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Macabros 104: Höllenspuk

Macabros 104: Höllenspuk

Titel: Macabros 104: Höllenspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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mehr für euch… Wo ihr nun steht, sollt ihr
warten. Ihr wißt doch: wer lange hier weilt, der verändert
sich. Ich brauche keinen Finger krumm zu machen, um euch zu
vernichten. Die Atmosphäre dieses Ortes wird es allein schaffen.
Es gibt nur noch zwei Möglichkeiten: entweder ihr stürzt
euch in die Tiefe dieser ungeheuerlichen Abgründe – oder
ihr fallt dem Wahnsinn anheim. Auf die Wahl bin ich
gespannt…«
     
    *
     
    »Jetzt geht’s also los, Bolonophom!« Macabros
umklammerte den Schwertgriff fester. Sein Blick war aufwärts
gerichtet zu dem Koloß, der das Firmament einnahm und
bedrohlich näher glitt wie eine Gewitterfront. Nur mit dem
Unterschied, daß diese Wetterfront die Form eines titanischen
Kraken hatte, der den Himmel bedeckte.
    »Wir sind verloren«, stieß der Loark hervor.
»Gegen diesen Koloß haben wir keine Chance… betrachte
dir seine Fangarme. Sie werden uns zerschmettern und zerreißen,
wie die anderen, die hier liegen… Aber wir werden kämpfen
und ihm den Sieg nicht leichtmachen…«
    »Der Schlafende, dem wir in der Dimension des Steinernen
Götzen zum Erstenmal begegneten, scheint immer für
Überraschungen gut… Ich muß daran denken, wie
groß er wirklich war – und was er uns auch nach seinem
Absterben noch für Bilder vorgaukelt…«
    »Du glaubst, er ist gar nicht so riesig und scheint nur
so?«
    Bolonophom schöpfte wieder Hoffnung.
    Macabros zuckte die Achseln! »Ich weiß es nicht, noch
nicht… der eine, den wir erlegt haben, war recht massig. Aber
irgendwo muß das Wachstum auch mal sein Ende haben.«
    Der Krake, der den Himmel bedeckte, wirkte in der Form irgendwie
eigenartig.
    »Sieht fast so aus, als hätten sich zwei
zusammengetan«, bemerkte Macabros. Weiter kam er nicht mehr.
    Die Luft um sie herum war plötzlich von Fauchen und Rauschen
erfüllt. Ein Sturm entwickelte sich, der über die
Wüste jagte und im Nu die restlichen Leichen mit
bernsteinfarbenem Sand zudeckte.
    Vom Himmel stießen die titanischen Tentakel herab und fegten
wie überdimensionale Peitschen durch die Luft.
    Der Höllenspuk ging erst richtig los.
    Macabros und Bolonophom kämpften mit dem Mut der
Verzweiflung.
    Sie hatten – nur mit den Hiebwaffen ausgestattet – kaum
eine Chance.
    Bolonophom wurde gepackt und wie ein Insekt in die Höhe
gerissen.
    Er schlug noch in der Aufwärtsbewegung um sich und hackte
sein Schwert tief in einen Tentakel, der sich um seinen Hals zu legen
drohte. Mit einem einzigen Hieb trennte er den Fangarm der
Dämonengeburt, die die Form des Schlafenden besaß, ab.
Noch im Herunterfallen wurde der Tentakel zu jener kristallinen,
brüchigen Substanz, die sich mit dem Sand mengte.
    Macabros schlug um sich. Auch ihm wurde der Boden unter den
Füßen weggerissen.
    Er sah nur noch eine große, pulsierende Masse über
sich.
    Rings um ihn herum klatschten die fleischigen Fangarme.
    Nein, dieses Gigantending war keine Halluzination, kein Trugbild.
Es war echt wie der Sand, der auf seinen Lippen klebte, wie die Luft,
die ihn fauchend und tosend umgab.
    Er sah Bolonophom nicht mehr, kämpfte wie ein Besessener und
wußte, daß er dieses vielarmige Ungeheuer irgendwann
fällen würde. Irgendwann – in den nächsten
Stunden, Tagen oder Wochen…
    Eine derart ausdauernde Belastung konnte kein Mensch ertragen. Er
fürchtete, Bolonophom bei dieser Auseinandersetzung zu
verlieren… vielleicht konnte er nicht mal verhindern, daß
diese Dämonengeburt sich Richtung Varone in Bewegung setzte,
diese und andere unterirdische Wüstenstädte der Loark
vernichtete…
    Das Ungetüm schleuderte ihn wie ein lästiges
Anhängsel davon. Macabros flog vierzig Meter weit durch die
Luft, ehe er dumpf am Boden aufschlug.
    Wenn das gleiche mit Bolonophom passierte, dann brach er sich
sämtliche Knochen im Leib.
    Macabros aber raffte sich auf, hieb und stach auf den Angreifer
ein, ohne an dem Koloß eine Stelle zu erwischen, die ihm das
Leben gekostet hätte.
    Minuten erst währte der Kampf, und doch kam er ihm vor wie
eine Ewigkeit.
    In das Rauschen und Fauchen mischten sich plötzlich dumpfe
Schläge. Er hörte Detonationen und sah blau-weiße
Lichtblitze, die sich mitten im Leib des Riesenkraken entluden.
    Die unzähligen Arme, mit denen die Bestie die Luft
durchwalkte, wirbelten durcheinander, als fehlte mit einem Mal die
Koordination.
    Ein Teil des sackartigen Leibes fiel dumpf in sich zusammen,
große Risse und Löcher zeigten sich, die zerfielen wie
Geschwüre, die ätzender Substanz

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