Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum
ein
persönliches Interesse daran, daß alle Berichte stimmten,
daß der Ruf, den das Magazin in aller Welt genoß, nicht
litt. Patrick selbst hatte in der Zwischenzeit viele
übersinnliche Erlebnisse gehabt und wußte, daß die
Welt noch immer voller Rätsel und Geheimnisse steckte.
Rätsel und Geheimnisse, die zum Teil voller Gefahren für
einige Menschen waren… Er wollte mithelfen, sie aufzudecken, sie
erkennbar und durchsichtiger für andere zu machen. Das verlangte
Einfühlungsvermögen und eine geschickte Hand. Da hieß
es, manches Wort abzuwägen und trotz aller Offenheit auf die
ganze Wahrheit in manchen Fällen zu verzichten. Es war eine
Gratwanderung, die er machte, aber bisher war sie ihm und seinen
Mitarbeitern stets geglückt.
Patrick schloß die Tür zu seinem Büro auf.
Hinter sich zog er den Riegel vor und schloß die Tür
wieder ab.
Im Büro roch es frisch und sauber.
Er passierte das Vorzimmer, öffnete die erste gepolsterte
Tür zu seinem Büro, dann die zweite,
mahagoniverkleidete.
Er knipste das Licht an, drückte die Tür ins
Schloß – und erhielt im nächsten Moment einen
heftigen Stoß in den Rücken, daß er nach vorn
taumelte und nur mühsam einen Sturz verhinderte, indem er sich
an dem ausladenden Schreibtisch festhielt.
Richard Patrick warf den Kopf herum – und starrte in dunkle,
kalte Augen…
Ein Mann stand ihm gegenüber, nicht sehr groß, schmal,
schwarz gekleidet. Er trug sogar einen schwarzen Hut.
Patrick wußte sofort, mit wem er es zu tun hatte, mit einem
der legendären und gefürchteten Men in Black –
Männer in Schwarz!
Immer wieder erschienen sie hier auf der Erde. Man wußte
nichts über ihre Herkunft. Einige Spitzfindige, die sich mit dem
Phänomen der Men in Black auf dieser Erde befaßten,
glaubten der Schluß könne stimmen, daß die CIA eine
Spezialeinheit ins Leben gerufen hatte.
Kritiker dieser Idee machten darauf aufmerksam, daß man
nicht auffälliger als die Männer in Schwarz auftreten und
damit jede geheimdienstliche Tätigkeit im Keim ersticken
konnte.
Andere Theorien sprachen davon, daß die Männer in
Schwarz Zeitreisende waren, Männer aus einer anderen Zeitebene,
die in allen Bereichen der Vergangenheit auftauchten, um irgendwelche
Aktivitäten in Gang zu bringen oder einzuschränken. Es kam
jeweils darauf an, wegen welcher Sache sie mal wieder unterwegs
waren.
Es gab Beweise dafür, daß Männer und Frauen, die
sich mit der Aufklärung außerordentlicher und
rätselhafter Geschehnisse befaßten, meist mit den
Männer in Schwarz zu tun bekamen.
Sie traten auf, wenn Gefahr bestand, daß diese Ereignisse in
der Öffentlichkeit Interesse weckten und als richtig und wahr
erkannt werden konnten.
Rege Aktivität hatten sie entwickelt, als ein Schweizer
namens Friedrich Chancell sich zu einer Expedition in den Urwald des
Amazonas entschloß, um dort den Spuren sogenannter
›Astronautengötter‹ nachzugehen. Er war auch
fündig geworden. Allerdings auf eine andere Weise, als er es
sich je hätte träumen lassen.
Er stieß auf die Spur außerirdischer Eindringlinge.
Doch diese waren nicht von den Sternen gekommen, sondern aus einem
mikroskopisch kleinen Weltall, der Welt des Atoms. Auch sie waren
Astronautengötter, doch eine andere Spezies… vielleicht
auch die einzigen, das wußte man noch nicht. In dieser Welt
hatten jene ›Götter‹ sich
größenmäßig den neuen Realitäten
angepaßt. So konnte es – sichtete man sie – nicht
anders sein, daß man sie auch als menschenähnlich
beschrieb. Wer konnte schon ahnen, daß sie in Wirklichkeit aus
einem Universum stammten, das in einem Stecknadelkopf Platz
hatte?
Die Männer in Black waren hinter Chancell her. Aber dessen
Spur verlor sich irgendwo in der Unendlichkeit des Mikrokosmos.
Zusammen mit dem Skelett-Magier Skash war er in dessen magischer
Pyramide unterwegs. Dies möglicherweise aus zwei Gründen:
erstens, um dem Zugriff der Männer in Schwarz zu entgehen, und
zweitens, um Skashs Vergangenheit zu finden. Der geflügelte
Skelett-Magier war auf der Suche nach den Verwicklungen und Aktionen,
die ihn und sein Volk in eine prekäre Lage gebracht hatten.
Bis zur Stunde war nichts bekannt geworden über das Schicksal
Skashs und Chancells. Keiner wußte, ob sie überhaupt noch
lebten und nicht irgendwo im Strom von Raum und Zeit gestrandet
waren…
An diese Dinge mußte er unwillkürlich denken, als er
sich dem Mann in Schwarz gegenübersah.
Holte die Vergangenheit ihn ein? Schon mal
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