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Macabros 104: Höllenspuk

Macabros 104: Höllenspuk

Titel: Macabros 104: Höllenspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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einem
Höllentheater, zu einem Höllenspuk…
    Ein Spuk war das Dasein für Carminia Brado und Björn
Hellmark geworden, ein Höllenspuk waren die Vorgänge in der
Vergangenheit, in die er von nun an handfest mit eingreifen wollte,
ein Spuk war diese Welt… ein Spuk alles…
    »Ich werde einen Weg finden, Macabros’ Pfade in eine
Richtung zu lenken, die scheinbar die Legende aufbauen – und
doch in sein Verderben führen. Körper aus der Welt der
vierten Dimension, in der ich zu Hause bin, Björn Hellmark,
werfen dreidimensionale Schatten in der Welt, in der du dich bewegst.
Körper der dritten Dimension werfen zweidimensionale Schatten,
und nie sollst du wissen, ob du einen wichtigen Weg auf der Suche
nach dem ›Singenden Fahsaals‹ zurückgelegt hast oder
nicht… durch meinen Hilfsgeist aber werde ich von nun an stets
an deiner Seite sein… Die Vergangenheit, die Gegenwart und die
Zukunft gehören mir…«
    Der Mann an Danielle de Barteaulieés Seite kicherte leise.
»Er ist wunderbar«, flüsterte Aristide Repuran erregt,
»nun, Danielle, findest du das nicht auch?«
    Der jungen Französin lief es eiskalt den Rücken
runter.
    »Der Fluch des Tschonn, hast du das begriffen, kleine
Danielle, Cherie, der Fluch des Tschonn – ist
Hellmark/Macabros’ Untergang… ›die Zeit wird stets
dein Gegner sein‹… und Molochos wird diesen Fluch
nutzen…«
    Danielles Kehle entfloh ein Stöhnen, als Aristide ihr den
Kopf zuwandte und die Kapuze zurückschob.
    »Neeiiin!« Sie schüttelte sich.
    Der Kopf, den sie sah, paßte nicht auf menschliche
Schultern. Er war grauweiß, wies Elefantenzüge auf und
etwas Insektenartiges. Die Hände, die aus den viel zu weiten
Ärmeln ragten, waren schlank, weiß und klein. Die
Hände eines Kindes…
    Aristide Repuran war ein Monster wie die anderen, gehörte zu
ihnen und hatte sie mit teuflischem Geschick getäuscht!
    Und sie verstand seine Worte eingangs um so besser. Er hatte sie
wissen lassen, daß alle, die lange und oft mit dieser Welt zu
tun hatten, sich körperlich und geistig veränderten. Auch
Aristide war verrückt!
    Danielle de Barteaulieé wurde klar, daß sie nur noch
Sekunden hatte, um das Ruder entweder herumzuwerfen oder noch tiefer
in die Ausweglosigkeit zu geraten…
     
    *
     
    Mit einem wilden Schrei warf sie sich nach vorn und verlor keine
Sekunde mehr.
    Sie handelte physisch und setzte gleichzeitig ihre
Hexenkräfte ein.
    Mit enormer magischer Kraft entfachte sie einen Luftwirbel, der
das wolkige Gebilde über ihr auseinanderriß und
gleichzeitig wie ein Dreschflegel zwischen die anwesenden
Gespenstischen fuhr.
    Die Gestalten flogen wie welke Blätter im Herbstwind
durcheinander.
    Mit langen Sätzen durchquerte Danielle, die von ihrem
selbstentfachten Sturm nicht beeinflußt wurde, den Platz und
erreichte den Käfig.
    Hand anlegen brauchte sie nicht. Wieder setzte sie kraftvoll ihre
Hexenenergie ein.
    Mit hellem Kreischen zersprangen die straffgespannten
Eisendrähte des Käfigs.
    Rani Mahay selbst wurde aktiv, schnellte wie ein Pfeil nach
außen, auf Danielle de Barteaulieé zu, und sprang in das
Wind-Vakuum, das die junge Französin für sich geschaffen
hatte.
    Sie packten sich an den Händen und rannten, als setzten
Furien hinter ihnen her.
    Sie nutzten die entstandene Verwirrung und wußten, daß
sie in dieser andersdimensionierten Region nicht lange anhalten
würde.
    Die hier Versammelten und vor allem Molochos’ Einfluß
konnten nun blitzschnell nach dem ersten Schock wirksam werden. Bis
dahin mußten sie von der Bildfläche verschwinden.
    Schon einmal hatte Danielle es geschafft, mit einem ähnlichen
Angriff geballter Hexenkraft Rani aus prekärer Lage zu befreien.
Doch diesmal war es ungleich schwerer. Der Weg in die Freiheit war
nicht so leicht zu erreichen.
    Marlos lag weiter von ihnen entfernt als der nächste
Stern…
    Aristide Repuran, der am weitesten vom Zentrum der Kraft entfernt
war, die Danielle entfacht hatte, erholte sich als erster von der
Überraschung und griff an.
    Doch diesmal war Danielle de Barteaulieé darauf
vorbereitet.
    Aristide zog seine dämonische Peitsche durch die Luft. Die
wie lackiert aussehenden, schlangenartigen Riemen zischten. Danielle
duckte sich, griff mitten in den Schlag und umklammerte die weichen,
klebrigen Streifen, die sich sofort breit entfalteten, als wollten
sie sie festhalten. Ein Ruck! Die Französin riß den Mann
in der Kutte kraftvoll nach vorn. Repuran stolperte, verlor den Halt
und stürzte zu Boden.

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