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Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe

Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe

Titel: Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Willen unter Kontrolle gehalten. Wenn Gefahr
drohte, dann setzte er diese Fähigkeit auch bei Menschen ein, um
– wie in diesem Fall – sein Leben zu retten.
    Die Verwirrung der Insulaner war groß. Schreiend liefen sie
nach allen Seiten davon, als die Krieger die Speere und Äxte
nicht gegen die Feinde schleuderten, sondern sich damit
angriffen.
    Mahay, der bis über die Knöchel durch das Wasser watete,
gewann wertvolle Zeit.
    Und die brauchte er auch…
    Über die rechte Seite der steilen Felsen aus der Bucht zu
fliehen, war ein selbstmörderisches Unternehmen.
    An den glatten Wänden hochzukommen, schien einem einzigen
Mann schon fast unmöglich. Mit einem Geschwächten auf den
Armen hätte es an Zauberei gegrenzt.
    Rani wünschte sich in diesen alles entscheidenden Minuten
Danielle herbei. Sie hätten zwischen ihm und der Flut der Feinde
eine Flammenwand entfacht, mit der die Eingeborenen eine Zeitlang zu
tun gehabt hätten.
    Er konnte sie nur kurzfristig aufhalten. Je weiter er sich von
ihnen entfernte, desto schwächer wurde der Einfluß, den er
auf ihren Willen ausüben konnte.
    Um so schneller und übersichtlicher mußte er
handeln.
    Er setzte seine ganze Hoffnung in die Kanus.
    Es waren insgesamt fünf, die auf dem flachen, steinigen
Untergrund standen.
    Die ersten vier stieß Mahay in das gurgelnde Wasser, wo sie
rasche zwischen den Klippen zu schaukeln begannen und dagegen
geworfen wurden. Dann kehrte er zu dem hintersten Kanu zurück,
in dem er den Seemann zurückgelassen hatte.
    Er schob es ins Wasser, sprang hinein und paddelte wie von Sinnen,
um erstens den anrennenden Eingeborenen zu entkommen und zweitens das
Boot gefahrlos durch die Klippen zu steuern.
    Die Insulaner kamen kreischend näher, liefen durch das
Wasser, stellten sich auf die Klippen und schleuderten ihre Speere
nach den Fliehenden. Bei dem starken Wellengang und dem Schaukeln des
Kanus war ein Zielen praktisch unmöglich. Mahay und sein
Begleiter bekamen keine Schramme ab.
    Rani zwang kurzfristig einige Insulaner unter seinen Willen, als
sie ein Kanu eingefangen hatten und damit die Verfolgung aufnahmen.
Er veranlaßte sie zu wenden und mit den Wellen solange gegen
eine Klippe zu steuern, bis der Bug des Bootes platzte wie eine reife
Frucht.
    Die Wilden fielen ins Wasser und wurden von den
Stammesangehörigen herausgefischt.
    Mahay befand sich bereits jenseits der Klippen. Hier war das
Wasser ruhiger.
    Als er hinter dem Felsvorsprung war, ebbte der Lärm ab. Die
Schreie der Eingeborenen erreichten sie nicht mehr.
    Nur noch das sanfte Plätschern der Wellen war zu hören
und das Plätschern, wenn er die Paddel eintauchte.
    Mahay versuchte so schnell wie möglich, dem Gefahrenbereich
zu entgehen. Ein ausgedehntes Schilfrohrfeld kam ihm zu Hilfe.
    Er steuerte hinein. Die mehr als mannshohen Gräser boten
einen ausgezeichneten Schutz.
    Im seichten Wasser, nahe am Ufer, paddelte er langsam dahin. Immer
wieder warf er einen Bück zurück.
    Die Eingeborenen hatten offensichtlich Schwierigkeiten, ihre
Verfolgung zu organisieren. Die Kanus waren weit hinausgetrieben
worden. Sie zurückzuholen, kostete Zeit.
    Mahay kam in einen ufernahen Bezirk, wo mächtige Bäume
die Bucht zierten. Luftwurzeln, so groß, daß ganze
Eisenbahn-Waggons unter ihnen hätten durchfahren können,
bildeten einen mächtigen Brückenbogen.
    Alle diese Vorteile nutzte Rani Mahay aus.
    Aus der Ferne hörte er einige Male Zurufe in der Sprache der
Wilden und nahm auch ein Kanu wahr, das mit bis an die Zähne
bewaffneten Eingeborenen besetzt war. Aber in gefahrloser Entfernung
glitt es durch den Schilfrohr-Dschungel.
    In einer kleinen Bucht legte Mahay an, zog das Kanu an Land und
hob dann den geretteten Seemann aus dem Boot.
    Auf einem gewundenen Pfad stieg der Inder die Anhöhe
hoch.
    Am Himmel in nördlicher Richtung sah man einen
zerfließenden, schwachen Schein. Ein rötliches Licht…
Dort war ein Vulkankegel, der sein Blickfeld begrenzte.
    Offenbar war dies eine Vulkaninsel.
    Mahay zog sich ganz auf die bewaldete Anhöhe zurück. Von
dort aus konnte er einige Buchten und das offene Meer
überblicken.
    Er sah, daß zwei Kanus mit Eingeborenen schließlich
unverrichteterdinge wieder den Weg zurückkehrten, den sie
gekommen waren.
    Der Inder bettete den erschöpften Fremden auf den weichen
Boden. Aus der Ferne erscholl ein dumpfes, leises Grollen. Es kam aus
dem Berg. Der Vulkan machte sich bemerkbar, und ein brenzliger Geruch
lag in der Luft.
    »Etwas… erwischt uns

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