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Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Titel: Macabros 097: Das Grab in Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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aus der vorübergehenden
Rettung eine dauernde zu machen, wenn es ging.
    Im Geisterlicht der Köpfe schwebte Carminia, umklammert von
einer weichen, elastischen und armdicken Tentakel, direkt über
dem Inder.
    Wie von einer Tarantel gebissen, sprang Mahay plötzlich in
die Höhe.
    Er holte aus und schlug mit ungeheurer Wucht zu.
    Die Schwertklinge sauste auf den dicken, weichen Arm herab und
hackte tief in das Fleisch des unfaßbaren Lebewesens. Eine
kränklich aussehende, grünrote Brühe spritzte aus der
tiefen Wunde.
    Ein zweiter Hieb mit dem anderen Schwert, noch ehe er das erste
aus der Tentakel gezogen hatte.
    Der Schlag von links, unmittelbar über Carminia Brados Kopf,
trennte die weichen, elastischen Muskelstränge bis auf wenige
Fasern durch.
    Ein wildes, urwelthaftes Brüllen raste durch die
unterirdische Kathedrale des Bösen, in der die Dämonen
hausten, in der Arson und Danielle verschwunden waren, in der
Klaschuk sein Todesnest hatte.
    Carminia reagierte und half mit, dem Unheil entgegenzuwirken.
    Sie warf sich in einer Drehbewegung herum. Mahay kam ihr zu Hilfe,
ehe der schlaffe Greifarm durch einen anderen ersetzt werden
konnte.
    Ein Ruck – und die letzten Fasern rissen durch wie dünne
Fäden.
    Das grün-rote Blut ergoß sich über sie beide wie
eine Dusche.
    Carminia fiel in Mahays Arme. Der rannte sofort seitwärts
davon.
    »Danke, Rani, danke«, stammelte Carminia, die die Wende
der Dinge noch nicht begreifen konnte.
    »Keine Zeit für Lobeshymnen! Noch haben wir’s nicht
geschafft. Den Armreif, schnell, Carminia!«
    Darauf setzte er jetzt seine ganze Hoffnung.
    Carminia drehte mit zitternder Hand Velenas Armreif in die
entsprechende Richtung.
    In der gleichen Sekunde sah man sie nicht mehr. Und die gleiche
magische Tarnkraft wirkte sich auch auf Rani Mahay, den Koloß
von Bhutan, aus.
    Alles, was Carminia berührte, wurde ebenfalls unsichtbar.
    Mehrere Riesententakel schwangen wie titanenhafte Lianen von der
weit entfernten Decke herab, die mindestens achtzig bis hundert Meter
entfernt lag.
    Die glühenden Köpfe begannen zu flackern, das Licht um
sie herum wurde unruhig und blaß, erlosch aber nicht ganz. Mit
ungeheurer Kraft rasten sie an den endlos langen Tentakeln in die
Tiefe, als würde eine Kabeltrommel aufgerollt.
    Vier, fünf, sechs Riesententakel klatschten auf den Boden. An
ihnen waren keine Köpfe befestigt. Wie Saugnäpfe
fraßen sie sich fest und bildeten einen Wald, durch den
Carminia und Rani, Hand in Hand, laufen mußten.
    Die beiden Menschen befanden sich noch längst nicht in
Sicherheit.
    Sie waren zwar unsichtbar und konnten von den zuckenden Tentakeln
und den suchenden Köpfen nicht optisch wahrgenommen werden
– doch sie waren deswegen nicht körperlos. Wenn sie eine
Tentakel berührten, würde das ein Alarmzeichen für
Klaschuk sein, der sofort zupacken würde, auch wenn er sie nicht
sah.
    Das Ungeheuer tobte vor Schmerz und Wut.
    Wie gigantische Peitschen ließ es die dicken Tentakeln durch
die Luft sausen. Alles ringsum die beiden Fliehenden schien zu leben,
zu atmen.
    Das Ziel der beiden Marlos-Bewohner war jener Fixpunkt, an dem sie
von der Insel aus materialisiert waren.
    Erst mal ’rauskommen aus dem Dilemma und die Gefahr hinter
sich bringen, das war die Devise dieser entscheidenden Sekunden.
    Ein Schwert hatte Mahay bei seinem Rettungsversuch
eingebüßt. Es lag auf dem Boden und wurde von Klaschuk
emporgerissen, gepackt und mehrfach zerbrochen.
    Die Tentakel, mit denen er diese Handlungen vornahm, waren
dünner und wirkten auch äußerlich kompakter. Rani
wurde unwillkürlich an Hartgummistränge erinnert…
    Geduckt liefen der Inder und die Frau, deren Herz wie rasend
schlug und die wegen der durchgemachten Strapazen nicht so schnell
vorwärts kam wie sonst, quer durch die riesige domartige
Halle.
    Die flackernden Totenköpfe mit den gefletschten Gebissen
glitten wie rachedürstende Gespenster durch die aufgewühlte
Luft.
    Der Weg zu dem angestrebten Punkt war ihnen versperrt!
    Wie die Stämme in einem riesigen, undurchdringlichen
Zauberwald standen die massigen Tentakel vor ihnen und bildeten eine
Mauer, die weiter verstärkt wurde. Immer und immer wieder
klatschten aus der Höhe die gewaltigen Schlangenleiber herab.
Klaschuk war ein Riesenmonster und verfügte nach irdischen
Maßstäben über Ausmaße, die sie in namenloses
Grauen versetzten.
    Da strauchelte Carminia Brado.
    Ihre Hand glitt von der Ranis, und sie stürzte zu Boden.
    Carminia Brado, als

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