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Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt

Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt

Titel: Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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manipuliert
sein…«
    Harry warf einen schnellen Blick auf Macabros, der nach wie vor in
ein dreidimensionales, pyramidenförmiges Lichtfeld
eingeschlossen war. Macabros erwiderte seinen Blick und nickte
leicht, als wäre er mit dem, was Harry vorhatte,
einverstanden.
    Carson folgte dem Mann in Schwarz.
    Vor ihnen wich eine Wand zurück, und ein neuer Raum tat sich
auf.
    An den Wänden befanden sich Bildschirme. Sie zeigten
bestimmte Bilder der Erde. In Farbe.
    Harry wurde zu einem Monitor geführt, auf dem die Carson-Farm
zu sehen war.
    Der alte Schuppen, das offene Fenster zu Carols Zimmer. Vertraute
Bilder… und einen Moment stieg so etwas wie Heimweh in ihm
auf.
    »Sieh’ genau hin«, wurde er aufgefordert.
    Eine unsichtbare Kamera schien das Anwesen mit einem
stärkeren Teleobjektiv näher heranzuholen.
    Das Fenster füllte den Schirm, jede Faser der zugezogenen
Vorhänge war deutlich zu erkennen.
    Dann folgte das Innere des Zimmers.
    Harry hielt unwillkürlich den Atem an.
    Da war das Bett. Carol lag darin, atmete tief und ruhig.
    Auf ihrem Gesicht lag ein friedlicher Ausdruck. Harry forschte
lange in diesem Gesicht.
    Es war so, wie er es vorhin vor sich gesehen hatte: leicht
gegerbte, alternde Haut, das Haar mit zuviel grauen Strähnen
durchsetzt.
    Waren die Bilder, die er sah, wirklich? Oder wurde ihm etwas
vorgegaukelt?
    Es schien als hätte der Begleiter seine Gedanken
erfaßt.
    »Die Unsicherheit bleibt, ich weiß… aber du wirst
wohl oder übel glauben müssen, daß wir uns an die
Abmachungen und Versprechungen gehalten haben.«
    »Ich werde es daran ablesen können, was nachkommt«,
murmelte Harry Carson, schien aber mit seinen Gedanken weit weg zu
sein. »Was wird sie von dem, was sie gesehen und gehört
haben, noch wissen?«
    »Nichts mehr. Sie wird aufwachen und das Gefühl haben,
einen merkwürdigen Traum geträumt zu haben. Ein Traum, in
dem sie ihren Bruder wieder sah – und die Männer in
Schwarz, von denen er bei seine Besuch erzählt hatte. Damals,
vor über zwanzig Jahren…«
    »Dann ist es gut…«
    »Wir halten unser Versprechen, müssen uns allerdings
absichern«, bekam er zu hören. »Wie zum Beispiel bei
Sarah Ferguson. Ihr haben wir einen ähnlichen Vorschlag
unterbreitet. Sie hatte die Aufgabe, euch anzulocken und in die Irre
zu führen. Dann sah sie ihren Mann, der sich in unserem
Gewahrsam befand. Das Wiedersehen ist ihr nicht bekommen. Sie war
nicht mehr zu beruhigen. In ihrem Fall alles als Traum hinzustellen,
wäre zu riskant gewesen. Da mußten wir uns etwas anderes
einfallen lassen.«
    »Was habt ihr mit ihr getan?«
    »Ich werde es dir zeigen… Wirf einen Blick auf den
Bildschirm nebenan.«
    Harry Carson tat es.
    » Er zeigt dir eine Szene, die sich ebenfalls in diesem
Moment abspielt.«
     
    *
     
    Der Wagen war auf der nächtlichen Straße unterwegs.
    Sarah Ferguson saß neben ihrem Mann.
    Der Abend kam ihr unwirklich vor. Wie ein Traum.
    Sie war blaß, ihre umschatteten Augen lagen tief in den
Höhlen.
    Die rotblonde Frau mit der Mannequin-Figur wirkte nervös.
    »Warum müssen wir tun, was sie von uns verlangen?«
fragte sie plötzlich. »Können wir denn nicht einfach
umkehren und nach Hause zurückkehren?«
    Jake Ferguson, ein Mann, der aussah wie ein Bankkaufmann,
schüttelte den Kopf. Ferguson war zehn Jahre älter als
seine Frau. Sein Haar war graumeliert, die Nase kühn wie ein
Adlerschnabel, die Augenbrauen dick und dicht. Jake Ferguson trug
noch den gleichen dunklen Anzug und die perfekt sitzende Krawatte,
als wäre in dieser Nacht nichts passiert.
    »Das können wir nicht.«
    »Sie haben uns freigegeben. Wir können über uns
bestimmen. Sie haben uns gebeten, nichts von dem Zwischenfall heute
nacht zu erwähnen. Daran werden wir uns halten.« Sie legte
ihre Hand auf sein Bein. »Ich bin so froh, daß alles
wieder gut geworden ist, Jake. Ich glaubte schon, ich würde den
Verstand verlieren. Es war alles so unfaßbar. Ich erwartete
deine Rückkehr – und dann war da plötzlich ein Fremder
im Haus. Er ließ mich wissen, daß dein Leben keinen Cent
mehr wert sei, wenn ich nicht täte, was er von mir verlangte.
Ich erhielt den Auftrag, die beiden Fremden mit meiner Schauspielerei
zu täuschen…«
    »Was dir auch glänzend gelungen ist, meine Liebe«,
strahlte Jake Ferguson. »Man merkt, daß du vor Jahren mal
entsprechenden Unterricht hattest. Vielleicht hättest du das
fortführen sollen…«
    »Wenn sich die Gelegenheit bietet, werde ich es vielleicht
wirklich

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