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Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Titel: Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sie noch immer
miteinander engen Körperkontakt hielten. Würde einer
loslassen, der nicht den Armreif trug, wurde er auf der Stelle
sichtbar.
    »Ak Nafuur hat davon gesprochen, das ›Ewige Licht‹
wie ein Dieb an Ort und Stelle zu bringen«, raunte Hellmark den
Begleitern zu. »Genau das kann auf diese Weise geschehen. Ein
Mensch aus Fleisch und Blut muß es sein, ob sichtbar oder
unsichtbar ist, bleibt sich gleich. Auf in den Palast, Freunde!
Luku-U’moa wird davon nichts bemerken, und auch ihre
Wächter nicht. Vorausgesetzt – «, schränkte er
ein, »daß der Ring noch über genügend
weißmagische Energie verfügt…«
    Das war seine größte Sorge.
    Velena hatte ihn damals, als sie ihm diesen wunderbaren Gegenstand
schenkte, wissen lassen, daß der Armreif plötzlich von
einem Moment zum anderen die gespeicherte Kraft verlieren konnte.
Wann dies so weit war - wußte niemand.
    Hellmark hoffte, daß es nicht in dieser Stunde passierte, in
der er auf den Armreif angewiesen war und ihr Leben daran
hing…
     
    *
     
    Sie waren unsichtbar, aber nicht körperlos. Das bedeutete,
daß sie Hindernissen ausweichen mußten, um nicht mit
ihnen zusammenzustoßen.
    Dazu gehörten auch die zahllosen Tiermenschen, die sich im
Vorfeld des eigentlichen Palastes aufhielten.
    Es herrschte Aufregung. Das war deutlich zu sehen und zu
hören.
    Ein unheimlich klingender, langgezogener Alarmton erfüllte
die Luft.
    Die Menschenjäger traten verstärkt auf, suchten in den
engen Gassen und Winkeln rings um den Palast nach den Gesichteten,
die plötzlich auftauchten und wieder verschwanden.
    Die ganze Aufregung galt Björn Hellmark, Rani Mahay und
Whiss, die sich aber davon nicht mehr betroffen fühlten. Solange
sie sich in der Unsichtbarkeit bewegten, konnte ihnen praktisch
nichts passieren.
    Sie mußten zunächst nur einem Zusammenstoß mit
den Hilfstruppen Luku-U’moas entgehen.
    Der Weg in den Palast war einfach zu finden.
    Er führte geradewegs in das Zentrum des domartigen,
zyklopenhaften Gebäudes, das eine solche Ausdehnung hatte,
daß sie sich darin winzig und verloren vorkamen.
    Hellmark und Mahay hielten sich an den Händen, damit die
tarnende Kraft, die von dem Armreif Velenas ausging, auch auf den
Inder und damit auf Whiss einwirken konnte, der seinen Lieblingsplatz
auf Ranis Schulter inne hatte.
    Sie meinten, durch einen Wald zu gehen, der nur aus
himmelragenden, düsteren Steinsäulen bestand, in dem auf
irgend eine Weise das Motiv der Schlange wiederkehrte.
    Der ›Dom‹ war eine Welt für sich, wie der
rätselhafte, groteske ›Himmel‹, wie die Straßen,
Plätze und Gasen in einer Welt, in der nur Geschöpfe
lebten, die sich einem satanischen Gesetz verschrieben hatten.
    Dann waren sie im Zentrum.
    Und zum erstenmal sahen sie den Thron, die Krater-Arenen, die der
Unterhaltung der Schlangengöttin dienten und –
Luku-U’moa.
    Auf dem Boden vor ihren Füßen kroch ein Geschöpf,
das einen Schlangenkopf und einen schwanzförmigen Schlangenleib
hatte. Zwischen Schultern und Hüften existierte noch die
menschliche Gestalt.
    Luku-U’moas Thron war von Leibwächtern umgeben. Die
Nachricht vom Auftauchen der Fremden hatte sich wie ein Lauffeuer
verbreitete und Konsequenzen im Palast gezogen.
    Hellmark fragte sich, auf welche Weise er sonst noch unbemerkt in
das Zentrum hätte vorstoßen können, wenn er nicht den
Armreif benutzt hätte.
    »Laßt die Tiere frei!« hallte Luku-U’moas
Stimme plötzlich durch den Saal. »Wenn sich die
Eindringlinge irgendwo verborgen halten, werden meine Lieblinge sie
aufspüren…«
    Ein Signal ertönte. Es hörte sich an wie ein klagender
Ruf, wie das Jaulen eines hungrigen Wolfs.
    In den Arenen, die rings um den Thron verteilt lagen, entstand
Bewegung.
    Auf den schmalen Vorsprüngen, die sich schneckenförmig
nach oben drehten, tauchten Luku-U’moas ›Lieblinge‹
auf.
    Es waren schrecklich anzusehende Geschöpfe, in deren
großen, roten und grünen Augen Mordlust flackerte.
    Die Tiere sahen aus wie urwelthafte Säbelzahntiger,
bisonähnliche Riesenratten, echsenhafte Wesen, die gewaltige
Klauen aufwiesen und deren Vampirzähne über die Unter- und
Oberkiefer ragten.
    Der heiße, stinkende Atem der Tiere schlug ihnen entgegen.
Gefährlich und unheimlich hörte sich das Brüllen und
Knurren an, und momentan hatte Hellmark das Gefühl, sich in
einem Stall zu befinden.
    Die schaurig anzusehenden ›Lieblinge‹ der
Schlangengöttin waren Bestien, die nur auf einen Zuruf

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