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Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Titel: Macabros 097: Das Grab in Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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saalartige Raum unterschied sich von allem anderen, was er
bisher auf dem Weg hierher gesehen hatte.
    Er hatte so etwas wie eine Einrichtung.
    Es gab Sitzbänke aus blank geschliffenem Stein. Er war grau
und schwarz.
    Die Bänke flankierten einen Weg, der schnurgerade auf einen
würfelförmigen Altar zuführte. Dieser Altar war nur
halbhoch und reichte Heilmark bis zu den Knien. Seine Form war
ebenfalls bemerkenswert.
    Die Oberfläche war leicht gewölbt und hatte in der
Musterung Ähnlichkeit mit dem Panzer einer
Schildkröte…
    Unwillkürlich hielt Björn sich die Skizze vor Augen, die
er sich eingeprägt hatte.
    Ak Nafuurs Zeichnung stimmte mit diesem überdimensionalen
Gebilde überein. Nur einen feinen Unterschied gab es.
    Die Strahlen, die sich von den Seiten her in der Mitte des
›Panzers‹ trafen, bildeten auf dem Altar keinen dichten
Punkt, sondern eine Schale, in die man etwas legen konnte. Hinter dem
Altar wölbte sich die Wand nach vorn. Schwach waren Malereien
darauf zu erkennen, die fremdartige Geräte zeigten. Die Szenen
waren zu verblaßt, um sie erkennen zu können. Rechts und
links in der Wand hinter dem Altar gab es einen runden Einschnitt, in
dem spiralförmig gewundene, steinerne Treppen direkt in das
zyklopenhafte Mauerwerk und nach oben zu führen schienen.
    Dies alles nahm Hellmark nur beiläufig wahr.
    Sein Hauptinteresse galt dem Altar.
    Während der Mann von Marlos darauf zuging, öffnete er
den Beutel an seinem Gürtel.
    Eine runde, glatte und blaue Fläche wurde sichtbar.
    Björn nahm mit der Linken den Totenkopf aus dem
Behältnis, während er mit der rechten Hand das ›
Schwert des Toten Gottes‹ umklammert hielt, bereit, es sofort
einzusetzen, wenn die Situation es erforderlich machte.
    Der Totenschädel grinste ihn an mit einem breiten Mund, der
bis dahin reichte, wo ein Mensen seine Ohren sitzen hatte. Feine
dünne Löcher in den Seiten unterhalb der Schläfen
zeigten an, wo die Gehörgänge einst lagen.
    Der Schädel war kugelrund wie ein Ball, und ebenso rund waren
die Augenlöcher. Der Kamm, der normalerweise auf dem kahlen Kopf
eines Guuf wuchs und bis in den Nacken reichte, fehlte völlig.
Eine Nahtstelle mitten auf dem Kopf war der klägliche Rest
dieses Auswuchses.
    Die Schale auf dem gewölbten Altar und der Halsansatz des
Guuf-Schädels hatten dieselbe Größe!
    Björn setzte den Totenkopf in die Schale.
    Er saß fest und unverrückbar auf einem Dorn, der wie
ein Nippel mitten aus der Schale ragte und sich augenblicklich
verdickte, als der Knochenhals wie ein Handschuh über ihn
gestülpt wurde.
    Als Björn nochmal versuchte, den Schädel abzunehmen,
gelang es ihm nicht mehr. Er saß wie angewachsen in der
Schale.
    Die Luft um ihn herum wurde um einige Grade kälter. Er
fröstelte.
    Die Lichtverhältnisse veränderten sich. Die Wände
begannen zu glühen, als hätte eine unsichtbare Hand einen
Schalter betätigt, der verborgene Lichtquellen in Gang
setzte.
    Das schwache Glühen wurde von der Luft aufgenommen und legte
sich auch auf den Totenschädel.
    Der wurde durchsichtig wie Glas, und dann bewegte sich der breite
Knochenmund…
     
    *
     
    Er rauchte eine Zigarette nach der anderen und ging in seiner
Bibliothek auf und ab.
    Professor Phil Harrison trug seinen beigen Samtmantel, der mit
einer brauen Passe eingesäumt war.
    Der grauköpfige Mann, der sonst die Ruhe selbst war, verglich
seinen Zustand mit dem eines aufgescheuchten Huhns.
    Auf dem großflächigen Schreibtisch, der ein Drittel der
Bibliothek benötigte, lagen aufgeschlagen mehrere dickleibige
Bücher.
    Harrison hatte sich nach seiner Rückkehr nach Hause sofort in
seine Schriften vergraben und versuchte, einen vergleichbaren Fall
wie den von Shoam geschilderten auszugraben.
    Es gab zahlreiche dokumentierte Fälle von Wiedergeburt. Aber
es gab nichts, was den Vergleich mit der grauenvollen Vision des
Inders standgehalten hätte.
    Harrison warf auch die zuletzt nur halb angerauchte Zigarette in
den überquellenden Ascher und griff zum Telefon.
    Viermal schlug es auf der anderen Seite der Strippe an. Dann
meldete sich eine verschlafene Stimme.
    »Yeah?«
    »Was heißt hier ›yeah‹?« murrte
Harrison. »Ich denke, ich spreche mit Brian Doal.«
    »Am Apparat. Wer spricht denn da?«
    »Dein alter Freund Phil…«
    Einen Moment herrschte am anderen Ende der Strippe betroffenes
Schweigen. Dann: »Phil Harrison… das darf nicht wahr sein.
Ich glaub’, ich träum’…«
    »Du bist hellwach, Brian.«
    »Sag’

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