Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe
und seine Mission in Manchester neu aufnehmen
können.
Aber das funktionierte nicht…
Er hatte mehrere Anläufe unternommen und war
außerstande, die Teleportation durchzuführen. Ein
eindeutiges Zeichen dafür, daß Marlos sich eben nicht auf
diesem Globus befand. Und dies wiederum erzwang die logische
Schlußfolgerung, daß er auf einem anderen Stern weilte,
der zum Glück atembare Atmosphäre und ein Klima aufwies, in
dem Menschen leben konnten.
Der Schiffbrüchige – woher kam er dann? War er mit dem
Wrack durch den Kosmos gesegelt? Eine verrückte Vorstellung! Was
hatte den Mann hierher verschlagen? Nur ein Spalt zwischen
Parallelwelten, ein Dimensionsloch, konnte auch ihm zum
Verhängnis geworden sein. Jetzt kam es nur darauf an,
festzustellen, auf welche Weise die Stelle durchlässig geworden
war. Ein Vorgang, der sich natürlich abgespielt hatte? So etwas
konnte passieren, wenn mehrere Dinge zusammen paßten. Wie im
Bermuda-Dreieck verschwanden dann Menschen, Flugzeuge und Schiffe
mitsamt Besatzungen und Passagieren und tauchten nie wieder auf
– oder schwarze Magie war im Spiel und hatte sie beide in eine
fatale Lage gebracht.
Mahay legte die wenigen Meter bis zum ersten Felsen zurück,
der unten in der Bucht stand. Der Boden war steinig.
Mahay vergewisserte sich, daß keine Eingeborenen-Wachen
herumstanden.
Die Lagerfeuer am Strand waren bis auf winzige glühende Reste
herabgebrannt:
Im Schutz der Dunkelheit schlich der kräftige Inder an der
steil neben ihm aufragenden Felswand entlang.
Der Abstieg hatte ihn, wenn seine Uhr ihn nicht im Stich
ließ, etwas mehr als zwei Stunden gekostet. Welche Zeit
wirklich auf der einsamen Insel herrschte, wußte er nicht.
Jedenfalls wurde es Nacht. In Manchester war es jetzt wenige Minuten
nach zwanzig Uhr… Auf mitteleuropäische Zeit war sein
Chronometer noch eingerichtet. Das ließ er auch so.
Die erste Höhle war dunkel. Dennoch schlich der Inder auf
Zehenspitzen hinein. Das Loch im Berg war groß und diente als
eine Art Lager für die Eingeborenen.
Kisten und Truhen standen darin, Segeltuch bester Qualität,
Taue und Haken hingen an den Wänden. Hier war all das gesammelt,
was an Treibgut in diese und wahrscheinlich andere Buchten geraten
war.
Der Inder verließ die Höhle.
In der folgenden brannte Feuer. Er sah den flackernden Widerschein
an den rauhen, rissigen Wänden.
Rani Mahay schob sich näher heran, ging hinter einem
Mauervorsprung in Deckung und hatte von hier aus eine hervorragende
Übersicht.
Die Feuerstelle brannte mitten in der Höhle, die
offensichtlich mehreren Familien Schutz und Unterkunft bot.
Rani sah hinten in den Wandnischen Frauen und Kinder liegen. Sie
hatten die Beine angezogen oder lagen ausgestreckt. Einige
Eingeborenen-Frauen hatten ihre Kinder im Arm. Die meisten lagen wie
die Tiere auf dem blanken Boden, andere besaßen als Unterlage
große Palmblätter oder bastgeflochtene, grobe Matten,
andere wiederum hatten etwas von dem Treibgut mitgeschleppt.
Tücher und Decken benutzten sie als Unterlagen.
Mahay sah junge Krieger auf dem Boden liegen und alte, grauhaarige
Männer, spindeldürr und mit langen, buntgefärbten
Röcken bekleidet.
Die Alten an der Feuerstelle legten trockene Holzscheite nach. In
der Höhle herrschte eine furchtbare Luft, in der Mahay die Augen
tränten und er zu ersticken glaubte.
Außer den Eingeborenen teilten mehrere Schweine und Ziegen
den Wohnbereich mit ihnen. Aus dem Hintergrund vernahm der Inder das
Gackern eines Huhns.
Der Inder beobachtete eine Weile die Szene und zog sich dann
zurück. In die dritte Höhle warf er nur einen
flüchtigen Blick. Genau das gleiche Bild.
Aber dann kam die vierte.
Schon äußerlich – durch den riesigen und
verzierten Eingang – unterschied sie sich von den anderen. Bevor
Mahay es riskierte, auch sie zu betreten, vergewisserte er sich,
wieviel Höhlen es überhaupt gab.
Rechts neben dem großen Eingang gab es nochmals drei. Dann
waren es genau – sieben! Sieben – eine magische
Zahl…
Die mittlere Höhle war der Ort, an den man den
Schiffbrüchigen gebracht hatte.
Während der Zeit des Abstiegs hatte Mahay immer auf seine
Umgebung geachtet und die Eingeborenen vor den Höhlen und in der
Bucht aufmerksam beobachtet. Er hatte weiter nichts
Außergewöhnliches feststellen können. Demnach stand
das, was man mit dem Fremden im Schilde führte, noch bevor. Oder
der Mann war bereits gestorben, und es würde überhaupt
nichts passieren. Dies alles aber
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