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Macabros 098: Dämonenkrieg

Macabros 098: Dämonenkrieg

Titel: Macabros 098: Dämonenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Tempel-Zentrum lag etwa fünfzig Schritte von dem Turm
entfernt, aus dem sie getreten waren. Während des Weges zu einem
Ziel, das er noch nicht kannte, fiel ihm auf, daß das Licht
nach einigen Schritten immer wieder einen anderen Eindruck auf ihn
machte, daß es mal düsterer, mal heller wirkte, als
wäre die Atmosphäre schattenhaft durchsetzt. Woran das lag,
konnte er sich nicht erklären, aber er nahm sich vor, Björn
auf diesen Umstand aufmerksam zu machen, sobald er die Gelegenheit
dazu bekam.
    Und dann kam der Punkt, den ihm seine Begleiter zeigen
wollten.
    Wieder diese ruckartige Veränderung im Halbdunkeln. Einen
Moment hatte Jim das Gefühl, als würde er eine unsichtbare
Grenze in eine andere Welt überschreiten.
    Dann sah er etwas, das ihm den Atem raubte.
    Er war von dem Bild, das er zu sehen bekam, so betroffen,
daß er eine Zehntel-Sekunde seine Gelassenheit und zur Schau
gestellte Ruhe verlor.
    Vor ihm – groß wie ein Einfamilienhaus – lag ein
riesiger, ungeschliffener Stein, der eine krankhafte,
rötlich-blaue Farbe hatte. Die Form dieses gigantischen Objekts
aber erinnerte Jim sofort an – ein Auge des Schwarzen Manja!
    Nur war dieses hier vieltausendmal größer, und es
flackerte pulsierend, als würde es atmen wie ein lebendiges
Wesen!
     
    *
     
    Jim riß sich sofort wieder zusammen.
    Er durfte sich seine Überraschung, sein Erstaunen nicht
anmerken lassen. Seine Begleiter, die ihm soviel bedeuteten und die
er gegen Apokalypta in Rage bringen mußte, durften nicht
mißtrauisch werden.
    Sein Herz schlug bis zum Hals. Fragen stürmten auf ihn ein.
Aber er durfte keine stellen.
    Er hatte noch eine andere Möglichkeit – das Kramen in
seinem Bewußtsein, die Hoffnung, daß ihm auch etwas zu
diesem Riesen-Manjaauge einfiel!
    Aber dies war nicht der Fall.
    Das haushohe Gebilde war porös. Er sah, wie einige der
anwesenden Dämonen verschwanden. Große Löcher waren
darin wie in einem verfremdeten Schweizer Käse.
    Wie kam das Giganten-Auge hierher und welchen Sinn erfüllte
es?
    Er hätte etwas darum gegeben, wenn er sich mit Björn
Hellmark hätte absprechen können.
    Doch die Umstände gaben ihm nicht die Gelegenheit, sich
unbegrenzt abzusetzen.
    Über dem Riesengebilde sammelten sich bläulich-rotes
Licht. Es sah aus wie ein dichtgewebtes Netz, in dem sich der
pulsierende Schein fing.
    Wie ein Herz, schoß es Jim plötzlich durch den Kopf. Es
sieht aus wie ein Herz, das schlägt… Das Giganten-Auge war
zweifellos das Zentrum dieses verwirrenden Heiligtums der
Elementar-Geister. Und nicht nur deren Zentrum. Auch das der
dämonischen Geschöpfe, die sich hier frei bewegten, und
deren Anzahl ihn erschreckte.
    Jim stand in dem bläulich-roten Lichtkreis. Die Haut des Guuf
verfärbte sich.
    Er blickte nach oben. Da mußte etwas sein.
    Irgendwie wurde er durch das guufsche Kollektivbewußtsein an
etwas erinnert. Das Zentrum der ›Heiligkeit der
Elementar-Geister‹ kam ihm irgendwie verändert vor.
    An der Decke mußten spiralförmig gedrehte Stalaktiten
sein, hatte er plötzlich den Einfall.
    Das Lichtnetz war zu dicht, offenbar wurden diese Gebilde, die er
erwartete, davon überdeckt.
    Das Manja-Auge war erst später hierher gekommen. Es war etwas
absolut Böses, so widersprüchlich er dies auch empfand.
    Manja-Augen vermittelten ursprünglich das Gute, versprachen
Schutz und Geborgenheit. Sie stammten aus dem Körper jener
seltsamen Vögel, die im fernen, versunkenen Xantilon einst als
heilig galten. Als die siebenäugigen Flugtiere sich von dem
Kontinent zurückzogen, begann auch das langsame Sterben einer
großen, faszinierenden Kultur.
    Doch mit dem Rückzug der Manjas von Xantilon begann auch
deren Untergang, wenn er die Geschichte richtig interpretierte. Die
Vögel gingen zugrunde, und die Augen versteinerten.
    Versteinerte Manja-Augen hatte es jedoch schon vor dem Untergang
der Insel gegeben, nämlich Exemplare von jenen Tieren, die
bereits nach einem etwa siebenhundert Jahre währenden Leben
gestorben waren.
    Manja-Augen spielten in der Weißen Magie Xantilons eine
große Rolle.
    Aber auch in der Schwarzen Magie hatte sie offensichtlich
Anwendung gefunden, und dieses aufgeblähte, kränklich
wirkende Riesenauge war ein untrügliches Zeichen dafür,
daß es irgendwann irgendwem gelungen war, die Kräfte
umzupolen.
    Das war nicht der erste Fall! Jim mußte an jenes Auge
denken, von dem er durch Björn Hellmark erfahren hatte und das
dieser in der Welt Dwylup ziemlich am Anfang seiner

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