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Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Titel: Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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gähnender
Abgrund.
    In Björns Begleitung befanden sich Danielle de
Barteaulieé, Arson, der Mann mit der Silberhaut, und Rani
Mahay, der Koloß von Bhutan, der mit bloßem Willen wilde
Tiere bezähmen konnte.
    Björn stieg Stufe für Stufe nach oben.
    Die Treppen wanden sich so eng in die Höhe, daß die
Menschen nur hintereinander gehen konnten.
    Hellmark forcierte das Tempo und legte nur wenige Pausen ein.
    Er wollte das Rätsel um die Alptraumstadt und den Grund von
Molochos’ überstürzter Flucht so schnell wie
möglich erfahren.
    Molochos war sein Todfeind. Er mußte ihn vernichten, ehe er
seine furchtbaren Pläne in die Tat umsetzen konnte.
    Und da war noch etwas anderes. Er fühlte es, konnte ihm
jedoch keinen Namen geben.
    Die anderen, die ihn begleiteten, wußten es.
    Es war – Carminia Brado.
    Wo Molochos war, da war auch sie. In den ihnen bekannten Verliesen
war sie nicht untergebracht. Alles sprach dafür, daß der
Dämonenfürst sie als Faustpfand mitgenommen hatte.
    Was erwartete sie in der Turmspitze?
    Konnten sie sich auf die Aussagen des Sterbenden verlassen –
oder waren sie nur eine erneute Falle?
    Sie ließen in ihrer Aufmerksamkeit nicht nach.
    In Gigantopolis mußte man schließlich mit allem
rechnen. Hier war das Böse zu Hause, hier waren aus Toten
Monster gemacht worden, hier war die Heimat der sieben Schwarzen
Reiter gewesen, zu denen Apokalypta, die vormalige Herrin über
die Alptraumstadt, eine besondere Beziehung hatte.
    Die Luft wurde ihnen knapp. Die Anstrengung war ihren Gesichtern
abzulesen.
    Dennoch legten sie nur die dringendst notwendigen Pausen ein, um
so wenig Zeit wie möglich zu brauchen.
    Der Abgrund jenseits der Treppe, die kein schützendes
Geländer aufwies, war schwindelerregend und tödlich. Wer
hier abrutschte und in die Tiefe stürzte, war verloren.
    Dann sahen sie den schwammigen, plumpen Schatten in der halben
Dunkelheit.
    Die Polypen-Schlange.
    Wie ein Wolkenmeer thronte sie über ihnen. Als sie sich ihr
näherten, fuhr sie mehrere ihrer Glieder aus. Auch das waren
Schlangen. Klein, gewandt. Sie kamen aus ihrem Körper und
krochen an der runden, rauhen Wand hoch.
    Björn hielt sein Schwert abwehrbereit vor sich und würde
nicht zögern, sofort den entscheidenden Hieb auszuführen,
sollte er einen Angriff der Schlange erkennen.
    Nun mußte sich zeigen, ob an den Worten des Sterbenden etwas
Wahres dran war.
    Aus dem. Halbdunkeln glühten die zahllosen Augen der
Schlangenkörper. Sie schienen die Ankömmlinge förmlich
mit ihren Blicken zu durchdringen.
    Die Schlange war nicht dämonischer Herkunft. Dies hatte
Björn Hellmark bei seiner ersten Begegnung mit ihr eindeutig
festgestellt. Nur eine Berührung mit dem Schwert reichte da
nicht aus.
    Doch das Schwert hatte getötet, als es darauf angekommen war,
sein eigenes Leben zu erhalten. Die Schlange war eine Bestie für
ihn gewesen. Nun machte sie zwar durch ihren gewaltigen
Körperumfang einen respektablen Eindruck auf ihn, aber sie
wirkte nicht angriffslustig. Sie wäre ohne weiteres in der Lage
gewesen, den Vorstoß der Ankömmlinge ins Stocken, wenn
nicht gar zum Erliegen zu bringen. Ihr Verhalten war anders als bei
der ersten Begegnung.
    Auch die Situation ist eine andere, ging es Björn durch den
Kopf. Als ich das vorige Mal durch die labyrinthartigen Korridore der
Alptraumstadt schlich, suchte ich…Was habe ich da eigentlich
gesucht? Plötzlich setzten Fragen ein, die er sich nicht
beantworten konnte. Außer der Absicht, Molochos
aufzuspüren und endgültig zu vernichten, war da noch etwas
anderes gewesen. Er wußte nur nicht was…
    Nun waren andere Bedingungen maßgebend.
    Molochos befand sich auf der Flucht, die riesige, unheimliche
Stadt, in der es nie richtig hell wurde, selbst dann nicht, wenn sie
unter grellem Sonnenlicht lag, diese riesige Stadt war leer und
verlassen. Bis auf eine Handvoll Menschen, die versuchten, hinter das
Rätsel und die Besonderheit von Gigantopolis zu kommen…
    Meter für Meter gingen die mutigen Eindringlinge weiter nach
oben.
    Dann scholl ihnen eine gewaltige Stimme entgegen, die wie
Donnergrollen das gesamte Turminnere erfüllte.
    »Wer seid ihr? Wo wollt ihr hin? Was ist eure
Absicht?«
    Die Stimme kam aus dem Maul der Riesenschlange.
    Die Menschen standen wie erstarrt.
    Begegneten sie in der Schlange einer Intelligenz? War das
monströse Geschöpf die Verwandlung mehrerer Menschen, die
in diese Gestalt gezwungen worden waren? Oder handelte es sich um ein
intelligentes

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