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Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Titel: Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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bestehen.
    Dies aus zwei Gründen. Erstens war er darauf angewiesen, sich
mit seinem Doppelkörper an den Zielort zu versetzen. Im
Gegensatz zu allen anderen, die hier auf Marlos lebten, konnte er
nicht mit seinem Originalkörper teleportieren. Der Grund
dafür mußte in der Fähigkeit der Verdoppelung liegen.
Zweitens wollte er nicht in eine Falle tappen. War Macabros aktiv,
konnte er einer eventuell auf ihn lauernden Gefahr sofort begegnen.
Und rechnen mußte er mit allem. Rha-Ta-N’my würde
alles daran setzen, ihn am Vordringen zu hindern. Er vermutete sehr
stark, daß seit dem Niederschreiben der Botschaft und dem
heutigen Tag einige verändernde Faktoren hinzugekommen waren,
die Ak Nafuur unmöglich hatte voraussehen können. Obwohl er
sehr aufmerksam zu Werke gegangen war, konnte er hinzugekommene
Veränderungen nicht berücksichtigen.
    Dies belastete die an und für sich schon schwierigen Wege in
die Dimension des Grauens mit einem zusätzlichen Risiko.
    »Es kann also losgehen?« fragte Carminia leise und
blickte zu ihm auf.
    Er nickte.
    »Der Zielpunkt ist klar. Damit wir aber wirklich genau an der
gleichen Stelle ankommen, werde ich dich mitnehmen…«
    Macabros stand zwischen ihnen.
    Sie berührten einander an den Händen.
    Der Übergang erfolgte augenblicklich und ohne
Zeitverlust.
    Ihre Körper verschwanden – und erstanden im gleichen
Moment am Zielort neu.
    Dieser Zielort war – Stonehenge.
    Nacht… Regnerisch… Ein kühler Wind wehte.
    Er fuhr Carminia in das schwarze Haar und brachte es
durcheinander.
    Die Wolken zogen rasch am nächtlichen Himmel
vorüber.
    Feucht schimmernd ragten die hohen Steine in die Dunkelheit
empor.
    Plötzlich riß der Himmel auf. Der Mond erschien. Die
Scheibe war rund und fahl. Vollmond. Doch Ak Nafuur hatte
geschrieben, daß einer, der zwölf Wege in das Grauen
erfolgreich hinter sich gebracht hatte, in der Lage war, die
Mondfinsternis herbeizuführen und damit eine Geisterstunde zu
schaffen, die das Tor zum direkten Weg nach Rha-Ta-N’my
aufstieß…
    Unter dem fahlen Licht wirkten die mächtigen Steine mit ihren
Schatten noch gewaltiger.
    Es war eine ganz normale Nacht…
    Macabros bewegte sich auf den inneren Ring der hufeisenförmig
gesetzten Steine zu. Er wollte den ›Trilithen‹, den Ak
Nafuur genau beschrieben hatte, unter die Lupe nehmen.
    Die Dunkelheit rings um den äußeren Ring wurde im
selben Moment dichter, wurde wie eine Mauer.
    Dann war die Schwärze schlagartig auch zwischen den Steinen
und fiel wie ein Mantel auf Macabros, Hellmark und Carminia Brado
herab.
    »Zurück!« rief Björn seiner Begleiterin noch
zu.
    Er wollte, daß sie nach Marlos ›sprang‹,
konzentrierte sich selbst auf Macabros, um sich aus der pulsierenden
Schwärze herauszukatapultieren.
    Da stimmte etwas nicht!
    Er selbst konnte durch seinen Willen die Finsternis hervorrufen,
behauptete Ak Nafuur. Aber nun ereignete sich diese furchtbare
Finsternis, die wie der Rachen eines gigantischen Ungeheuers alles in
sich verschlang, völlig unbeabsichtigt!
    War das – die Falle?
    Keiner mehr hatte die Möglichkeit, sich darüber Gedanken
zu machen.
    Carminia Brado konnte nicht mehr springen, Björn Hellmark war
mit Macabros nicht mehr dazu imstande. Die Kraft, die sich ihnen
entgegenstemmte, war so gewaltig, daß sie nicht mehr
herauskamen.
    Sie meinten, von der Welle eines breiigen Meeres getroffen und
fortgerissen zu werden.
    Die Schwärze war so massiv, daß sie nicht mehr daraus
emportauchen konnten, sondern immer tiefer sanken wie in einen
Sumpf…
    Und etwas Sonderbares wurde Hellmark noch bewußt, ehe
absolute Schwärze und Sauerstoffmangel seinen Geist erstickten.
Er hatte keine Affinität mehr zu seinem Doppelkörper! Das
unsichtbare Band zwischen ihnen – war zerschnitten.
    Dann erloschen sämtliche Eindrücke.
     
    *
     
    Als Sandra Gerhusen die Augen aufschlug, wußte sie im ersten
Moment nicht, wo sie sich befand.
    Dann hatte sie einen Gedankenblitz.
    Natürlich! Dieser merkwürdige Traum! Sie lag zu Hause im
Bett, hatte davon geträumt, mit Peter und Klaus eine Reise quer
durch Großbritannien zu machen, daß sie bereits in
Stonehenge angekommen waren, dann die unheimliche Schwärze
registrierten – und die Angst, die von dort ausging…
    Sandra richtete sich auf.
    Sie lag nicht in einem Bett. Der Untergrund war nicht weich,
sondern hart wie Steine! Und sie tastete vergebens nach einem
Lichtschalter. Es gab keinen…
    Ihre Augen versuchten das Dunkel zu durchdringen.

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