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Macabros 098: Dämonenkrieg

Macabros 098: Dämonenkrieg

Titel: Macabros 098: Dämonenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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die Zeiten wiedererstehen lassen, die ihn schon mal
zum allseits gefürchteten Herrscher dieser Landschaft gemacht
haben. Die Menschen in Drowna wissen Bescheid. Die Alten wissen es
besonders von ihren Vätern und die wieder von ihren… Die
Angst vor Vampiren und Untoten ist noch immer sehr groß…
Reist ab, laßt euch nicht auf ein Experiment ein, von dem ihr
nicht wißt, wie es ausgeht!«
    »Das ist unmöglich!« stieß John Bakers
lachend hervor.
    »Warum ist es unmöglich?« schnaubte Imre, schneuzte
in ein Taschentuch, das mal weiß gewesen war und griff dann
nach dem eisgekühlten Korn.
    »Wir haben in die Reise hierher viel Geld
investiert…«
    »Na und? Ihr habt viel gesehen und gehört. Und nun wird
euch möglicherweise sogar noch euer Leben geschenkt. Ist das
denn nichts wert.?«
    Er blickte einen nach dem anderen an.
    »Das Ganze hört sich einfach zu phantastisch an,
Imre«, Margie Tordon zuckte die schmalen Schultern. »Wenn
Sie wirklich etwas Präzises wissen – dann sagen Sie es
doch…«
    Der Ungar druckste herum. »Na schön«, meinte er und
wischte sich den Bierschaum vom schwarzen Bart. »Weil ihr
wirklich wie die Kinder seid… ihr wißt nicht, worauf ihr
euch einlaßt. Es ist dort oben nicht mehr so wie
früher… nicht mehr so wie vor fünfzig oder vierzig
Jahren… etwas geht vor…«
    Wieder schwieg er.
    »Was, Imre?« fragte Baker.
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß es
gefährlich ist. Aber das war es ja immer. Nur – jetzt ist
es anders…«
    »Aber wie können Sie das wissen, wenn Sie schon seit
vielen Jahren nicht mehr dort oben waren?« Margie Tordon war es
nicht allein, der dieser Widerspruch auffiel.
    Der Mann leerte wortlos seinen Bierkrug, dann rülpste er und
lehnte sich auf dem harten Stuhl so weit zurück, daß zu
befürchten war, er würde nach hinten kippen. »Ich habe
euch vorhin nicht die ganze Wahrheit gesagt.« Seine Stimme klang
– auch nach dem achten Bier und dem achten Korn noch immer fest.
»Ich war droben – nicht wo das Schloß direkt steht,
sondern einige hundert Meter tiefer. Dort habe ich etwas gesehen, was
es früher nicht gab… ein Nebelfeld. Es ist sommers wie
winters da. Nur tagsüber löste es sich leicht auf. Mit
Einbruch der Dunkelheit ist es dort oben so dicht, daß man die
Hand nicht mehr vor Augen sieht…«
    »Klimaveränderungen, Imre… es gibt sie überall
auf der Erde. Seit Jahren spricht man davon, daß sich eine neue
Eiszeit ankündigt…« Harry Sullivan hatte sofort die
richtige Antwort parat.
    Der Ungar schüttelte heftig den Kopf, fuhr sich über
sein verschwitztes Gesicht und wischte mit seinen dicken Fingern den
Schweiß an seiner schmutzigen Joppe ab. »Nein, das hat
nichts damit zu tun… ein Freund war bei mir… Varkas…
wir haben schon früher immer alles gemeinsam ausgefressen. Und
so hat es uns doch mal wieder gepackt – in unseren alten Tagen.
Uns muß wohl der Teufel geritten haben… sei’s
wie’s sei… wir sind ’rauf gewandert… hat ziemlich
lange gedauert im Gegensatz zu früher. Die alten Beine wollen
nicht mehr so recht, das Herz und die Lungen machen Sperenzien…
wir waren insgesamt dreimal droben am späten Nachmittag, ein
zweites Mal am Abend – und ein drittes Mal in der Nacht. Es war
die Nacht, in der Varkas verschwand. Er wollte unbedingt wissen,
warum der Nebel da war. Ich habe ihn gewarnt, ich hatte gleich ein so
ungutes Gefühl. Aber er wollte nicht auf mich hören. Er
ging in den Nebel – und ist nie wieder
zurückgekommen…«
     
    *
     
    Margie lief es eiskalt über den Rücken, als sie Imre
dies sagen hörte.
    Einen Moment verspürte sie ein Angstgefühl.
    Doch dann übertünchte sie ihren Zustand mit leisem
Lachen.
    »Sie erzählen uns Geistergeschichten, Mister Imre…
Sie wollen uns das Gruseln lehren… es paßt in die windige
Nacht, zum prasselnden Feuer im Kamin, zu dieser Atmosphäre und
zu Drowna…«
    »Es ist die Wahrheit, die reine Wahrheit«, stieß
er hervor.
    »Haben Sie nie nach Ihrem Freund gesucht?« stellte John
Bakers die Frage.
    »Nicht mehr in dieser Nacht. Als Varkas auf mein Rufen nicht
antwortete und nur das geisterhafte Echo meiner eigenen Stimme mich
zu verhöhnen schien, bin ich den Berg hinuntergelaufen. Und hier
im Gasthaus – der Wirt ist mein Zeuge – habe ich allen
erzählt, was ich gesehen und erlebt habe. Ich sprach auch von
dem höhnischen Kichern, das mich verfolgte, als würde etwas
im Nebel hocken und mich sehen und genau wissen, was

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