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Macabros 098: Dämonenkrieg

Macabros 098: Dämonenkrieg

Titel: Macabros 098: Dämonenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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und
Grauen schnürten ihr die Kehle zu.
    Sie blickte an sich hinab und sah die großen, mit Beulen und
Narben überwucherten Hände. Der Zugriff war so stark,
daß sie die einzelnen Finger durch den dicken Mantelstoff
spürte und das Gefühl hatte, die scharfen, grünlich
schimmernden Fingernägel würden sich in ihre Haut
bohren.
    Das waren keine Menschenhände – das waren die Klauen
eines Monsters!
    Sie konnte sich nicht umwenden, um ihren Widersacher
anzusehen.
    Vor ihr im Schatten zwischen den Felsen bewegte sich etwas.
    Sie sah große Augen, die wie Kohlen glühten. Der
Schädel war massig und ausladend. Im ersten Moment dachte sie an
einen riesigen Gaul. Denn jemand saß rittlings auf dem
Reittier.
    Es war zwar ein Reittier – aber was für eins!
    Der Kopf war der einer Echse, schuppig, mit breitem, geiferndem
Maul und langem Hals. Dahinter kam ein tonnenförmiger Leib, der
eine gewisse Ähnlichkeit mit dem eines Pferds hatte.
    Das eigenwillige, gespenstische Reittier wurde geritten von einer
Frau, deren langes, schwarzes Haar ein Gesicht umrahmte, das von
überirdischer Schönheit war.
    Die Frau saß in herrischer Pose auf ihrem Echsenpferd und
hielt die Zügel mit lockerer Hand.
    Die Reiterin war ganz in eine mattschimmernde Stahlrüstung
gekleidet, die noch eine Besonderheit aufwies.
    Die Stahlrüstung war mit Flügeln versehen, die auf dem
Rücken zusammengefaltet waren.
    Und als Reittier und Reiterin vollends aus dem Schatten zwischen
den Felsen getreten waren, da sah sie, daß das Echsenpferd
ebenfalls Flügel hatte, die leicht angewinkelt an seinem
wuchtigen Leib lagen. Die Flügel sahen aus wie die lederartigen
Schwingen einer Fledermaus.
    »Wer… bist… du?« hörte Margie Torndon
sich mechanisch sprechen.
    Ihr Herz klopfte wie wahnsinnig. Sie zitterte am ganzen Leib wie
Espenlaub und fürchtete sich davor, der Nervenanspannung nicht
mehr gewachsen zu sein und jeden Augenblick den Verstand zu
verlieren.
    Dies war mehr, als ein Mensch vertrug.
    »Ich bin Apokalypta«, sagte die Berittene mit
kühler, klirrender Stimme.
    »A-p-o-k-a-l-y-p-t-a?« echote Margie. Der seltsame
Begriff sagte ihr nichts.
    »Die ›ewige Unheilbringerin‹. Ich bringe Angst und
Pest, Tod und Verderben, Grauen und Wahnsinn… Es ist dein Pech,
daß du zu einem Zeitpunkt hier aufgetaucht bist, wo sich
große Entscheidungen anbahnen. Nimm sie mit, Lordhs… ich
nehme an, wir können sie gut gebrauchen. Derjenige, den wir in
die Falle zu locken gedenken, wird alles versuchen, unschuldige Opfer
herauszuhalten. Als Geisel können wir sie gut
gebrauchen…«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, gab sie ihrem
›Pferd‹ die Sporen. Und da geschah etwas
Eigenartiges…
    Das massige Tier mit dem Echsenoberkörper spreizte die
Flügel, erhob sich und schwang sich mit bemerkenswerter
Leichtigkeit in die Lüfte.
    Margie Torndons Unterkiefer klappten herab. Mit fiebrig
glänzenden Augen starrte sie dem fliegenden Tier nach. Mitsamt
seiner Reiterin verschwand es in dem milchigen Nebel.
    Da wurde für einen Moment der Griff lockerer.
    Margie Torndon handelte, ohne zu überlegen.
    Sie wollte weg aus diesem Grauen, nach Hause, wollte Hilfe holen,
endlich wieder unter Menschen sein, die normal waren und sich normal
unterhielten…
    Ruckartig warf sie sich nach vorn.
    Ihre Freiheit währte noch keine drei Sekunden.
    Da stießen die Klauenhände erneut nach vorn und rissen
sie herum.
    Lordhs… jetzt sah sie ihn.
    Er war zwei Meter groß, war ein Monster aus Gigantopolis,
der Alptraumstadt Apokalyptas!
    Nur einen Moment sah Margie Torndon das
schreckeinflößende Antlitz, die feurig glühenden
Augen, die furchtbaren Zähne, die sie an gekrümmte Dolche
erinnerten.
    Da sackte sie in die Arme des Ungetüms, und eine wohltuende
Ohnmacht umfing sie.
    Die Engländerin merkte nicht mehr, daß auch sie in den
geisterhaften Nebel getragen wurde…
     
    *
     
    Sie führten ihn durch den rätselhaften
Labyrinth-Tempel.
    Im Halbdunkeln tauchten immer wieder furchterregende Gestalten
auf. Es waren alles rangniedere Dämonen, die mit Dolch, Schwert,
Morgenstern oder Streitäxten bewaffnet waren und an
Darstellungen auf Bildern aus dem finsteren Mittelalter
erinnerten.
    Diese dämonischen Geschöpfe verfügten nicht
über magische Gaben. Sie waren reine Kämpfer, mordgierig,
böse und menschenfeindlich.
    Aber Menschen waren nicht hier. In ihm, dem Guuf, erblickten sie
jedenfalls keinen. Aber im Herzen war Jim ein Mensch, bereit, ihnen
zu helfen.
    Das

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