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Macabros 096:  In der Arena der Drachentöter

Macabros 096: In der Arena der Drachentöter

Titel: Macabros 096: In der Arena der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Freund.«
    Evans hatte nur mit halbem Ohr hingehört. Die ganze Zeit
musterte er das Motiv. »Es kommt mir irgendwie – anders
vor«, bemerkte er schließlich. »Haben Sie etwas daran
verändert?«
    Balmore und Bowles wechselten rasch einen Blick.
    »Nicht verändert, Mister Evans«, sagte John
Balmore. »Es ist das gleiche Amulett. Das Motiv – ist in
der letzten Nacht von selbst herausgekommen…«
    Evans sah aus, als hätte er in eine saure Zitrone gebissen.
»Jetzt machen Sie aber Scherze mit einem alten
Mann…«
    »Ich sage Ihnen die Wahrheit. Ich wußte, daß es
nicht leicht sein würde, es Ihnen zu erklären. Aber das ist
der Grund, weshalb wir hier sind. Mit dem Amulett geht etwas vor, und
von ihm geht eine Ausstrahlung aus, die das Leben meines Freundes
beeinflußt. Auf Einzelheiten möchte ich nicht eingehen.
Nur eins ist für uns wichtig, herauszufinden, wer Ihnen das
Amulett brachte.«
    Evans betrachtete sich das Objekt mit dem unheimlichen Janus-Kopf
noch eine Weile und gab es dann zurück. »Wie Sie wissen,
habe ich damals nur die Bücher gekauft. Das Amulett lag
dazwischen. Ich weiß nichts über seine Wirkung, nichts
über seine Identität. Ich kenne allerdings den Mann, der
mir die Bücher brachte…«
    »Na, wunderbar!«
    Evans winkte ab. »Ob das so wunderbar ist, wird sich noch
herausstellen müssen. Vielleicht wußte derjenige, der mir
die Bücher verkaufte, selbst nichts über den Gegenstand,
der dazwischen lag.«
    »Wir werden den Mann danach fragen…«
    »Dann bin ich ebenso gespannt darauf wie Sie, Sir. Billy hat
nämlich nie darüber gesprochen.
    Dabei ist er doch sonst so gesprächig. Das wundert mich. Der
alte Knabe scheint wirklich nichts davon geahnt zu haben, das
können Sie mir glauben…«
    »Sie wissen also, wer die Sachen gebracht hat?«
    »Natürlich, Billy Keithel. Es vergeht kaum ein Tag, an
dem er nicht das Geschäft betritt. Er hat immer etwas
anzubieten. Er stöbert in Kellern und auf Dachböden, findet
etwas beim Sperrmüll oder staubt bei seinen Verwandten ab, das
er dann bei mir zu Geld macht…« Sie hätten bestimmt
noch einiges weiteres Interessantes über Billy Keithel
gehört, wäre in diesem Moment nicht die Tür
aufgegangen. Die kleine silberfarbene Glocke schlug an. Ein
Mädchen, etwa dreizehn Jahre alt, trat ein.
    »Das ist Susan«, stellte der
Antiquitätenhändler fröhlich fest. »Sie hat noch
nie etwas bei mir gekauft, aber dafür bringt sie mir oft die
schönsten Sachen. Was hast du denn heute dabei, Susan?«
    »Nichts Besonderes, Mister Evans. Einen Stoß alter
Zeitschriften…«
    Sie wuchtete die große Einkaufstasche, die sie mit sich
schleppte, auf die Theke und begann ihre ›Ware‹
auszupacken. »Alte Illustrierten sind dabei, die meisten noch
aus der Zeit vor dem Krieg. Ich hab’ sie von meiner Grandma
bekommen. Außerdem ein paar neuere Magazine und
Zeitschriften…«
    Sie packte die Sachen stoßweise auf den Ladentisch.
Über die alten Zeitschriften zeigte Evans sich erfreut, fragte,
was das Mädchen dafür haben wolle, und akzeptierte den
Preis, ohne zu handeln.
    Die neueren Zeitschriften behielt er auch da und bezahlte ein paar
Pennys dafür. Während er dem Mädchen das Geld
aushändigte, blätterten John Balmore und Vincent Bowles in
den obenauf liegenden Magazinen.
    Es war eine Zeitschrift dabei aus Kunstdruckpapier, erst wenige
Monate alt. Sie sah noch neu aus, und der Titel – in bizarren,
wunderlichen Lettern gedruckt – fiel gerade Balmore sofort ins
Auge.
    ›Amazing Tales‹ hieß das Magazin. Es erschien in
mehreren Sprachen und wurde auch in England regelmäßig
ausgeliefert.
    John Balmore hatte trotzdem noch nie etwas von ihr gehört und
gesehen. Dabei war die Thematik gerade für ihn hochinteressant.
Das alles fiel in seine Interessensphäre.
    Hellsehen, Parapsychologie, Okkultismus und Magie standen im
Mittelpunkt.
    Die Artikel waren fesselnd geschrieben, die Fotos
hervorragend.
    Balmore war sofort Feuer und Flamme. »Die Magazine sind etwas
für mich, Vince. Such’ alle anderen heraus, die du finden
kannst. Ich nehm’ sie alle mit…«
    Der Antiquitätenhändler verabschiedete sich gerade von
seiner kleinen Besucherin, und Bowles wollte die Zeitschrift, die er
in Händen hielt, für Balmore zur Seite legen, als er
plötzlich stutzte.
    »Heh, das gibt’s doch nicht«, entfuhr es ihm
unwillkürlich.
    Balmore blickte auf. »Was ist?«
    Bowles preßte die Augen zusammen und öffnete sie
wieder. Er wurde um eine Spur blasser.

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