Macabros 096: In der Arena der Drachentöter
können.
»Dies ist dein Ende, Hellmark. Lange habe ich es
herbeigesehnt, immer hast du mir einen Strich durch die Rechnung
gemacht – aber diesmal ist dein Tod vorprogrammiert. Alle, die
uns besonders verbunden sind, auf ihren Welten alles für uns
tun, dürfen teilhaben an deinem Untergang. Die Zukunft, die sie
gesehen haben – wird für dich zur Gegenwart!«
Korganzan schnaubte. Ein Feuerstrahl raste aus seinem Maul.
Hellmark sah das Unheil kommen, ließ sich zur Seite fallen und
entging dem ersten Angriff.
Der Koloß wälzte sich auf ihn zu, verwirrt und
beunruhigt hielt Hellmark das Schwert in der Hand.
Ein normales Schwert! Damit konnte er diesem Ungetüm nicht
mal eine Kratzer beibringen. Mit dem ›Schwert des Toten
Gottes‹ aber hätte die Berührung mit der Spitze
genügt, um es tot zusammenbrechen zu lassen!
Der Kampf war entschieden, noch ehe er richtig begann.
Darüber war sich Björn Hellmark im klaren.
Und dem Feuer ein zweites Mal ausweichend, zog er die Konsequenzen
daraus.
Er nutzte die letzte Chance, die er hatte. Er riß die
Dämonenmaske aus seiner Tasche und zog sie über seinen
Kopf.
Der Koloß brüllte, daß es klang wie
Donnergrollen. Er bäumte sich auf, während Hellmark sich
hochschraubte und langsam auf den Dämon zuging.
Die Wirkung zeigte sich. Die Dämonenmaske sprach an.
Schwefelgelbe Dämpfe drangen zwischen den Schuppen aus dem
Körper des Ungetüms. Die massigen Beine knickten ihm weg,
wurden weich und lösten sich auf wie ein Gebilde aus Staub.
Die riesige Wolke, die gleich darauf durch die Arena wehte, war
nur der Auftakt für das, was noch geschah.
Aufregung in den Rängen… Alles war auf der Flucht, auch
Gor Mlak und Apokalypta.
Mit dieser Wende hatten sie nicht gerechnet.
Zu früh triumphiert!
Sie hatten entweder nicht einkalkuliert, daß er die
Dämonenmaske nicht dabei hatte – oder ihre Wirkung auf
Korganzan unterschätzt. Vielleicht hatten sie auch nicht damit
gerechnet, daß er noch in der Lage sein würde, nach ihr zu
greifen. Denn die Nähe der Dämonenmaske allein hatte
Korganzan nichts ausgemacht. Erst ihr Anblick…
Die schwefelgelbe Wolke verwehte, und der Todesschrei eines Wesens
der Finsternis verebbte schaurig klagend.
In dem allgemeinen Aufbruch ereignete sich Chomools Ankunft.
Der Platz jenseits des weit offen stehenden Haupttores war mit
Menschen überfüllt.
Sie blieben zurück, Chomool allein ging auf ihn zu.
Hellmark nahm die Dämonenmaske ab und griff wieder nach
seinen Schwert.
Sollte es weitergehen? Er konnte kaum noch auf den Beinen
stehen .
»Nein«, sagte der wahre Chomool lautlos in Gedanken zu
ihm. »Kein weiterer Kampf. Ich hatte das Glück zu schauen
und – zu hören. Der Sieger – bist du! Du hättest
ihn töten können, als du ihm das Schwert aus der Hand
schlugst. Du bist bis zu diesem Zeitpunkt von dem Gedanken
ausgegangen, wirklich Chomool vor dir zu haben. Auch wenn es nicht so
gewesen ist…« und mit diesen Worten kamen die
Erklärungen, die ihm verständlich machten, welches
Schicksal man dem König der Drachentöter zugewiesen hatte.
Während er begriff, vermittelten seine Überlegungen dem
anderen das, was er erlebt hatte. Dies wiederum zog nach sich,
daß weitere Erklärungen folgten.
So begriff er, daß die Bilder in der Höhle der
Unterwelt teils aus der Vergangenheit stammten, teils durch
dämonischen Einfluß neu belebt worden waren. Hinzu
gekommen waren Halluzinationen und Kräfte, die von Shomk
ausgingen. Es gab ihn wirklich. Aber er war vertrocknet, existierte
in seinem Ruhezustand, und man konnte den Schleim-Koloß nicht
töten. Man konnte nur diesen Tabu-Ort meiden. Nicht umsonst
ereigneten sich dort manchmal rätselhafte Dinge, die auf den
dämonischen Kraftstrom zurückzuführen waren, der vor
langer Zeit auf die Welt Xanoeen ausgeübt wurde.
Shomk starb ab, als Menschenopfer verneint wurden, aber er konnte
wieder zum Leben erwachen, wenn die aus dem Dämonenreich ihm
dazu verhalfen.
Er erfuhr abermals von der Prophezeiung.
Es gab sie tatsächlich. Irgendwann sollte einer kommen, der
nie zuvor diese Welt betreten hatte.
»Ob allerdings du das bist, kann ich nicht sagen«,
beendete Chomool seine telepathische Mitteilung. »Du hast den
Kampf gesucht, und ich gehe davon aus, daß du der Sieger bist.
Ich bin dir zu Dienst, denn du hast – so glaubtest du –
mein Leben verschont. Du erwartest eine Botschaft von mir. Ich gebe
dir, was ich zu geben vermag…«
»Aber nicht in diesem Moment, nicht
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