischer Triumph
spiegelte sich darin. »Ich werde mich von euch verabschieden mit
dem Wunsch, daß ihr beide aus dem Fenster springen werdet.
Damit bin ich euch los. Lebt wohl…«
    »Einen Moment noch. Ich glaube, da habe ich ein Wörtchen
mitzureden«, sagte eine Stimme hinter Jack Hallon.
    Auf seinen Nacken wurde die Schneide eines Schwertes gesetzt,
dessen Stahl im Feuer einer magischen Esse auf Xantilon gehärtet
wurde.
    Der Dämonenbote zuckte zusammen. Der Druck der Waffe zeugte
von der starken Hand, die sie führte.
    Macabros war da.
     
    *
     
    Hallon war wie gebannt. Seine Lippen zitterten. Er sah die Gestalt
nicht, die immer noch hinter ihm stand, jetzt langsam um ihn
herumkam, vor ihn trat. Dabei führte Macabros’ ruhige Hand
das Schwert um den Hals Hallos.
    »Im Prinzip bleibt es sich egal, ob ich dir den Kopf
abschlage oder den Hals durchschneide«, sagte er

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