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Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Titel: Macabros 097: Das Grab in Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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vermute ich. Ob
auf die gleiche Weise wie Carminia, wage ich zu bezweifeln.«
    Sie waren nur auf Vermutungen und Raten angewiesen.
    Dazu gehörte auch Carminias Stimme, die sie beide eindeutig
vernommen hatten.
    Aber nun schwieg sie.
    »Irgendwer, irgendjemand will uns in den Tunnel locken«,
murmelte der Inder.
    »Das hat er gar nicht nötig, denn einer wird bestimmt
kommen. Allein schon wegen des Altars, den ich finden
muß…« Zu gern hätte Björn Hellmark seinen
Doppelkörper entstehen lassen, um sich mit ihm einen ersten
Eindruck von der Tiefe und den eventuellen Gefahren des Stollens zu
machen. Hellmark ließ seinen Blick über die nahen
Wände und Säulen schweifen. »Vielleicht gibt es vom
Tunnel einen nach oben führenden Verbindungsweg«, teilte er
seine Gedanken dem Freund mit. »Gehen wir davon aus, daß
Carminia fliehen konnte, den Tunnel erreichte und uns
tatsächlich wahrnahm. Sie konnte noch rufen, und nun hindert man
sie daran.«
    »Das wäre eine Möglichkeit.«
    »Die andere ist die, daß man uns an der Nase
herumführt und es hier an diesem Wort, den wir bisher nicht
lokalisiert haben, etwas gibt, das sich hervorragend darauf versteht,
durch nachgeahmte Stimmen unsere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen
– und damit von etwas anderem, möglicherweise für uns
wichtigerem abzulenken…«
    »Also müssen wir beidem auf die Spur kommen.«
    »Ja«, nickte Hellmark. »Und da wir im Moment nur zu
zweit sind, gibt es nur zwei Wege…«
    »Wir hätten Whiss mitnehmen sollen«, meinte
Mahay.
    Whiss war ein Faktotum, das ein Mittelding zwischen
Schildkröte, Mensch und Vogel war und normalerweise im
Mikrokosmos lebte. Dort war ihm Rani Mahay begegnet und hatte ihn aus
gefahrvoller Situation befreit. Seit dieser Zeit waren die beiden
unzertrennlich.
    Nur im Moment klappte es nicht so mit Whiss’
Anhänglichkeit.
    »Mit Whiss können wir vorerst nicht rechnen,
Rani.«
    Das letzte Abenteuer, in dem der kleine Kerl, der die
Größe eines Raben besaß, eine entscheidende Rolle
spielte, hatte an seinen paranormalen Kräften gezehrt.
    Seit dieser Zeit schlief er, um sich zu regenerieren. Seit vier
Tagen hatte kein Mensch ihn mehr gesehen.
    Eine Begleitung Whiss’ hätte unter Umständen ein
rascheres Vorwärtskommen bedeutet. Die
außergewöhnlichen Fähigkeiten des kleinen Kobolds
wären ihnen sicher zugute gekommen.
    »Wir müssen sehen, wie wir aus dem Dilemma herauskommen,
ohne dabei zu riskieren, daß er an Entkräftung
stirbt…«
    Rani Mahay übernahm den Part des Zurückbleibenden, der
die gewaltige, offensichtlich unterirdische Kathedrale beobachten und
Ausschau nach den Verschollenen halten sollte, während
Björns Aufgabe es war, den ›Tunnel der Verzweifelten‹
zu durchwandern, in der Hoffnung, den Altar zu finden, um den
Totenkopf des Guuf-Magiers zum Sprechen zu bringen.
    Ohne weiter Zeit zu verlieren, drang er in den Tunnel ein.
    Mahay sah dem Freund solange nach, bis er ihn nicht mehr
wahrnehmen konnte. Dann war eine Zeitlang in der Tiefe des Stollens
noch der Lichtkegel der Taschenlampe zu sehen. Auch er wurde
schließlich von der Dunkelheit geschluckt.
    Alles war wieder ruhig und still.
    Björn Hellmarks Sinne waren aufs äußerste
gespannt.
    Er lief ständig an der rechten Wand entlang. Die
gegenüberliegende und die Decke über ihm waren zu weit
entfernt, als daß er sie hätte erreichen können.
Selbst dieser Tunnel, von dem er nicht wußte, welche Bedeutung
ihm wirklich zukam, gab Zeugnis von der ungeheuerlichen
Größe und Weite der domartigen Halle.
    Hellmark kam rasch voran, da er den Lichtstrahl ständig vor
sich herführte und auf diese Weise sah, wohin er lief.
    Der Weg war eben und trocken. Es gab keine Spalten und Nischen in
den Wänden, worin sich ein Gegner hätte verstecken
können.
    Nur eins fiel ihm auf: je tiefer er ins Ungewisse vordrang, desto
mehr erweiterte sich der Stollen.
    Er bekam die Ausmaße einer Halle, die durch einen tief
heruntergezogenen Durchlaß von einer zweiten getrennt war.
    Björn rechnete ständig damit, daß sich etwas
ereignete, doch alles blieb ruhig.
    Und gerade diese Ruhe war es, die ihn erst recht irritierte. Nach
dem Kampfgetümmel und dem Aufwand von vorhin paßte diese
geradezu friedliche Stille nicht.
    Er hatte das Gefühl, aufmerksam beobachtet zu werden, und
dies wiederum veranlaßte ihn, noch schneller zu laufen.
    Er mußte den Totenschädel an Ort und Stelle
bringen.
    Dann kam der dritte Durchlaß. Und das war das
Stollenende.
    Der

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