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Macabros 115: Skorokka - Strom ins Totenland

Macabros 115: Skorokka - Strom ins Totenland

Titel: Macabros 115: Skorokka - Strom ins Totenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Schergen
Rha-Ta-N’mys Xantilon verunsicherten und immer
größere Teile der Bevölkerung für sich gewannen.
Überall im Land tobten Kämpfe. Die Völker
untereinander waren uneins, gegeneinander aufgehetzt, und es schien
keinem klar zu sein, daß ihr Kampf nicht ihnen nützte,
sondern den Mächten im Hintergrund, den Dämonischen, die
seit jeher das Ziel hatten, die Erde in ihren Besitz zu bringen. Hier
in Xantilon machten sie die Probe aufs Exempel.
    Björn schlug mit dem ›Schwert des Toten Gottes‹
eine Gasse in die wildwuchernde Pflanzenwand, in der einige geknickte
Zweige und abgerissene Blätter darauf hinwiesen, daß sich
hier offenbar im Zusammenhang mit Rani Mahay etwas hinter ihrem
Rücken abgespielt hatte, das keinem von ihnen aufgefallen
war.
    Hier war ein Körper durchgeschleift worden…
    Björn, Arson und Danielle blieben dicht beisammen, um dem
unsichtbaren Gegner nicht auch zum Opfer zu fallen.
    Sie waren auf einen plötzlichen Angriff gefaßt.
    Aber alles blieb still.
    Und doch wurden sie alle das Gefühl nicht los, daß sie
unablässig von irgend etwas, irgend jemand – beobachtet
wurden…
     
    *
     
    Die grüne Wand aus Büschen und mannshohen Gräsern
und Farnen würde plötzlich durchlässiger.
    Dahinter lag eine Lichtung, umrahmt von uralten Bäumen mit
mächtigen Wipfeln, riesigen Blumen, die glockenförmige und
flaschenförmige Blüten hatten. Manche sahen aus wie
überdimensionale Schoten…
    »Fleischfressende Pflanzen?!« Danielle de
Barteaulieé sprach die Vermutung zuerst aus.
    »Das werden wir gleich feststellen…« Hellmark
berührte eine der Schoten, die saphirblau war und parallel zu
ihrem Stengel stand, der den Umfang eines kleinen Baumstamms
hatte.
    Er klopfte die Schote ab. Ein hohlklingendes Geräusch
entstand.
    Aber die Pflanze reagierte nicht auf seine Nähe, auf das
Blut, das durch seine Adern floß.
    Da schob er vorsichtig sein Schwert in den schmalen Spalt, der die
beiden Schotenhälften miteinander verband.
    Der Kraftaufwand, um den Spalt zu verbreitern, war enorm.
    Spätestens jetzt hätte die Blüte, wenn sie zur
Spezies der Fleischfresser gehörte, doch reagieren und ihn
anfallen müssen.
    Sie zeigte keinerlei Regung.
    Hellmark erhielt Unterstützung von Arson und Danielle, die
mit bloßen Händen in den Spalt griffen und die beiden
Schotenhälften auseinanderzogen.
    »Verdammt«, ächzte die Französin. »Sie
ist verschlossen wie eine Auster.«
    Bei dem Versuch, den Kelch zu öffnen, brach ein großes
Stück heraus.
    Sie konnten hineinsehen.
    Die bohnenförmige Blüte war gefüllt mit einem
Gespinst, das weiß und klebrig den gesamten Hohlraum
überwucherte. Das Gespinst erinnerte in seinem Aufbau an einen
Kristall. Nur daß die Substanz weich und samten war.
    Sie setzten ihre Suche fort, nachdem festzustehen schien,
daß die riesigen Blüten nichts mit fleischfressenden
Pflanzen gemein hatten.
    Björn und seine Freunde überquerten die Lichtung –
und entdeckten zwischen den Blüten auf der anderen Seite die
Umrisse dunkelgrüner kleiner Hütten, die sich kaum von der
Wildnis abhoben.
    Sie waren durch ihre Farbe und Form perfekt getarnt.
    »Eine Siedlung«, flüsterte Danielle.
    Sie waren alle überrascht.
    Es gab Leben hier. Das würde Rani Mahays Verschwinden logisch
erklären.
    Aber wenn hier ein Eingeborenenstamm lebte – warum war er
bisher nur interessiert an dem Inder gewesen und nicht auch an ihnen?
War Mahays vermutliche Gefangenschaft nur ein Test?
    Wollten die Bewohner dieses Dschungel-Hüttendorfes durch ihn
herausfinden, was sie hier suchten, ob sie freundlich oder feindlich
gesinnt waren?
    »Ich seh’ mir eine der Hütten an«, sagte
Hellmark. »Wartet hier auf mich. Haltet die Augen offen! So ganz
will mir das alles einfach nicht gefallen.«
    Er entfernte sich zunächst drei Schritte von seinen
Begleitern. Das Schwert hielt er nach wie vor in der Hand, bereit, es
sofort einzusetzen, wenn sein Leben bedroht war.
    Die Hütten wiesen eine entfernte Ähnlichkeit mit Pilzen
auf, waren grün und braun und hoben sich von der
natürlichen Umgebung kaum ab.
    Die Hütten bestanden aus weichem Pflanzenmaterial, riesigen
Blättern und großen Häuten, die von der obersten
Rindenschicht der dicken Stämme abgelöst worden waren.
    Vor dem Eingang hing ein Pflanzenteppich, abgestuft in allen
Grünfarben, die man sich nur denken konnte.
    »Hallo!« rief Björn. »Könnt ihr mich
hören? Wir sind fremd hier und suchen unseren Freund. Wir kommen
in friedlicher

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