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Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Titel: Macabros 097: Das Grab in Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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doch die Gegner
niederzuzwingen.
    Hellmark ging zum Altar und wollte den Totenkopf von dem Aufsatz
nehmen.
    Der blaue Schädel, der wieder eine undurchsichtige Struktur
angenommen hatte, saß wie angegossen.
    Er ließ sich nicht mehr abnehmen. Hellmark konnte machen,
was er wollte.
    »Ich werde zurückkommen, Ska-Um«, stieß er
aufgebracht hervor. »Und wir werden gemeinsam einen Weg finden,
um die Barriere niederzureißen. Du kennst eine
Möglichkeit, dessen bin ich sicher. Wenn du mir diesen Weg nicht
zeigst, wird es dein Schaden sein. Dann wird deine Rückkehr
hierher nur von kurzer Dauer gewesen sein. Ich spalte deinen
Schädel in vier Teile, darauf kannst du dich
verlassen…«
    Er umrundete den rätselhaften Altar. Der Totenschädel
schwieg beharrlich.
    Das ›Schwert des Toten Gottes‹ kampfbereit in der
Rechten, stürzte der Mann von Marlos auf die linke Treppe zu,
die im Mauerwerk verschwand.
    Steil und scharf gewunden führten die Stufen in gespenstische
Dämmerung.
    Die Wände, die ihn umgaben, waren nicht glatt. Sie sahen
wellig, gerippt aus, so daß sich ihm unwillkürlich der
Eindruck aufdrängte, er würde durch einen gigantischen
Schlund aus Stein wandern.
    Anfangs kam Hellmark rasch vorwärts. Je höher die Treppe
wurde, desto langsamer wurde er. Die Kräfte ließen nach.
Aber er verhielt nicht, um eine Pause einzulegen.
    Auch die längste Treppe ging mal zu Ende.
    Und plötzlich spürte er einen kühlen Luftzug.
    Wind!
    Der Geruch von Salzwasser streifte seine Nase…
    Von diesem Moment an lagen noch rund dreißig Stufen vor
ihm.
    Dann änderte sich der Lichtstrahl, die stickige Treibhausluft
wich einer frischen Brise, und vor ihm dehnte sich steiniger Strand,
an den die Wellen eines dunklen Meeres fluteten. Die Spitzen der
Wellen waren schaumbedeckt.
    Der Himmel glühte in der Ferne in einem dunklen,
rätselhaften Rot. Riesige Wolkenberge wälzten sich dicht
über dem aufgewühlten Meer, aus dem manchmal schaumige
Fontänen sprangen, als würde es kochen.
    Dann sah Hellmark das Grab. Das Herz des blonden Abenteurers
stockte, und es schien, als wolle es für immer stehen bleiben.
Er sah das Grab – Carminia Brados!
     
    *
     
    Sie schlug um sich, strampelte mit den Beinen und suchte irgendwo
nach einem Halt.
    Aber den gab es nicht.
    Sie raste immer schneller werdend in den Abgrund. Die Luft pfiff
um ihren Kopf, ihr langes, schwarzes Haar wehte wie eine Fahne hinter
ihrem Kopf.
    Die winzige Gestalt unten am Boden kam genau so rasend
näher.
    Mit fiebrig glänzenden Augen erkannten sich beide.
    »Rani!« röchelte Carminia Brado.
    »Carminia?!« stieß der Inder hervor, als er die
weibliche Gestalt aus der Höhe herabsausen sah.
    Im hellen Licht, das die neun unheimlichen Köpfe in der
Höhe verursachten, entging dem Inder und auch Carminia
nichts.
    Sie war bei vollem Bewußtsein und erkannte die tödliche
Gefahr mit jeder Faser ihres Herzens.
    Sie war noch fünf Meter vom Felsenboden entfernt.
    Sie würde darauf zerschmettern!
    Auch Rani Mahay konnte an diesem grausamen Schicksal der
Brasilianerin nichts ändern. Selbst wenn er noch in die Flugbahn
der Brasilianerin sprang und versuchte, die Wucht ihres Aufpralls mit
seinem Körper aufzufangen, würde er den sicheren Tod der
Frau nicht verhindern können.
    Carminia kam auf ihn zu wie ein Geschoß.
    Da schwang etwas wie ein riesiger dunkler Pendel von der Seite her
in sein Blickfeld.
    Mahay erhielt einen Stoß in die Seite, daß ihm die
Füße unterm Leib weggerissen wurden, und er
stürzte.
    Carminia schrie.
    Zwei Meter über dem Boden war der mächtige Tentakel da,
schlang sich ruckartig um ihren Leib und schwang sie über den
Felsboden.
    Mahay, der herumrollte, stöhnte, als er das Unheimliche
sah.
    Zum zweiten Mal registrierte er die gewaltige Tentakel, die schon
mal in Erscheinung getreten war und Carminia entführt hatte.
    Nun war sie zu ihrem Lebensretter geworden.
    Aber aus einem makabren Grund!
    Carminia Brado war nichts weiter als ein Spielball in den Klauen
eines unfaßbaren Geschöpfs, das in schwindelerregender
Höhe in seinem Tentakelnest lauerte und dem nichts in der Tiefe
entging.
    Carminia war und blieb Gefangene. Ihr Tod war beschlossene
Sache… Ihr Schicksal sollte sich jedoch nicht durch einen Sturz
aus der Höhe erfüllen, sondern in den Reißzähnen
der totenkopfähnlichen Schädel, die sich ein grauenvolles
Spiel ausgedacht hatten.
    Carminia Brados unerwartete Rettung veranlaßte den Inder,
alles auf eine Karte zu setzen und

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