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Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Titel: Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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unheimlicher und rätselhafter erschienen sie
ihm.
    Vermutlich hatten sie in allem ihre Finger drin und verfolgten
handfeste eigene Interessen. Sie waren nicht vor Rha-Ta-N’mys
Karren gespannt – arbeiteten aber in ihre Hand. In dem Moment,
da sie verlangten, die existierenden Sarash-Fotos und die Berichte
über ihn einzuziehen, verhinderten sie, daß eine
Aufklärung zustande kam.
    »Ein bißchen mehr Beeilung täte dir gut«,
sagte der Schwarze unvermittelt. Die Stimme klang einen Ton
bedrohlicher.
    »Ja, schon gut«, murmelte Patrick in seinen Bart. Er
fürchtete sich nicht. Wenn es haarig wurde, dann genügte
ein Gedanke nach Marlos – und hier gab es keinen Richard Patrick
mehr. Im selben Augenblick auch konnte er Verstärkung von der
Insel holen. Erst aber mußte er mehr über die Pläne
des Schwarzen wissen. Wenn er nichts übereilte, erhielt er
vielleicht mehr…
    »Ich muß die Schublade hier öffnen«, fuhr er
fort. »Da liegt ein Zettel mit der neuen Kombination des Tresors
drin. Wir wechseln alle vier Wochen die Nummern. Die neuen habe ich
noch nicht im Kopf…«
    Er zog die Schublade heraus.
    »Wenn du die Pistole suchst«, sagte da der Mann in
Schwarz, »muß ich dich enttäuschen. Die hab’ ich
bereits an mich genommen…«
    Richard Patrick wurde es siedend heiß. Er konnte seinen
Trick nicht anwenden…
    »Wozu braucht ihr das Material?« fragte er heiser.
    »Das ist unsere Sache, nicht deine…«
    Patrick ging zum Tresor. Der war in die Wand eingelassen und
befand sich hinter einem großen Ölgemälde, das eine
moderne Version des hektischen New York darstellte.
    Richard Patrick preßte die Lippen zusammen. Die Pistole, die
stets greifbar in seiner Schreibtisch-Schublade lag, schimmerte nun
bedrohlich in der Hand seines ungebetenen Besuchers.
    »Keine weiteren Tricks, Patrick! Einer reicht… Ich
denke, du hast das verstanden?«
    Das klang ernst.
    Richard Patrick griff in das Wandloch, das mit einem Tapetenrollo
verkleidet war und betätigte das kleine Zahlenrad.
    Es knackte leise.
    Noch zwei Nummern…
    Patrick hatte alles vorgeplant: Jetzt ab nach Marlos, Hellmark
Bescheid geben, der mit Macabros sich der Sache risikolos annehmen
konnte. Aber – was war das?
    Seine Umgebung veränderte sich nicht!
    Da war nach wie vor das Büro, nicht der weiße, weiche
Strand von Marlos, die leise rauschenden Palmen, der Duft des
Meeres…
    Die Teleportation funktionierte nicht.
    Einen Moment war er völlig verwirrt. Das leise,
gefährlich klingende Lachen riß ihn in die Wirklichkeit
zurück. »Hast du wirklich geglaubt, du könntest uns
übertölpeln? Wir überlassen nichts dem Zufall und
sehen uns die Leute, mit denen wir zu tun haben, immer sehr genau
an… Wir wissen von deinen Möglichkeiten. Und deshalb haben
wir sie ausgeschaltet.«
    »Aber wie…«
    Da teilten sich die Vorhänge links und rechts neben dem
Panoramafenster.
    Was Patrick, vermutet hatte, war tatsächlich wahr!
    Zwei weitere Männer in Schwarz waren anwesend. Einer von
ihnen trug ein Gerät in der Hand, das frappierende
Ähnlichkeit mit einem sehr flachen Taschenrechner hatte.
    Auf dem Feld, wo normalerweise die Zahlenkolonnen erschienen,
leuchtete eine steil aufsteigende Kurve, die sich in ständiger,
pulsierender Bewegung befand.
    »Damit haben wir ein Feld bewirkt, das du nicht registrieren
konntest«, sagte der Mann in Schwarz, mit dem er die ganze Zeit
über schon zu tun hatte. »Es war zu erwarten, daß du
es versuchen würdest. Damit hast du dein eigenes Todesurteil
bewirkt, Narr…«
     
    *
     
    Er wußte, daß er keine Chance mehr hatte.
    Er konnte nur noch auf ein Wunder hoffen.
    Aber das trat nicht ein.
    Wortlos gab er den Umschlag mit den Unterlagen über Sarash
heraus. Er enthielt alle Fotos, die von dem Jungen gemacht worden
waren. Das gesamte Material, das McKensey in diesem Fall
zusammengetragen hatte, befand sich ebenfalls darunter. Mit den
Fotos, die an jenem Abend in der Wohnung des indischen Guru Shoam
gemacht worden waren, hatte es offensichtlich seine besondere
Bewandtnis.
    Sie mußten etwas enthalten, das einem auf den ersten und
vielleicht noch auf den zweiten Blick entging. Erst bei
gründlichem Studium wurde man vielleicht darauf
aufmerksam…
    Was für ein Geheimnis war es?
    Vielleicht würde man nie wieder dahinterkommen, denn weitere
Bilder aus der letzten Zeit von Sarash gab es nicht mehr. In dem
Umschlag – lagen auch die Negative. Und die zählte und
begutachtete der Mann in Schwarz sehr genau, während

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