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Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz

Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz

Titel: Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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die gespeicherten Kräfte im Lauf vieler Jahrzehnte
oder gar Jahrhunderte ein Feld gebildet hatten, das so groß war
wie ein Planet. Ein Planet aus geistiger Substanz. Und dem
bloßen Geist war nichts unmöglich. Bevor etwas werden
konnte, mußte es Geist gewesen sein…
    Dieser konzentrierte Geist war auch Charmaine Fraque bekannt
gewesen, und sie hatte bereits begonnen, ihn auch einzusetzen. Whiss
konnte sie mit ihren eigenen Waffen schlagen und überlisten.
    Rani atmete tief durch. »Wenn diese Freunde hier auftauchen,
ihren Rat oder auch nur einen Besuch abstatten wollen – dann
wird es kritisch. Sie werden Charmaine Fraque vermissen und die
Polizei verständigen. Und wenn erst die Polizei hier oben zu tun
hat, wird man auf Dinge stoßen, die Fragen aufwerfen. Für
uns wird dann der Boden heiß, Cherie… Das Hotel wird dann
seinen Wert als Stützpunkt für uns verloren
haben…«
    »Wenn es soweit ist, wird uns schon etwas einfallen«,
sagte Danielle. »Vielleicht komme ich dann auf meine Weise auch
mal wieder zum Zug…«, deutete sie mit einem
rätselhaften Lächeln an.
    Whiss löste sich aus einer schattigen Ecke, als die Freunde
kamen.
    Der kleine Kobold aus dem Mikrokosmos sah wie immer ulkig aus, und
man sah ihm seine geistige Kraft und Stärke nicht an, über
die er verfügte.
    Whiss war so groß wie ein Rabe, hatte kleine Arme und Beine
und auf dem Rücken ein paar buntschillernde Flügel, zart
und durchsichtig wie die eines Schmetterlings. In seinem Gesicht
befanden sich Züge, wie man sie bei einem Vogel, einem Menschen
und auch bei einer Schildkröte fand. Er hatte von jedem
etwas.
    Besonders augenfällig aber waren die elf dicken Noppen auf
seinem sonst kahlen Kopf. Diese Noppen waren eingezogene Fühler,
mit denen er seine Parakräfte steuern konnte.
    »Alles erledigt?« wollte er wissen. Er bediente sich der
Stimme Danielle de Barteaulieés. Whiss war ein wahres
Imitationswunder. Es gab kein Geräusch, keine Stimme, die er
nicht hätte nachmachen können. Er speicherte die Klangfarbe
einer Stimme perfekt. Noch ehe Rani geantwortet hatte, fuhr er schon
zu sprechen fort. »Dann können wir also einen ersten Besuch
machen, nicht wahr? Gut. Ich begeb’ mich kurz auf Tauchstation
und werf’ einen Blick in das Gefängnis und komm’
zurück, sobald die Luft rein ist.«
    Er hatte den Weg ins Schreckens-Zentrum gefunden, und mit Hilfe
der PSI-Kraft in dem grotesken Gebilde des Zwischenreichs bastelte er
zur Zeit an einem Befreiungsversuch für die
Eingeschlossenen.
    In der Wandnische hing ein Bild, das eine düstere,
fremdartige Nebel-Landschaft zeigte.
    Durch einen Berührungspunkt an der Wand glitt das
Gemälde langsam und lautlos nach unten. Die Wand dahinter lag in
völliger Dunkelheit. Und diese Dunkelheit war das Tor ins
Zwischenreich.
    Whiss ließ sich einfach hineinfallen.
    Er kam an der Grenze zu Mrowop an.
    Die unheimliche Stadt lag genau vor ihm. Sie sah aus wie ein
gigantischer, atmender Körper. Alle Straßen waren
glitschig und gewunden wie Schlangen, die seltsamen Behausungen
windschief und düster, erinnerten an groteske Auswüchse, in
die höhlenartige Nischen und Löcher führten.
    Vor der Grenze nach Mrowop aber lag der Schacht, ein riesiges
Loch, das ins Nichts führte.
    Da hinein ließ Whiss sich fallen.
    Er erreichte das Zwischenreich.
    In diesem Raum herrschten Bedingungen wie im Weltall. Es gab die
Schwerelosigkeit, und wie Weltenkörper durchschwebten
geheimnisvolle eckige Gebilde die sternenlose Düsternis. Es
waren schwebende Labyrinthe, in denen sich viele jener
Unglücklichen geflüchtet hatten, als sie ihr Ende kommen
fühlten.
    In der seltsam konservierenden Atmosphäre aber waren ihre
Körper nie vergangen, gleich wie alt sie auch schon waren.
    Zahllose Mumien glitten schwerelos durch das Zwischenreich. Mumien
von Menschen, aber auch von Wesen, die aus anderen Welten hierher
entführt wurden, hatten ihre ewige Reise durch diese anders
dimensionierte Welt begonnen. Bei all diesen Mumien handelte es sich
um Geschöpfe, die über mehr oder weniger intensive
parapsychische Anlagen verfügt hatten.
    Whiss glitt gewandt durch die mumifizierten Gestalten hindurch,
die hier ihr ewiges Grab gefunden hatten.
    Im Hintergrund schwebte ein riesiges, faszinierendes Gebilde im
Raum.
    Es sah aus wie eine gigantische Spirale. Sie war
gräulich-weiß, schattig abgestuft, und überall
blinkten in unregelmäßigen Abständen kleine helle
Lichter auf. Es wetterleuchtete in dem Gebilde, in dem

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