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Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Titel: Macabros 097: Das Grab in Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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zukommen.
    Heiße und kalte Schauer liefen durch seinen Körper.
    Etwas berührte seine Stirn, drang durch die Haut und
stieß in sein Gehirn vor.
    Er sah, fühlte, schmeckte und hörte das Todeszeichen,
dem der durch seinen Namenszug seine Seele vermacht hatte. Ohne es zu
ahnen!
    Dann erlosch die Gegenwehr, die kaum aufgeflackert war.
    Sarash knöpfte sein Hemd zu und verließ Harrisons
Bibliothek.
    Der Professor, der vor der Bücherwand zusammengebrochen war,
rührte sich, kaum daß der unheimliche Besucher die
Türschwelle hinter sich gelassen hatte.
    Benommen kam er auf die Beine.
    Sein Gesicht wirkte nicht mehr so lebendig und ausdrucksvoll, wie
man dies bei ihm gewohnt war.
    Es war fahl, und seltsam bizarre Schatten zeigten sich darauf, die
Ähnlichkeit mit der Musterung des
›Schildkrötenpanzers‹ aufwiesen.
    Harrisons Augen waren tief eingesunken, und sein Kopf hatte etwas
von einem Totenschädel angenommen.
    Der Gelehrte machte auf dem Absatz kehrt. Er warf keinen Blick
mehr auf seine aufgeschlagenen Bücher, es interessierte ihn
nicht mehr, daß sein Freund zu Besuch kommen wollte, und er
löschte auch nicht das Licht, wie es gewohnheitsgemäß
seine Art war, wenn er die Wohnung verließ.
    Phil Harrison betrat den Lift und ging gleich darauf aus dem Haus.
Er verschwand in einer dunklen Straße in den Slums, wo niemand
ihn beobachtete, niemand ihn verfolgte.
    Als er um die Straßenecke bog, näherte sich aus der
entgegengesetzten Richtung gerade ein dunkelgrauer Ford. In ihm
saß sein Freund Brian Doal.
    Wäre Doal nur wenige Sekunden früher an der Kreuzung
gewesen, hätte er noch sehen können, wie Harrison um die
Ecke verschwand.
    Doal am Straßenrand! Der Besucher war einen Kopf kleiner als
Harrison, hatte schütteres Haar und wirkte um einiges
älter. Sein Gang war nicht mehr so federnd wie der
Harrisons.
    Doal wunderte sich, daß auf sein Klingeln der elektrische
Türöffner nicht betätigt wurde.
    Harrison war offenbar so in Gedanken versunken, daß er das
Läuten nicht hörte.
    Doal drückte kurzentschlossen auf eine andere Klingel, auf
der nur der Name einer Frau vermerkt war.
    Doals Rechnung ging auf.
    »Ja?« fragte eine samtweiche Stimme durch den
Lautsprecher.
    »Ich hab’ Ihren Namen von einem Freund, Madam«,
sagte der Mann grinsend. »Sie haben noch Termine frei, nicht
wahr?«
    Der Türsummer ging.
    Doal konnte das Apartmenthaus betreten. Er fuhr mit dem Lift nach
oben und konnte es nicht lassen, in der Etage auszusteigen, in der
die Hostess wohnte. Wenigstens einen Blick wollte er auf sie
werfen.
    Sie stand bereits an der Tür und trug einen seidig
schimmernden, schwarzen Hausanzug, der hauteng anlag und einen
Ausschnitt aufwies, der viel bloßlegte.
    Brian Doal gab sich nicht als derjenige zu erkennen, der
geklingelt hatte. Er grüßte mit einem höflichen
Kopfnicken und ging weiter. Die beiden letzten Stockwerke ging er zu
Fuß.
    Vor der Wohnung seines Freundes angekommen, stutzte er.
    Die Tür war angelehnt!
    Doal klingelte, klopfte an, und als sich dann immer noch niemand
meldete, drückte er die Tür ohne Zögern vollends
auf.
    »Hallo, Phil? Bist du da? Ich bin’s! Du, deine
Wohnungstür steht offen!« Hohl hallte seine Stimme durch
die Räume.
    In sämtlichen Zimmern – außer dem Schlafraum
– brannte Licht.
    Phil Harrison hatte noch bis vor wenigen Minuten gearbeitet. Die
aufgeschlagenen Bücher sprachen dafür, und der
Zigarettenrauch hatte sich noch nicht verzogen.
    Als der Freund sich auf mehrmaliges Rufen nicht meldete, wuchs die
Unruhe des späten Besuchers. Da stimmte etwas nicht!
    Brian Doal tat das einzig Richtige.
    Er rief die Polizei an…
     
    *
     
    Als sie die Augen aufschlug, wußte sie im ersten Moment
nicht, wo sie sich befand.
    Sie erinnerte sich dann wieder an den Kampf und griff automatisch
nach ihrem Schwert. Es war nicht mehr da.
    Carminia Brado hob den Kopf.
    Das gespenstische Halblicht hüllte sie ein. Sie lag auf einem
dicken, klebrigen Polster. Eine Art Netz. Die Stränge waren
armdick – und dann kam ihr wieder in den Sinn, was im einzelnen
passiert war.
    Sie war von einem geheimnisvollen Gegner in die Höhe gerissen
und gefesselt worden.
    Die Stränge, die das Netz bildeten, waren dick
zusammengerollt und konnten offensichtlich im ausgefahrenen Zustand
eine beachtliche Länge erreichen.
    Carminia bewegte sich vorsichtig.
    Die Stränge, die wie Fesseln um ihren Körper gelegen
hatten, # waren nicht mehr darum geschlungen.
    Wo befand sie sich?
    Sie

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